Reparieren statt Wegwerfen

    • Offizieller Beitrag

    Hab' einen Fernsehbeitrag eingefangen, der mir aus der Seele spricht.

    "Reparieren statt Wegwerfen"

    Elektrogeräte: Reparieren statt Wegwerfen
    Wie ärgerlich, wenn der Herd oder das Smartphone nur wenige Jahre alte sind und schon kaputtgehen. Zudem sind viele Elektrogeräte nicht nur so konstruiert,…
    www.ardmediathek.de

    Dauert zwar 45 Minuten, sollte sich aber trotzdem jeder mal geben.

    Hier im Verein werde ich zwar offene Türen einrennen, aber ein bißchen "Weiterverbreiten" (auch über den eigenen Freundes-/Familienkreis hinweg) könnte nicht schaden.

    Mit den besten Empfehlungen....

  • Das Problem ist halt ohne das Video gesehen zu haben daß viele Geräte heutzutage nicht mehr so einfach repariert werden können. Elektrogerät - alles vernietet, nix zum aufschrauben...

    Bei Produkten wir statt Stahl Plastik verbaut . Mixer und ähnliches... Selbst wennst das aufbringst, dann sind die Zahnräder aus Plastik anstatt Metall...

    Wir hatten vor Jahren für 30 E einen Räucherofen gekauft - also eine faßartige Konstruktion mit Thermometer. Thermoterer ging kaputt - wollten Ersatzeil haben - Kosten über 30 E. Wohlgemerkt das gesamte Teil hat nur 30 E gekostet und das Ersatztermometer sollte über 30 E kosten... Wir haben dann im Winter ein runtergesetztes Thermometer für 2 statt 5 Euro gekauft - Loch mußte dann halt noch gebohrt werden da Originalthermometer kleineren Durchmesser hatte. Läuft seit Jahren jetzt...

    Ich bin großer Fan von reparieren statt neu kaufen - aber reparieren wird gerne schwierig gemacht da Du eben teuren Kundenservice nutzen oder neues Gerät kaufen sollst.

  • Auch das wissen um die "Sollbruchstellen" wäre hier sinnvoll. Es ist ja häufig nur ein kleiner Widerstand, Transistor etc. der von den Herstellern eingebaut wird, und schwupp kurz nach ablauf der Garantie Durchbrennt. 300€ Reparatur für ein 10Cent Artikel. Wird gerne bei Waschmaschinen, Spülmaschinen, Fernsehern und Druckern z.B gemacht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe immer großen Spaß an Reparaturen. Meistens lohnt es sich rein rechnerisch für mich nicht, da ich in der Zeit, die ich für die Reparatur benötige, mehr Geld verdienen könnte als das Gerät kostet.

    Ich mag aber die Herausforderung und es macht mir Spaß zu analysieren, wie die Dinge funktionieren.

    In meinem Fall bezieht es sich jedoch hauptsächlich auf mechanische Defekte.

    Zum Thema kann ich diesen YouTube Kanal empfehlen:

    The Post Apocalyptic Inventor
    This is a science and technology channel mainly focused on electrical and mechanical engineering. https://www.patreon.com/TPAI…
    youtube.com
    • Offizieller Beitrag

    daß viele Geräte heutzutage nicht mehr so einfach repariert werden können.

    Darum geht's in dem Beitrag auch. Den "freien" Reparierern wird der Zugang zu den Ersatzteilen und Plänen verweigert. Sehr ärgerlich bei Massenfehlern. (Im Video: Dass bei den Miele-Waschmaschinen ein kleiner Spannungskonstanter auf der Platinen-Baugruppe kaputtgeht. Der Werks-Service wechselt die ganze Baugruppe aus. Der Spezialist, der sich durch die Platinenbeschaltung gekämpft hat, wechselt nur den Spannungskonstanter aus.)

    Laut Miele "ein Einzelfall". (... sieht man an der ganzen Tüte voller defekter Spannungskonstanter, die gesammelt wurden...)

    Mein nächstes Auto steht irgendwann an, wenn ich das noch erleben sollte. Hab' da schon was ausgesucht: Von Sono-Motors der neue Sion .

    Driven by the Sun | Sono Motors
    Der Sion ist ein selbst ladendes Elektroauto. Integrierte Solarzellen laden die Batterie tagsüber auf – das macht das Auto zu einer mobilen Ladestation.
    sonomotors.com

    Da gibt es keine "Werks-Vertragshändler". Die Firma stellt alle Ersatzteile und die Pläne für jeden zur Verfügung. Also kann man entweder selber schrauben oder das Auto jeder freien Werkstatt anvertrauen. => So muss es sein !

