Brauche auch einen Antrieb - aber für was anderes

  • Hai auch.

    Erst mal ne kurze Vorstellung meinerseits: Ich bin der Achim und bin auf euer Forum aufmerksam geworden weil hier ein Link auf meine HP gepostet ist. ( http://www.schwabenkart.de )
    Ich bin einer der Verrückten die Moppedmotoren in Karts bauen. Das Hobby ist sehr zeitaufwändig und wenn alles funktioniert ist man viel unterwegs und hat einen riesen Spaß damit.
    Ich find' das klasse was ihr so baut. Immerhin habt ihr ja antriebstechnisch mitunter recht harte Nüsse zu knacken.

    Jetzt zu meinem Anliegen:
    Ich möchte gerne eine elektrische Gangschaltung bauen. Die Herausforderung dabei:
    Um einen Gangwechsel herbeizuführen muß die Schaltwelle um 60 Grad gedreht werden.
    Zum Hochschalten muß nach links gedreht werden, zum Herunterschalten nach rechts.
    Um in den Leerlauf zu schalten dürfen nur 30 Grad gedreht werden.
    Der Leerlauf liegt zwischen dem ersten und dem zweiten Gang. (Dreht man 60 Grad schaltet man über den Leerlauf hinweg in den benachbarten Gang)
    Nachdem in den Gang geschalten wurde muß die Schaltwelle wieder in die Ausgangsposition.
    Zum schalten ist ein recht hohes Drehmoment erforderlich. Dieses ist auch gleichzeitig das Rückstellmoment der Schaltwelle.
    Ich habe eine Bordspannung von 12V und einen Akku an Bord.
    Die Lichtmaschine im Kart funktioniert.
    Es gibt einen Leerlaufkontakt der Masse hat wenn der Leerlauf eingelegt ist.
    Je schneller der Schaltvorgang abläuft um so besser. Ich denke da an 0,3 bis 0,4 Sekunden.

    Ich denke mal, dass ein Getriebemotor verwendet werden könnte. Das Getriebe darf aber kein Schneckentrieb sein, der lässt sich nämlich von außen nicht zurückstellen.
    Schaltungstechnisch - also elektrisch - hab' ich keine Probleme, hab' Elektrotechnik studiert. Allerdings Fachrichtung Nachrichtentechnik.

    Ich brauche Info's über geeignete E-Motore und Ideen wie die Leerlaufgeschichte gelöst werden könnte.
    Reicht eine Kurzschlußbremse bei Leerlaufkontakt UND Leerlaufvorwählschalter UND Gangwechseltaster durchgeschalten ?

    Viele Grüße

    Achim

    • Offizieller Beitrag

    Willkommen erstmal hier in unserem kleinen Reich !
    Lustige Sachen macht ihr da so. Aber zu deinem Problemchen :
    Im Grunde sind das ähnliche Anforderungen wie wir bei elektrisch angetriebenen Hebern haben. Um einen Motor zu empfehlen müsste man halt ungefähr wissen wieviel Nm man nun mindestens braucht um die Schaltwelle zu drehen.
    Den RB 40 bei Embedit könnte man z.B. mit dem 1:200 Getriebe (zusammen unter 20 Euro) benutzen.
    Ich würde das ganze dann ähnlich wie bei einem Servo beschalten. Also einen Poti hernehmen, der von der Schaltwelle mitgedreht wird, den Potiausgang an einen AD-Wandler Eingang eines kleinen Mikrocontrollers anschließen. Die Gangwahlschalter (Schalter mit 3 Stellungen) auch an den µC, der dann je nach Potiposition und Schalterstellung den Motor über eine H-Brücke (PWM brauchst du da ja nicht, nur 4 FETs zum vorwärts und rückwärts laufen lassen) steuert.

  • Vielen Dank mal für die schnelle Antwort. So was macht ein gutes und lebendiges Forum aus. Eine gute Plattform habt ihr da.

    Hmmmmmm. Einen Mikrocontroller. Doch so kompliziert.
    Dann kann ich womöglich irgendwann wegen Softwareproblemen nicht mehr schalten. Das sind dann Problemchen wie bei der F1. Zur Sicherheit müsste ich dann immer einen Diagnosecomputer mit mir rumschleppen ;)

    Ich dachte eher an eine einfachere Lösung.
    Das Drehmoment mit dem man die Schaltwelle drehen muß kann ich leider nicht messen. Habe keinen Drehmomentschlüssel. Aber ich werd' mal daran denken mir einen anzuschaffen.

