- Offizieller Beitrag
Um mein Ladegerät -Graupern Ultra Duo II -zu befeuern hatte ich bis dato immer eine Autobatterie benutzt, da ich kein passendes Festspannungsnetzteil hatte. Auf die Dauer ist das natürlich unhandlich. Da ich aber auch nicht bereit war ein haufen Geld für ein Vernnünftiges Netzteil in die hand zu nehmen, habe ich mir nun einfach eines aus einem alten AT-Netzteil (Stromversorgung aus dem Computer) zusammen gefrickelt.
Ich bin auf dem Flohmarkt auf ein ausgedientes AT-Netzteil der Fa. Yakumo mit 250 Watt Aufnahmeleistung gestoßen. Laut aufgedruckten Daten kann das Netzteil:
5Volt mit 26 Ampere und 12 mit 9 Ampere (die Nebenspannungen lasse ich jetzt mal weg).
Nach dem ich die exorbitante Summe von 1€ bezahlt hatte, ging es an den Umbau. Aber zuerst natürlich ein bisschen gegoogelt:
a) Computernetzteile (Schaltnetzteile) laufen ohne Grundlast nicht an, zumindest die älteren und einfachen.
b) bei ATX-Netzteilen muss man den Power-on pin mit GND verbinden, ist hier entfallen, da bei AT-Netzteilen das nicht nötig ist.
c) Grundlast von ca. 20 Watt auf den 5Volt-Anschluss als Dauerlast (kann aber wesentlich weniger sein, das hängt wohl vom Netzteil ab). Ohne die Dauerlast an 5Volt werden anscheinend die 12Volt nicht vernünftig ausgeregelt. Es gibt dazu unterschiedliche Auffassungen im Netz....
d) Schaltnetzteile können tot-laufen, wenn sie ohne Last betrieben werden. War bei mir nicht der Fall, denn ich hatte das Ding ohne Last mal etwas länger eingeschaltet und es lebt noch.
Umbau: NATÜRLICH MUSS UNBEDINGT DAS NETZKABEL ABGEZOGEN SEIN
Gehäuse aufgeschraubt und alle nach draußen führenden Kabel des Niederspannungszweiges bis auf zwei Rote (5V), zwei Gelbe (12V) und zwei Schwarze (GND) kurz über der Platine gekappt. In das Gehäuse zwei Löcher für Standartbananenbuchsen gebohrt und eingebaut (unbedingt darauf geachtet, dass die Buchsen isoliert vom Gehäuse sind). An die schwarze Buchse die Schwarzen und an die rote Buchse die Gelben Kabel angelötet. Zwischen die beiden noch eine LED (natürlich mit Vorwiderstand) zur Einschaltkontrolle. Die roten 5V Anschlüsse habe ich an einen Lastwiderstand von 1,5 Ohm mit 19Watt belastbarkeit gelötet, die andere Seite des Lastwiderstandes an das Schwarze kabel. Es fließen durch den Lastwiderstand muntere 3,3 Ampere und stellen die Grundlast sicher. Da das Ding sehr sehr warm wird habe ich den Widerstand auf einen Kühlkörper gepackt und vor den Lüfter gehängt der im NT eingebaut ist. Den Lüfter habe ich um 180° gedreht, so das er in das NT bläst, statt raus zu saugen.
Alles schön wieder zugeschraubt und eingeschaltet. Nun liegen an den Buchsen ca. 12,8Volt Leerlaufspannung an. Mein Test mit dem Ultra Duo funktionierte sehr gut, habe mehere Lade-Entladezyklen mit einem Akkupack gemacht, ohne Fehlermeldung. Das Netzteil macht auch die Dauerlast mit.
Ich empfehle natürlich keinem den Nachbau, da bei geöffneten Gehäuse die Hochspannungsführenden Teile frei liegen. Die Kondensatoren können selbst bei getrenntem Netzanschluss noch sehr hohe spannungen führen. Den Test nie bei geöffentem Gehäuse machen. Wer beim Nachbau blödsinn macht und sich mit 220-300 Volt grillt braucht bei mir nicht ankommen und jammern.
Allerdings habe ich nun ein Netzteil welches locker die 9Ampere bei 12 Volt abgeben kann und das ganze hat mich unter 5 € gekostet......
p.s AT-Netzteile erkennt man an dem Langen Kabelbaum, an dem der Netzschalter befestigt ist. ATX-Netzteile haben meist den Netzschalter direkt am Gehäuse befestigt.
Wer jetzt aufgepasst hat, wird sich fragen, ob ich den Netzschalter meines AT-NT am langen Kabel gelassen habe: Ne natürlich nicht, ich habe den Netzschalter in das Gehäuse eingebaut und dazu natürlich die 220Volt Verkabelung ändern müssen, dazu schreibe ich besser nix.
Gruß Dirk