Fubar - Flatliner goes Beetleweight

  • Mein erster Beetleweight soll demnächst das Licht der Botwelt erblicken.

    Sollte dieser Versuch nicht so gut laufen, dann passt zumindestens schon mal der Name: Fubar

    Fubar ist ein Wort aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum, mit dem zum Beispiel schlimme Situationen, verheerende Unfälle, schreckliche Verletzungen oder auch weniger schlimme, negative Entwicklungen beschrieben werden. Seine Herkunft kann nicht genau bestimmt werden; das Wort ist vermutlich ein Akronym für fucked up beyond all recognition (engl., wörtlich „bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt/versaut“, im Sinne von „vermasselt bis jenseits aller Wiedererkennbarkeit“).

    Und sollte es entgegen aller Erwartungen gut laufen, so wird es vielleicht für den Gegner fubar  8)

    Ich möchte hier beschreiben wie ich als absoluter (Bettleweight-) Anfänger an den Bau eines Bots herangehe.

    Vielleicht ist das eine Hilfe für Neueinsteiger, vielleicht interessiert es auch irgendjemanden, ansonsten ist es eben ein Archiv für meine Erinnerungen;)

    Im Moment läuft Phase 1: Sammlung der benötigten Teile um ein fahrfähiges Chassis zu erstellen.

    Erst danach werde ich mir um das weitere Desingn und ein Wafffenkonzept Gedanken machen.

    Das heute so beliebte CAD wird erst viel später verwendet werden wenn fest steht daß die ausgesuchten Komponenten brauchbar sind.

    Für den Fahrantrieb habe ich mich nach etwas Recherche für eine Kombination aus brushless Motor und Planetengetriebe entschieden.

    Die Planetengetriebe sind gebrauchte "rotalink280" Motor/Getriebekombinationen , vermutlich aus ausgeschlachteten Kaffeemaschinen, mit einem brushed Motor.

    Der Preis war attraktiv, ca 15€ inklusive Versand aus CN für 6 Stück. Wer hier im Forum sucht bekommt zu den Getrieben weitere Informationen.

    Die Getriebe sind in einem tadellosen Zustand, allerdings völlig fettfrei zusammengebaut. Die erste Getriebestufe enthält Zahnräder aus Kunststoff. Die Untersetzung liegt bei 1:19.

    Die Motoren sind in meinen Augen unbrauchbar, quitschende Bronzebuchsen, Anlaufspannung über 4V und alle laufen unterschiedlich schnell.

    Egal, es sollen sowieso brushless Motoren rein.

    Dazu habe ich mich für die Baugröße A1510 entschieden. Die sollten ausreichend Leistung für 2-Rad angetriebenen Bot mit Waffe oder auch für einen 4-Rad angetriebenen Bot als Pusher haben.

    Jetzt suche ich einen passenden Regler, dazu schreibe ich was entsprechenden Bereich im Forum.

    Auf Produktlinks verzichte ich hier ganz bewusst, gerade bei Verkaufsplatformen sind diese nicht lange haltbar.

  • Das Antriebskonzept kommt mir irgendwie bekannt vor :) .

    Klar, hab ich bei dir gesehen, für gut befunden und eiskalt abgekupfert :whistling:

    Wie hast du die unterschiedlichen Lochkreise von Motor und Getriebe angepasst, einfach ein paar 10tel mm Langloch gefeilt?

    Motor nur mit 2 Schrauben befestigt, oder zusätzliche Löcher gebohrt?

    Fotos gibts wenn das erste Getriebe fertig ist.

    Bei den Reglern habe ich mich für die Fingertechrobotics.com 20A Regler (reversing) entschieden und bestellt.

  • Da habe ich wohl eine andere Version, die Trägerplatte hat nur 2 Bohrungen für den Motor und keine Langlöcher.

    1-2 zehntel mm mussten die Löcher nach außen vergrößert werden, der Motor wird aber nicht zentriert.

    Da muß ich mir einem Zentrierstift zur Montage basteln, leider funktioniert die Drehmaschine z.Zt. nicht.

    Meine Version hat auch nur 3 lange Schrauben um das ganze Planetengetriebe zusammen zu halten.

    Die Chinesen sparen wirklich wo sie nur können :D

    Wie bekommt man diese Motorchen eigentlich auf, muss die Welle dazu noch weiter rausgedrückt werden?