    Bei der Beschaltung hatte ich mir etwas einfaches vorgestellt:
    An der Schaltwelle ist ein Hebel angebracht. Links und rechts davon und in der Mittelstellung sitzen Taster.
    Drücke ich nun den Taster zum Hochschalten am Lenkrad dreht der Motor die Schaltwelle nach links bis zum Begrenzungstaster. Hier gibt's eine Kurzschlußbremsung.
    Runterschalten funktioniert genau so.
    Beim loslassen der Taster am Lenkrad ist das das Signal für Mittelstellung. Der Motor dreht nun zurück in die Mittelstellung und hält hier (kurzschlußgebremst) an.
    Wenn ich in der Leerlauf will, lege ich einen zusätzlichen Schalter am Lenkrad um. Hier erfolgt dann die Endabschaltung des Motors nicht nur wenn die 60 Grad erreicht sind, sondern auch wenn der Leerlaufkontakt geschlossen ist.
    Das hört sich zwar jetzt kompliziert an, ist aber schaltungstechnisch ein relativ einfaches Problem. Das lässt sich mit ein paar Relais und ggf. mit ein paar Logik IC's leicht lösen.

    Merkt man dass ich mal SW Entwickler war ? :-O

    Wovon ich halt absolut keine Ahnung habe ist: Was für Motoren nimmt man am besten ? Wie verhalten sich Getriebemotoren hinsichtlich einem anliegendem Rückstelldrehmoment ? Muß ich überhaupt aktiv in die Mittelstellung zurückfahren ?

    Der RB40 erscheint mir gefühlsmäßig doch etwas schwach. An der Schaltwelle muß man ganz ordentlich drehen. Ich bin mir fast sicher dass ich da mit mehr als 4,96 Nm drehen muß. Auch die 6mm Wellendurchmesser sprechen eher dafür dass das zu schwach ist. Die Schaltwelle hat einen Durchmesser von etwa 15mm.

    Hat's noch mehr Quellen für solche Motore ?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ich bin mir fast sicher dass ich da mit mehr als 4,96 Nm drehen muß. Auch die 6mm Wellendurchmesser sprechen eher dafür dass das zu schwach ist.


    Meinst du wirklich ? Wie schaltet ihr das Teil denn bisher ? Da muss ja ein riesiger Hebel dran sein ?
    Es gibt natürlich größere Motoren, aber das wird leider ziemlich schnel ziemlich teuer und die meisten haben dann auch ein Schneckengetriebe dran. Z.B. bei Conrad 198109 - LN
    Aber da ihr Schwaben ja immer am Geldsparen seid... =)
    Man könnte noch versuchen so einen Billig-12V-Akkuschrauber aus'm Baumarkt zu benutzen. Motor und Getriebe könnte man brauchen, die Motorreglung muss aber raus. Aber wahrscheinlich müsste man da noch selbst eine letzte Getriebestufe dranbauen. Billig gäbs auch noch Scheibenwischermotoren aus LKWs, aber ich glaub die haben immer ein Schneckengetriebe.
    Am besten fährtst du einfach mit dem Teil mal zum Autohändler deines Vertrauens, der hat einen Drehmomentschlüssel und dann wir wissen worüber wir reden.

    Die Nummer mit den Begrenzungstaster und Leerlaufkontakt wird wahrscheinlich ne ziemlich wackelige Sache. Da gabs schon Leute bei uns (gell, Flatliner ? :engel: ) die nachher die ganzen Schalter kurzgeschlossen haben, weils im Einsatz einfach nicht stabil lief.

    Zitat

    Merkt man dass ich mal SW Entwickler war ?


    Ja. :D Ein Nachrichtentechniker der µController verschmäht.. tz tz tz.

    • Offizieller Beitrag

    hm... interessante anwendung... =)

    - drehmomentschlüssel brauchst du nicht unbedingt... befestige ein 1m alurohr/profil an der welle, drehe die ganze angelegenheit soweit, dass das rohr waagerecht liegt und hänge ein bekanntes gewicht daran... durch verschieben des gewichtes wird das drehmoment variiert... den abstand zur motorwelle kann man messen, das gewicht kennt man auch, also kann man das drehmoment ausrechnen... das ganze ist nicht gerade genau, aber schnell machbar um das benötigte drehmoment grob abschätzen zu können...