  • So habe ich mich durch die Ausbildung geboxt, mein damaliger Arbeitgeber hatte eine quasi nicht vorhandene Zahlungsmoral. Und da mir immer eingetrichtert wurde Lehrjahre sind keine Herrenjahre, habe ich mir immer defekte Fernseher, Pc´s, und für Nostalgiker Videorecorder :love:, vom Schrotti geholt, und wieder zum laufen gebracht. Das hat gereicht um über die Runden zu kommen.

    • Offizieller Beitrag

    Hatte diesen Winter ein kleines "Reparieren statt Wegwerfen"-Projekt und das ist jetzt auch erfolgreich abgeschlossen.

    Beim Polo hat etwas Öl getropft. Zur Reparatur hatte ich ihn zunächst zur freien Werkstatt des Vertrauens gebracht. Die hat ein paar Teile getauscht, aber nach diversen Versuchen und Theorien war die Diagnose Haarrisse im Motorblock. (1.4tdi BMS, 209.000km)

    Jetzt war dann die Frage was man machen soll. Eigentlich ist die restliche Substanz zu schade zum wegschmeißen und ich war mir auch unsicher, was ich mir als Ersatz holen sollte. So weiterfahren war keine Option, die Gefahr zu groß, dass es den Motor auseinander reißt. (Ist einem Arbeitskollegen meines Vaters passiert)

    Man hat gerade sonst nichts zu tun, also mal beim Onkel angerufen und gefragt, ob ich nicht ein paar Wochen (Monate...) in die Doppelgarage mit Grube und Deckenkran könnte. Weil der gerade andere Baustellen hat war das auch kein Problem. Auf Ebay Kleinanzeigen wurde ein gebrauchter Motor (BMS) mit nur 72000km und Anbauteilen aus einem Skoda BJ2007 ausfindig gemacht. So entstand der Plan den Motor zu tauschen. Was ein KFZler kann, das kann ein Roboteer schon lange. :thumbup:

    Es stand auch mal im Raum einen 1,9TDI einzubauen, aber auf TÜV und Steuergerät umcodieren hatte ich keinen Bock.

    Dank Homeoffice bin ich nicht wirklich auf das Auto angewiesen und falls doch muss halt der gt86 herhalten.

    Scheinbar hat das Projekt Jonas Interesse geweckt, denn er hat prompt seine Hilfe angeboten. Nochmal vielen Dank dafür, ohne diese Hilfe wäre das nichts geworden.

    Also als erstes den Motor organisiert. Wurde versandkostenfrei von einem Osteuropäer in einem runtergerockten Sprinter geliefert:

    Es kann losgehen:

    Nach zwei drei Nachmittagen Arbeit war er samt Getriebe draußen:

    Das war schon eine Herausforderung, eigentlich ist nicht vorgesehen den Motor nach oben auszubauen, sondern nach unten.

    Dann ist da noch so wunderbar wenig Platz und bei einem Stecker kam man überhaupt nicht hin, da mussten wir den Kabelbaum dann durchtrennen.

    Das Hosenrohr war auch im Weg, hat beim Opel nur ein paar Euro gekostet, also abgeschnitten. Nur blöd, dass beim Polo da der DPF integriert ist, hat dann ein paar Euro mehr gekostet...

    Bei der Gelegenheit wurden ein Haufen Neuteile verbaut, eigentlich alles wo man nachher nicht mehr schön hinkommt und irgendwann kaputt gehen/verschleißen könnte. Motorlager, Pendelstütze, Anlasser, Keilriemen, Zahnriemen, Wasserpumpe...

    Und dann auch wieder eingebaut. Dabei haben wir ne kleine Delle im Kotflügel hinterlassen weil der Kran nicht hoch genug geht. Nicht schlimm, das ist ein Zweckauto, das muss nicht gut aussehen.

    Er wollte erst nicht anspringen, hat keinen Kraftstoff angesaugt. Keine Ahnung was es am Ende gelöst hat, aber irgendwann ist er angesprungen. So blöd es klingt, ich glaube es lag daran, dass der Keilriemen nicht montiert war.

    Dann stand er ne Woche und irgendwie war der Ölfleck in der Grube auf einmal größer als ich ihn in Erinnerung hatte. Ursache war schnell gefunden.

    Delle und Leck in der Ölwanne. Kein Problem, Ersatzteil ist ja schon vorhanden ;)

    Also noch Ölwanne getauscht.