  • Die brushless Motoren haben an der Unterseite einen C-Clip an der Welle. Wenn du den löst, kannst du die Glocke mit Welle nach oben abziehen.

    Das oben gepostete Bild vom Getriebe sieht auch anders aus als die, die ich habe.

    Zentriert wird der Motor bei mir glaube ich auch nicht. Bin nicht sicher ob ich es recht in Erinnerung habe, aber ich meine ich hätte das mehr oder weniger nach Augenmaß gemacht. :huh:

  • PyroBots der Film ist absolut nicht sehenswert.

    Der Begriff "fubar" taucht auch noch in den ersten Minuten von "Der Soldat James Ryan" auf und wird dort etwas anders interpretiert.

    finger.im.ohr

    O.K., wenn man in die Motoren reinschauen will muß man das machen bevor das Ritzel aufgepresst wird.

    Die Fingertechrobotics-Regler sind sehr schnell eingetroffen, die Abwicklung von Steuern und Gebühren über FedEx war schnell und problemlos.

  • Eine weitere mögliche Bedeutung von Fubar wäre furchtbar.

    Der Name ist also Programm, wie das furchtbar aussehende Bild vom rolling Chassis beweist:

    Egal, es hat auf jeden Fall gereicht um mir einen ersten Eindruck von den Antrieben und den Dimensionen im meines Beetleweights zu verschaffen.

    Darauf hin habe ich mich für 2 angetriebene Räder entschieden. Zudem sind somit meine ersten Versuche in der 3D-Konstruktion und dem 3D-Druck gestartet.

    Die Felgen sind aus PETG gedruckt und mit Polyurethan umgossen. Das sonst honiggelbe PU ist übrigens nicht schwarz eingefärbt, sondern durch eine lange Lagerung von rund 6 Jahren ist eine der beiden Komponenten vercrackt und schwarz geworden. Ein Rad wiegt 20g, da ist noch Optimierungspotential

    Weiter geht es demnächst mit folgenden Komponenten:

    2x brushless Antrieb mit A1510 Motoren und 19:1 Getrieben (Rotalink ohne Stahl-Lagerschild)

    2x Fingertech brushless Regler

    1x FS2A 4ch AFHDS Empfänger (im Zulauf)

    1x Flysky FSi6s Sender

    1x Crossmix - Link - (mehr Info´s dazu gibt es bestimmt von IBF und mir zu gegebener Zeit)

    1x 12V Power Servo als Lifter (im Zulauf)

    1x 3S LiPo Akku, da ist noch keine Entscheidung gefallen, auf dem Foto ist ein alter Akku aus Enigma

    1x Spantenbauweise/Gitterrahmen je nachdem was ich konstruieren kann und wie stabil das dann wird. Erste Versuche dazu sind am rechten und oberen Bildrand zu sehen

    1x Gehäuse/Panzerung voraussichtlich aus HDPE

    Falls einer der Moderatoren bis hierhin durchgehalten hat, könnte er dann bitte den Schreibfehler im Titel dieses Threads vom fubaren Bettleweight zum Beetleweight ändern?

    Vielen Dank für´s Lesen

    Dirk

  • Mittlerweile habe ich nahezu alle Teile zusammen und mir ein paar Gedanken zum Aufbau des Chassis gemacht.

    Es soll zu Teilen aus dem 3D-Drucker stammen und teilweise konventionell aufgebaut werden.

    Wichtig dabei ist mir eine leichte Zugänglichkeit zu allen Komponenten und schnellstmöglicher Austausch dieser bei Defekten.

    Auch die Panzerung soll entweder grundsolide aufgebaut oder als Verschleißpanzerung schnell austauschbar sein.

    Dabei spukt mir wieder eine Frage durch den Kopf die sich mir immer wieder stellt seit ich Bots baue:

    "Wann ist ein Bot der gleiche Bot?"

    Wieviele Teile darf ich bei Fubar austauschen damit es noch Fubar ist? Das komplette Chassis? die komplette Elektrik? Die gesamte Panzerung? Oder den kompletten Bot solange es sich um einen 100% Klon handelt?

    Viele einfache Fragen, aber die Antworten sind bestimmt vielfältig, ich freu mich drauf.

    Dirk

  • Die Frage ist nicht wichtig. Alle Regeln sagen nichts über "den gleichen Bot".

    Also ein zweites Bot die identisch gebaut ist, ist den gleichen Bot.

    Also, es ist erlaubt alle Teile aus zu tauschen.