    -als motor würde ich einen 18V-24V akkuschrauber vorschlagen... warum kein 12V? je höher die spannung, desto grösser wird der durchmesser der eingesetzten motoren damit wird auch das drehmoment grösser, dass ein motor aufbringen kann.
    ausserdem liegt die drehzahl eines 18V-akkuschraubers der mit 12V betrieben wird näher an dem bereich den du brauchst.
    schaltvorgang: 30° (leerlauf bis in eine schaltposition), gewünscht: 0,2s/30° --> zeit für eine umdrehung: 360°/30°*0,2s=12*0,2s=2,4s
    ein 12V akkuschrauber bei 12V macht im leerlauf 500-550 umdrehungen pro minute, unter last (fast abgewürgt) drehen die dinger ungefähr noch mit 30-40% der leerlaufdrehzahl.
    550 1/min=ca. 9 1/s (leerlauf)
    9 1/s *0,3= ca 2,8 1/s --> zeit für eine umdrehung: ca. 0,36s... also viel zu schnell...
    wenn der motor mit der hälfte der betriebsspannung (24V-akkuscharuber auf 8-12V) betrieben wird, reduzieren sich die werte natürlich entsprechend, d.h. du kommst ohne zusätzliche getriebestufe fast an die schaltzeiten heran, die du brauchst...

    vom drehmoment her wird der motor nicht schwächer!!! das drehmoment ist vom strom und nicht von der spannung abhängig. da ein permanentmagnet motor immer im stall-betrieb (also als quasi kurzschluss) anläuft, reichen normalerweise 10-15% der nennspannung aus, um den nennstrom und damit das nenndrehmoment zu erreichen. es kann also sein, dass du mit 10-30% der nennspannung (24V) schon das nenndrehmoment erreichst und wenn der motor angefangen hat zu drehen auch mit der reduzierten drehzahl deine schaltgeschwindigkeit erreicht.

    wenn du für die einstellung der motorspannung eine simple PWM (555'er bei 4kHz mit einstellbarem tastverhältnis, das ist ne standardschaltung) verwendest und damit einen FET (+ Freilaufdiode) ansteuerst, hast du ausserdem den vorteil der stromübersetzung. d.h. bei 30% ausgangsspannung
    beträgt der motorstrom ca. 3xBatteriestrom, also muss deine batterie für den schaltvorgang nur etwa 5-10A aufbringen können (der motorstrom dürfte je nach motor bei ca. 10-30A liegen)

    hm... ist das noch verständlich??? wenn nicht, frag nochmal nach... =)

    akkuschrauber-abtriebswellen haben einen wellendurchmesser von 12-14mm, das passt also recht gut zusammen

    über das drehmoment schweigen sich die hersteller leider meistens aus, beziehungsweise die angaben sind einfach unbrauchbar...

    als test kannst du ja einfach mal einen akkuschrauber an die schaltwelle halten (allerdings musst du dir ann irgendwie einen adapter von der schaltwelle auf das 10mm bohrfutter des akkuschraubers basteln...) damit siehst du dann, ob das drehmoment ausrecht um die welle zu schalten... ausserdem bekommst du eine vorstellung von der rückstellkraft der schaltwelle... nach meinen erfahrungen drehen akkuschrauber getriebe bei 10-20% des nennmoments zurück... kann also sein, dass du garnicht in neutralstellung zurückfahren musst, sondern dass die rückstellkraft dazu ausreicht.

    • Offizieller Beitrag

    Sehe ich da Richtig du hast den Benzin Kanister direkt zwischen den Beinen, also wenn das so ist Respekt zu deinen Mut ! :engel:

    Naja und Drehmomentschlüssel, gibt es günstig bei EBAY, dieser ist jezt nur ein Beispiel günstigere werden sich bestimmt noch finden lassen ! :engel:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    ...die nachher die ganzen Schalter kurzgeschlossen haben, weils im Einsatz einfach nicht stabil lief.