    Dann die erste Probefahrt. Einziges Problem war eine Warnleuchte in gewissen Fahrsituationen. Das hat VW als Ladedruckproblem verursacht durch einen fehlenden Unterdruckschlauch diagnostiziert. Ups, hatten wir wohl vergessen. Ein kleines Kraftstoffleck aufgrund einer ovalen Schelle gab es noch, aber das war schnell repariert. Aber ansonsten nichts.

    Die Woche war ich nochmal bei nem Arbeitskollegen auf der Bühne, da hatten wir das ganze auch nochmal angeschaut und nichts besorgniserregendes gefunden. Wir haben auch den Fehlerspeicher ausgelesen und da stand auch nichts drinnen. Also so weit alles wunderbar, bin aber erst 100km gefahren.

    Von daher Fazit: War ne coole Erfahrung, viel dabei gelernt und bisher würde ich auch sagen, dass es sich gelohnt hat. Würde ich es nochmal machen? Vielleicht. Man braucht für sowas halt ne Halle, die man für längere Zeit nutzen kann. Aber falls ich es nochmal machen müsste würde ich den Umbau auf 1,9TDI wagen. Ist einfach der bessere Motor.

    • Offizieller Beitrag

    :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:

    Freut mich, dass da fleißig geschraubt wurde. Spontan hätte ich zwar gemeint, den Riss im Motorblock mit flüssigem Metall zu reparieren... aber dazu muss der Motor auch ausgebaut werden. Also gleich ein Exemplar mit weniger Laufleistung verwenden....

    Motor-Baujahr 2007 ? Zunächst hätte ich gemeint, das ist die VW-Ära, bei denen in den Motoren die Steuerkette schwierigkeiten machte. IAber nachdem Du von Zahnriemen-Austausch geschrieben hattest, ist das wohle eine andere Motorserie. (Kenne es aus den Erzählungen von Golf-Fahrern.)

    Nicht schlimm, das ist ein Zweckauto, das muss nicht gut aussehen.

    Das ist die richtige Einstellung !

    Beim Auto oder einem Motorrad lieber einen robusten Lastesel als eine gestylte Diva, die dauern herumzickt.

    hat beim Opel nur ein paar Euro gekostet,

    Tippfehler? ;) Oder Rückbezug auf den mobilen Vorgänger?

    Ach ja,.... Motortausch... War bei meinem allerersten Auto (also vor 44 Jahren) nach vier Wochen Besitz auch nötig. Der Vorbesitzer hatte uns eine mangelhafte Kompression verheimlicht (Probefahrt nur im Stadtverkehr) und nachdem ich die Ventile eingeschliffen hatte, war die Kompression so hoch, dass die Pleuellager krepierten. => Motorschaden.

    Im Dezember bei Schneefall dann einen gebrauchten Ersatzmotor eingebaut. Im Freien, weil die Garage von meinem Paps noch nicht existierte.

    Der große Vorteil: Das Auto gehörte zur Gattung von einem heimischen Schwimmvogel. Zweizylinder-Boxermotor. Luftgekühlt, keine Wasserspülung. Alles mit 10er, 11er, 13er und 17er Schlüssel zu realisieren. Alle Aggregate komplett montiert, keine unnötigen Schläuche und vor allem gab's damals den ganzen Plastikmist noch nicht im Motorraum.

    An einem Samstag alles erledigt. Statt mit dem alten Motor mit maximal 85km/h gings nun mit 110km/h vorwärts. Für offizielle 23 Pferdchen mehr als werksseitig angegeben.

    Seitdem bin ich ein Fan von Boxermotoren. Man braucht keinen Kran zum Rausheben, einfach links und rechts an den Zylindern unterfassen und hochheben.

    • Offizieller Beitrag

    Tippfehler? :winking_face: Oder Rückbezug auf den mobilen Vorgänger?

    Bezug auf Jonas KFZ.

    Das ist die richtige Einstellung !


    Beim Auto oder einem Motorrad lieber einen robusten Lastesel als eine gestylte Diva, die dauern herumzickt.

    Nur blöd wenn der Lastesel mehr rumzickt als das Spaßauto und das Spaßauto dann auch im Winter ran muss. Leider die letzten beiden Jahre der Fall gewesen...

    Hab heute den defekten Motor zum Verwerter gefahren. Da hat mir das Herz geblutet. Nicht wegen dem Motor, sondern was da teilweise rumstand. Der Großteil waren natürlich Rostlauben oder Unfallfahrzeuge, aber da standen auch das ein oder andere Fahrzeug in brauchbaren oder sogar guten Zustand. Hoffentlich bekommen die ein zweites Leben im Export.