    So lange das den gleichen Namen drauf steht...

    Marien

    Scraptosaur, Midnight Oil, Lt Lee, Mecha Knights, Rockey, Race Robots, Artbots, Linefollowers.

  • Mit "Original" und "Ausgetauscht" denke ich an die Zeit der 1970er Jahre zurück, als die Autos weitgehend noch "Rahmen" hatten und keine selbsttragende Karosserie.

    Im Rahmen war die Fahrgestell-Nummer eingestanzt. Das war die amtliche Kennung für das Fahrzeug. In manchen Fällen (z.B. Unfall mit Totalschaden oder massive Durchrostungen) wurde dieses Stück Stahl mit der Fahrgestell-Nummer heraus-geflext und bei einem anderen baugleichen Fahrzeug (z.B. ohne Fahrzeugbrief, dafür fahrfähig) eingeschweißt.
    Das verunfallte Auto lebte also durch die Weitergabe des Rahmenstückes mit der Fahrgestellnummer praktisch weiter.

    Bei unseren Bots gibt es allerdings keinen "Rahmen", auf denen eine ID eingestanzt werden könnte. Also keinen Lebensnerv, der im Prinzip beim Austausch von allen anderen Teilen erhalten werden muss. Sonst wär's einfach....

    Normalerweise sollten die Bots "Unikate" sein und während des Turniers immer wieder repariert werden. Das ist eigentlich der Sinn von unserem Hobby. Aber dank CNC und 3D-Drucker hat sich die Reproduktionstechnik für Ersatzteile massiv vereinfacht. Also auch weniger Stress mit Reparaturen, da komplette Einheiten ausgetauscht werden können. Bis (siehe o.g. Problemstellung bzw. Hinterfragung der Philosophie), ob ein kompletter Bot auch als Ersatzteil gilt.

    => Eigentlich "ja", wenn er identisch aufgebaut ist, somit absolut keine Abweichung zum "Original" aufweist.

    => Aber was ist, wenn beim Klonen doch ein Unterschied existiert? => Da müsste der Klon auch einen separaten Tech-Check bekommen müssen. (???)

  • Würde ich ach so sehen.

    Tausch aus was/wie viel du willst.

    Aber siehe Regelwerk: Alle möglichen Modifikationen müssen den Techcheck bestehen (können). Und ob jetzt Reparatur oder Modifikation, ist ziemlich egal.

    Sollten sicherheitsrelevante Teile (vor allem was Link, Beleuchtung und failsafe angeht) getauscht werden, wäre da ein (teilweiser) techcheck als Kontrolle find ich angebracht. Muss dann ja nichtmal dokumentiert werden, weil es ja nur die Überprüfung ist ob das immernoch funktioniert. Aber einfach nochmal mit vier Augen draufgucken fände ich zur Sicherheit schon gut.

    "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
    Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß. Die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
    So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."

    Ps: Nicht käuflich, aber buchbar

  • Würde ich ach so sehen.

    Tausch aus was/wie viel du willst.

    Aber siehe Regelwerk: Alle möglichen Modifikationen müssen den Techcheck bestehen (können). Und ob jetzt Reparatur oder Modifikation, ist ziemlich egal.

    Sollten sicherheitsrelevante Teile (vor allem was Link, Beleuchtung und failsafe angeht) getauscht werden, wäre da ein (teilweiser) techcheck als Kontrolle find ich angebracht. Muss dann ja nichtmal dokumentiert werden, weil es ja nur die Überprüfung ist ob das immernoch funktioniert. Aber einfach nochmal mit vier Augen draufgucken fände ich zur Sicherheit schon gut.

    Finde es persönlich sogar besser wenn ein Team nur einen Bot anmeldet auch wenn dieser evtl. 2-4 verschiedene Konfigurationen / Module hat anstatt 2 Bots ins Rennen zu schicken die "same same but different" sind :)

    Dass alles was fürs Turnier in die Arena soll den Regeln entsprechen und einen Techcheck bestehen muss ist eigentlich selbstverständlich und hätte ich sowieso erwartet, dass das jeder so macht. Wedgeday hatte ja auch 3 verschiedene Setups aus Frontwedge und Seitenpanzerung und alle 3 haben ins Limit gepasst - sonst hätte ich die auch nicht angemeldet :D

    Bin ja eh ein Freund von "zuvielen" Ersatzteilen auch wenn ich das 2. Chassis und die überzähligen 3 Kopien von jedem Panzerungstyp für die Seiten nicht gebraucht habe. Wäre für mich immernoch der selbe Bot, selbst wenn da 2 "Klone" stehen und wird ja bei BattleBots genauso gehandhabt.