    War bei mir wohl alles etwas unterimensioniert.
    Wie wäre es denn wenn man statt der Endschalter für die Anschläge des 1. und 2. Gangs den Motor nur für eine definierte Zeit in die entsprechende Richtung laufen lassen würde?
    Das Problem mit der Leerlaufstellung ist dann aber immer noch nicht vom Tisch.

    Vielleicht noch eine Alternative:
    Elektromagnet(e) mit beweglichem Eisenkern.
    Wenn du 2 Stück nimmst kannst du damit 3 Stellungen ansteuern, brauchst keine Endschalter, mußt kein Drehmoment abfangen (meine Getriebe konnten es alle nicht leiden mit Vollgas in die Endstellung zu sausen :kotz1: ), und die Ansteuerung müsste mit Relais machbar sein ???
    Und etwas schneller schalten müsste man damit auch können.

    Dirk

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Vielleicht noch eine Alternative:
    Elektromagnet(e) mit beweglichem Eisenkern.

    das wird nicht funktionieren...
    ich gehe mal davon aus, dass die schaltung ähnlich wie bei einem motorrad normalerweise als fuss-schaltung ausgelegt ist... da braucht man schon etwas drehmoment... um das mit einem elektromagneten hinzukriegen wird der etwa 2-4kg wiegen und 20cm durchmesser haben... das ganze wird zu schwer und zu gross... (ist nur ne vermutung, aber ich denke mal, so verkehrt liege ich nicht mit der abschätzung... :engel: )

    Zitat

    meine Getriebe konnten es alle nicht leiden mit Vollgas in die Endstellung zu sausen

    der zustand sollte sich bei dieser anwendung hier eigentlich vermeiden lassen... der motor wird hier nicht wie bei flatliners hammer mit voller drehzahl laufen und die bewegte masse (und damit die bei hoher drehzahl darin gespeicherte energie) ist hier eher gering... jedenfalls verglichen mit einem hammer bei nem rapi... =)

  • Das mit dem Akkuschrauber ist ne gute Idee.
    Ich hab' vorhin auch mal versucht meinen 14V Akkuschrauber anzuhalten. Ich hatte den Eindruck, der könnte es schaffen.

    Dass wir Schwaben immer am sparen sind... ts ts... immer alle über einen Kamm scheren ;)
    Ich bin gebürtiger Münchner. Hört man doch am Dialekt ;)

    Die Endtaster sind fummelig ? Echt ?
    Ja nun denn. Ihr habt die Erfahrung. Ich hab' mal bei Embedit noch ein wenig gestöbert und die AVM Controller gefunden.
    Die sind ja richtig leistungsfähig. Schon komplett mit A/D Wandler Eingängen, richtig vielen Ausgängen...
    Ich müsste an so einen Port lediglich eine Transistorstufe hängen um ein Relais (zwei) ansteuern zu können. Also ein Relais für die Drehrichtung und eines für An / Aus.

    Habe mich auch schon mit dem Gedanken angefreundet. Der Controller kann schließlich noch mehr Aufgaben übernehmen. Zum Beispiel könnte man dann gleich eine Zündunterbrechung machen wenn der Gang gewechselt wird. Dann muß man nämlich nicht extra vom Gas um schalten zu können.

    Momentan habe ich eine Schaltwippe (mechanisch) am Lenkrad. Die Hebellänge beträgt 17cm. Eine weitere Hebelübersetzung ist in der Hebelei nicht drinnen, will heißen, alle Hebel sind (in etwa) gleich lang.
    Wie hoch die Kraft ist, mit der ich schalten muß, weiß ich auch nicht. Es geht aber so. Allerdings werden nach einer Viertelstunde fahren die Unterarme schon deutlich müde.

    Um auf den Akkuschrauber zurückzukommen: Ist das nicht fummelig den auseinander zu bauen ? Zerfällt der nicht in 100000 Einzelteile wenn man das Gehäuse auf macht ?
    Ansonsten könnte ich mir das schon gut vorstellen. http://www.maedler.de hat recht gute Wellenkupplungen und wenn man einen Poti über ein Zahnrad mit antreibt, hat man schon einen recht guten Meßwertgeber der an den AVR angeschlossen werden kann.
    Und der AVM hat auch einen PWM Ausgang :)
    Nur für den Leistungsteil bräuchte ich einen Schaltplan mit Bauteilebezeichnungen, Werten und so. Mit Leistungselektronik beschäftigt sich Nachrichtentechnik nämlich nicht. Hier bin ich "unbelastet" hihi.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Die Hebellänge beträgt 17cm

    aha... nehmen wir mal an, dass du da so mit 3-5kg dran ziehst... 5kg bei 0,2m ergibt 1kg pro meter, also etwa 10Nm... mit nem grossen akkuschrauber ist das ohne weiteres machbar...

    Zitat

    Um auf den Akkuschrauber zurückzukommen: Ist das nicht fummelig den auseinander zu bauen ? Zerfällt der nicht in 100000 Einzelteile wenn man das Gehäuse auf macht ?

    ist nicht schwierig... ausbauen, bohrfutter abmachen, drehmomentbegrenzung ausbauen (oder in deinem anwendungsfall dranlassen, das würde auf jeden fall die motoren und getriebe schonen!!!) dann bleibt das getriebe über... sieht so aus:

    http://album.roboteers.org/thumbnails.php?album=33

    EDIT:
    wenn ich mir das so richtig überlege, sollte man die drehmomentbegrenzung auf jeden fall drinlassen... die letzte stellung vor 'bohren' (bei 'bohren' wird die drehmomentbegrenzung arretiert, also ausgeschaltet) überleben die getriebe und der motor immer... also auch, wenn die getriebewelle festgehalten wird... d.h. wenn das drehmoment dann ausreichend ist um die schaltwelle zu betätigen, kannst du den motor einfach gegen einen mechanischen anschlag laufen lassen... das würde die endschalter sparen und die ganze angelegenheit für längere zeit 'überlebensfähig' machen... und die schaltzeit minimieren! hat also eigentlich nur vorteile ... =)

  • Wow seid ihr schnell.
    Während ich an einem Beitrag tippere habt ihr schon 3 weitere Beiträge fertig.

    Ja, der Tank ist zwischen den Beinen. Das macht nix aus, so lange die Schläuche alle dicht sind.
    Mir ist mal ein Schlauch vom Stutzen abgegangen (Rücklauf vom Vergaser Überlaufnippel) Da hat's dann während der Fahrt rausgesabbert. War unangenehm.

    Ich hatte schon mal mit einem Magneten für eine Kofferraumentriegelung eines Daimler experimentiert. Das ging nicht. Erstens kann man wegen der erforderlichen Hin UND Her Bewegung zum rauf und runterschalten nur die halbe Weglänge des Hubmagneten nutzen, zweitens ist die Kraft des Magneten erst groß genug, wenn der Hebel so lang wird, dass der Hubweg des Magneten nicht mehr ausreicht :(
    Dann kommt noch dazu, dass es gerade im hinteren Bereich sehr eng wird. Wenn mal also Hubmagnete mit der passenden Kraft findet, ist es nicht gesagt, dass das ganze auch Platz hat.

    Dann sollte das ganze auch am Motor befestigt sein damit das ganze nicht bei jeder Einstellung der Kettenspannung nicht auch noch neu justiert werden muß. Ich halte hier einen E-Motor für am geeignetsten.

    Das Getriebe: Ist ein Motorradgetriebe. Die Schaltwelle dreht eine Profilwalze. Diese schiebt über Klauen die Zahnräder in die richtige Position. Diese rasten zuerst in Klauen die an den Stirnseiten der Zahnräder sitzen ein bevor die Zahnflanken ineinander gleiten. Man kann dadurch schalten ohne zu kuppeln.
    Die Schaltwelle "fasst nach". Also wenn die 60Grad erreicht sind, ist die Profilwalze in Position. Beim Rückdrehen der Schaltwelle gleitet der Mitnehmer über einen von 6 "Nocken" am Ende der Profilwalze. Beim nächsten Schaltvorgang wird die Profilwalze so um weitere 60 Grad weiter gedreht.
    Insgesamt sind's 6 Gänge.

    • Offizieller Beitrag

    also pro schaltvorgang doch 60° und nicht 30°? dann hab ich das vorhin falsch verstanden... :-O

    schau mal eine posting weiter oben... ich hab noch was zur drehmomentbegrenzung geschrieben...

    übrigens werde ich heute noch einen akkuschrauber zerlegen... ich mach ein paar fotos, dann kannst du dir was drunter vorstellen...