  • Ich bin etwas überrascht von euren Meinungen zum Thema "gleicher Bot" und daß ein kompletter Reservebot als unproblematisch angesehen wird. Meine Meinung war bisher eigentlich, daß es nur das eine Original gibt, das dann immer wieder repariert wird. Aber spätestens wenn man dann mal einen Blick in den Werkstattbereich bei Battlebots geworfen hat sieht man wie unrealistisch diese Einstellung ist.

    Der Weg zum Chassis mit Fusion360 ist für mich lang und steinig. Nach vielen Stunden Tutorials schauen und rum probieren ist mir ein ziemlich am Anfang aufgetretener Extrusionsfehler kurz vor Fertigstellung der Konstruktion zum Verhängnis geworden. Die Datei ist gecrasht und ich konnte wieder von vorne anfangen. Das ging dann etwas schneller und ich hab mich dann nicht mehr in so vielen Bemaßungen und Abhängigkeiten verzettelt.

    Die bisherigen Ideen zum Chassis hab ich allerdings alle verworfen. Die Liftmechanik war viel zu aufwändig und die gesamte Konstruktion zu filigran.

    Dafür gibt es vier angetriebene Räder.

    Das Sandwichgehäuse ist im Druck.

    Dabei kämpfe ich allerdings mit starkem Warping an den vorderen Ecken und das trotz vollflächiger Raft Unterkonstruktion die alleine schon 5 Stunden Druckzeit benötigt hat. Hier ein Halbzeitfoto, nur noch 20 Stunden :S

  • Hier ist Fubar...

    und das ist auch gleichzeitig das Abschiedsfoto.
    Ein paar Anbauteile wie Liftarm Verlängerung, Wedges und austauschbare Front- und Seitenpanzerung sind nicht auf dem Foto.

    Zuerst das Positive:
    Es ist der am besten steuerbare Bot den ich je gebaut habe. Vier angetriebene Räder sorgen für absolute Spurstabilität, Kurvenfahrten und drehen auf der Stelle sind sehr gut und gezielt möglich.
    Die kleinen brushless Motörchen mit den Rotalink Getrieben haben ausreichend Leistung und der Grip der Räder ist gut.
    Das 12V Servo bietet jede Menge Power, auch mit verlängertem Liftarm.

    Das wars dann auch schon, jetzt das Negative:
    Das gedruckte Chassis kostete mich in der Konstruktion viel zuviel Zeit und Nerven. Jede kleine Änderung bedeutet einen komplett neuen Ausdruck. Jeder Ausdruck dauert 2 ganze Tage und Nächte und häufig kommt dabei nur eine Banane raus, mit dem Effekt dass nur 3 Räder den Boden berühren.
    Meine Anforderungen an die Stabilität wurden nicht erfüllt. Ohne Deckel biegt sich die Bodenplatte wie eine Palme im Wind. Der Treffer eines Spinners würde sofort in einer Katastrophe enden.
    Wenn das Servo ein Gewicht liftet beult sich die Bodenplatte so aus dass sie den Boden berührt und die Räder teilweise in der Luft sind. Das würde auch mit einem Deckel aus Alu statt Polycarbonat passieren.
    Die Räder sind nur auf die Getriebewelle aufgepresst und werden nicht allzu lange mit drehen.
    Die Wartungsfreundlichkeit insgesamt ist auch nicht gegeben.

    Also weg damit, etwas Neues muß her:

    Fubar - The Pusher

    Hier versuche ich so viele Konstruktionsmängel wie möglich zu beseitigen.
    Die erste Version soll gegen gegnerische Spinner möglichst lange durchhalten können und eine starke Panzerung bekommen.

    Fubar - The Lifter

    In der zweiten Version soll der Bot nur gegen "nicht Spinner und Sägen" antreten. Dazu wird ein Lifter seinen Platz auf dem Bot bekommen.
    Da diese Version nicht gegen Spinner antreten muß kann ich mir da viel Volumen und Gewicht für die nicht notwendige Panzerung sparen.

    Die ersten Teile für das Basis Fahrgestell sind gedruckt. Mal schauen ob ich dieses Mal etwas zufriedener bin...