  • Aha, Du willst auf die Lösung hinaus, den Motor für eine definierte Zeit laufen zu lassen um den Schaltvorgang auszulösen.
    Das ist sehr einfach. Allerdings löst das noch nicht das Leerlaufproblem. Hier muß bei Erreichen des Leerlauf's (es hat da einen Kontakt der bei eingelegtem Leerlauf auf Masse liegt) schnell gebremst werden.

    Die Schaltwelle müsste dann den Akkuschrauber wieder zurück drehen.
    Man braucht eine Elekronik, die die Zeit einstellt die der Motor maximal laufen soll.

    Die Zündunterbrechung muß aktiv sein so lange die Schaltwelle nicht in Neutralstellung ist. Und weil der Motor eine definierte Zeit läuft, wird er eigentlich länger laufen als der Schltvorgang wirklich dauert damit der Gangwechsel auch garantiert erfolgt. Das bedeutet wiederum dass der Schub etwas länger abgeschalten ist als es nötig wäre.
    Obwohl mit diesem Kart keine Chancen bestehen an einem offiziellen Rennen zu gewinnen, (geschweige denn zugelassen zu werden) will ich ja doch so schnell wie möglich unterwegs sein.

    Bei der Lösung den Drehwinkel mit einem Poti zu erfassen kann man sich per einstellbarem Parameter von unten an den maximal erforderlichen Drehwinkel herantasten. Nachdem der Schaltvorgang erfolgt ist, kann die Schaltwelle noch ein wenig weiter bewegt werden ohne dass etwas passiert. Und bei einem Getriebemotor ist der Drehwinkel nach einer Kurzschlussbremsung ohnehin nicht so hoch.
    Zudem kann bei der µC Lösung die Zündung wieder eingeschalten werden wenn der Drehwinkel erreicht ist. Schaltet man von Hand, dann gibt man instinktiv erst wieder Gas wenn man den Schalthebel wieder losgelassen hat.

    Mir gefällt die µC Lösung doch immer besser - Zumal man die Platine bei Embedit ja bereits fertig aufgebaut und getestet kaufen kann.

    Die Fotos vom zerlegten Akkuschrauber.... gib Bescheid.

    • Offizieller Beitrag

    hier:
    http://album.roboteers.org/thumbnails.php?album=65
    sind die bilder...

    achtung: die schraube im bohrfutter (bildnr.3) hat ein LINKSgewinde!!!

    BildNr.2: akkuschrauber komplett
    BildNr.3: schraube im inneren des bohrfutters, LINKSGEWINDE, zum abnehmen des bohrfutters (das hat ein rechtsgewinde) muss zuerst die schraube entfernt werden
    BildNr.4: bohrfutter abgenommen
    BildNr.5: zwei sicherungsschrauben, nach lösen kann die drehmomentbegrenzung abgenommen werden... VORSICHT: da fallen einige kugeln raus!!!
    BildNr.6: drehmomentbegrenzung abgenommen
    BildNr.7: geöffnetes gehäuse, motor+getriebe, elektronik im griff
    BildNr.8: motor+getriebe, elektronik
    BildNr.10: sicherungs-seeger-ring (ich glaube jedenfalls, dass die dinger so heissen...) dahinter ist das druck-kugellager
    BildNr.11: zerlegtes getriebe

    für dich wäre nach bild 7 schluss, dann hast du den motor+getriebe und die elektronik... die elektronik kann man auch weiterverwenden... das poti darin kann man (nachdem die feder raus ist) an einer position festsetzen... und den schalter für die richtungsumkehr rausschmeissen... damit würde der motor beim anlegen der batteriespannung mit einer bestimmten (vorher eingestellten) geschwindigkeit drehen. das ganze spart das aufbauen einer PWM-ansteuerung und einer endstufe! die drehrichtungsumkehr kannst du dann über ein wechsel-relais vor dem motor realisieren.

    zu deinem vorigen posting:
    das verwenden der drehmomentbegrenzung schliesst das verwenden von endschaltern oder eines controlers ja nicht aus... es ist nur eine zusätzliche sicherheit, die das überleben des getriebes und des motors sichert...
    bei hartem anfahren eines mechanischen anschlags ohne drehmomentbegrenzung neigen die getriebe manchmal zu 'zahnausfall', und eine kurzschlussbremsung ist auch nicht das beste für die motoren!!! wenn man die vermeiden kann, sollte man das machen!!!

    ausserdem ist die positionierung an einem mechanischen anschlag immer noch die genaueste art der positionierung =) über die endschalter kannst du dann dem controler sagen, dass die zündung wieder eingeschaltet werden kann und den motor stoppen... nicht über kurzschlussbremse, die brauchst du dann nicht, sondern einfach die spannung abschalten.

    für die nullstellung kannst du erstmal ausprobieren, ob die rückstellkraft des getriebes ausreicht, wenn nicht wirst du den motor drehen lassen müssen... in diesem fall würde ich aber langsam zurückdrehen lassen, dann ist die belastung des motors bei der kurzschlussbremsung (in der nullstellung wirst du da wohl nicht drumherum kommen...) nicht so hoch... ist geschmackssache, ob du den aufwand für das einstellen einer zweiten geschwindigkeit betreiben willst.

    EDIT:
    ich hab gerade mal ein bischen auf eurer seite gestöbert... konkret krass krank was ihr da baut... :dafuer:

    übrigens: wer sowas bauen kann, hat mit dem bau von 6kg(oder 12kg)-bots doch wohl keine probleme, oder??? =)

  • Coole Fotos.

    Ich hätte nicht gedacht dass so ein Akkuschrauber so schön modular aufgebaut ist. Ich hatte nämlich mal ne Bosch Bohrmaschine zerlegt. Da hatte ich die Getriebezahnräder einzeln in der Hand.

    Tja, dann werd' ich mir doch morgen mal nen Akkuschrauber kaufen und experimentieren.

    Einen AVR Controller und Zubehör hab' ich auch mal bestellt. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem laufenden. Davon abgesehen werde ich auf der HP in der Rubrik Technik darüber berichten.

    Vielen Dank einmal für die gute Hilfestellung.

    • Offizieller Beitrag

    ok... wenn du es also wirklich mit akkuschraubern probieren willst, dann kauf dir direkt was vernünftiges...
    wie gesagt, 18V ist ok, die haben schon die grösseren motoren drin und sind mittlerweile für kleines geld zu haben... wenn du in der leistungsklasse einen mit schaltbarem getriebe bekommst, dann schau dir die drehzahlen an... normal ist 500-550 1/min, für dich wäre einer mit umschaltbarer drehzahl (meist 300 1/min und 750 1/min) besser... die 300 umdrehungen pro minute liegen näher an deiner gewünschten stellzeit... ausserdem ist das drehmoment der akkuschrauber mit 300 1/min meist höher als das von denen mit 550 1/min.

    ansonsten: viel erfolg... und halte uns auf dem laufenden... =)

  • Am besten gehts mit Starken Elektromagneten (2)
    Du kannst unter Vollast schalten,ohne zu kuppeln. Dann legst du Spannung am Magnet an. Jetzt musst du ganz kurz die Zündung unterbrechen (Kurzer Kraftschluss Unterbruch)ca 0.1-0.2 sec.
    Gruss Paul

  • Und wie stellst Du Dir das mit dem Leerlauf vor ?
    Den Elektromagneten nur halb einschalten ;) ?

  • Also einen 6 oder 12 kg Bot zu bauen, könnte ich mir grundsätzlich schon vorstellen. Handwerklich bin ich dazu in der Lage, technisch bin ich dafür ebenfalls ausgestattet.
    Das Problem das ich hierbei sehe ist aber das Gewicht auf 6 kg runter zu bekommen und alles trotzdem stabil genug zu bauen.
    Dann hab' ich noch ein Problem: Die Zeit reicht nicht.
    Momentan baue ich an folgenden Projekten:
    - Kart für meinen Sohn.
    - Fahrende Bierkiste für http://www.skyra.de.
    - Hydraulischer Reifenabdrücker.
    - Einbausatz Motorradtransport für Anhänger.
    - Elektronischer Drehzahlmesser.

    und demnächst: Elektrische Gangschaltung.

    Gestern war ich übrigens im Baumarkt und hab' mir mal zwei 18V Akkuschrauber geholt. Das Stück zu 9,99.- €
    Mit basteln geht aber bis Sonntag nix. Wir haben Besuch und am Samstag wird Kart gefahren.