Elektrik für Anfänger

    • Offizieller Beitrag

    ich nehme mein 'labornetzgerät', ein conrad(voltcraft) digi35... 0-25V/2,5A einstellbare spannung, einstellbarer strom...

    ladeverfahren:
    constant current (0,9C), constant voltage(4.1V)

    1.netzgerät auf kurzschluss-strom von 0,9C einstellen
    (die zellen vertragen normalerweise locker 1,5C, aber da es eine reihenschaltung ist und LiIon-zellen in reihenschaltung ohne überwachungs-elektronik mit vorsicht zu behandeln sind (EXPLOSIONSGEFAHR!!!) )
    lieber etwas vorsichtiger rangehen...

    2.leerlaufspannung des netzgerätes auf GENAU!!! 4.1V einstellen... lieber nochmal mit nem multimeter nachmessen!!! und dann kannste laden...
    ACHTUNG: NIE!!! über 4.2V ladespannung pro zelle gehen!!! das ist das absolute maximum... ohne überwachungselektronik bleibe ich lieber bei 4.1V pro zelle... ist sicherer... =)

    beim laden öfter mal die zellenspannungen vergleichen...
    die sollten oberhalb von 3,6v bis auf +/-0,05V (also 0.1V unterschied zwischen den zellen) gleich sein... dann passiert auch nix =)

    akkus aus laptop-packs sind durch die eingebaute elektronik (gleiche ladehistorie) und selektion des herstellers (besser des akkupack-konditionierers, es dürfen nur von den herstellern der zellen zertifizierte firmen packs aus einzelzellen zusammenstellen!!!) normalerweise bis auf 5% identisch... wenn man die einigermassen pfleglich behandelt (nie über 4,2V laden, nie unter 2,5V entladen, max 4C aus den zellen ziehen) gibt es damit keine probleme...

    mein testpack hat übrigens gerade 3*4.01V im leerlauf... und 3*3,91V-3,92V bei 1A belastung... das nenne ich mal nette zellen =)

    übrigens gibt es eine kleine besonderheit bei den bezeichnungen der zellen... zellen mit der bezeichnung '18650' oder '17670' gibt es von verschiedenen herstellern (meist sony oder panasonic) mit recht unterschiedlichen kapazitäten... die 18650 variiert zwischen 1200mAh und 2150mAh!!!
    die '18650' gibt nur die baugrösse an, NICHT die kapazität... die wird normalerweise als kürzel aus zwei buchstaben hinter der zellenbezeichnung angegeben...
    (z.b. panasonic: CGR17670HC)

    als beispiel für die daten von LiIon-zellen hier mal ein datenblatt von panasonic...
    http://www.techfreakz.org/pcgabp52/opr0AEJS.pdf

    EDIT:
    nur mal so angemerkt:
    wenn man LiIon-zellen in reihenschaltung OHNE ÜBERWACHUNGSELEKTRONIK betreibt, sollte man wissen, was man macht... die fertigen akkupacks haben nicht ohne grund die eingebauten schutzschaltungen... die explosionsgefahr bei unsachgemässer behandlung ist nicht zu unterschätzen... nicht umsonst verkauft kein seriöser batteriehersteller einzelzellen ohne schutzschaltung an privatleute!!! also bitte vorsicht, wenn ihr mit LiIon experimentiert... !!!

  • Thx für die ausführliche Info :)
    Ich werd doch bei meinen NiMh's bleiben, hab da schon echt ne menge Akkupacks (10 * 12V 3300er) von und 2 7A Schnelllader für je 20Zellen.... bei den LiIon Akkus da müßt ich wieder Netzgerät kaufen fürs laden usw., weiters bin ich nicht unbedingt der genaueste, und das kann bei so heiklen Sachen wie dem Ladevorgang der Zellen ins Auge gehn :dickesAuge:.... Die Vorteile sind schon verlockend zb. das Gewicht und die Kapazität, aber solang das Laden solcher Akkus nicht "Deppensicher" ist, ist das nix für mich :xo:....

    • Offizieller Beitrag

    na ja... 'deppensichere' akkus gibt es nicht =) jedenfalls keine, die brutales falschladen nicht mit extremem kapazitätsverlust oder geringer zyklenzahl beantworten ...
    akkus für extrembelastungen wollen nun mal gepflegt werden... ;)

    so extrem kompliziert sind LiIon's nu wirklich nicht... man muss sich nur der 'gefahr' bewusst sein... und fürs laden tut es jedes netzgerät mit einstellbarer spannung und strom... man muss halt nur die grenzwerte einhalten und vor dem laden nachmessen (am wichtigsten ist wirklich die zellenspannung von max 4.2V)

    aber wenn du schon genug NiMH-akkus hast, ist ja alles ok... obwohl das ebay-angebot *raufzeig* recht verlockend ist... ich glaube kaum, das jemand viel für nen 'angekokelten' akkupack bieten wird... und die zellen (sony) sind klasse *grinzel*

  • Na ja, vielleicht versucht sich da ein anderer Raptoreer mit den Akkus, vielleicht einer der schon son Labornetzgerät besitzt, ich müßt mir erst son Teil kaufen ...

    • Offizieller Beitrag

    höhö... =)
    'labornetzgerät' war eigentlich ironisch gemeint... :-O
    wie gesagt... jedes einstellbare netzgerät mit strom/spannungsbegrenzung das die werte einigermassen konstant hält tuts auch... must halt nur die eingestellte spannung nachmessen... den eingebauten messgeräten ist nicht immer zu trauen... :engel:

    und so ein netzgerät gehört eigentlich zur standardausrüstung jedes bastlers *grinzel*

    egal... eventuell sind die akkus ja für irgendeinen raptor-schrauber mit gewichtsproblemen und netzgerät interessant...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    jedes einstellbare netzgerät mit strom/spannungsbegrenzung das die werte einigermassen konstant hält tuts auch

    Erich hat für seinen Ant auch einen kleinen Lader gebaut. Ist im Prinzip ein IC (L200) und drei Widerstände. (Ok, zwei Kondensatoren braucht man noch..... =) ).

    • Offizieller Beitrag

    und nen dicken kühlkörper brauchste auch noch ... =)

    der L200 kann 2,5-3A... bei ausreichender kühlung... strom und spannung sind über drei widerstände einstellbar... passt gut =) :jeah:

    datenblatt:
    serge.bertorello.free.fr/compsnts/L200.pdf


    EDIT:
    ich bastel gerade folgendes zusammen:
    6 zellen, jeweils zwei parallel, dreimal in reihe 1800mAH/Zelle (gesamt also nominal 10,8V, 3600mAh)
    gewicht: 280g
    maße:3,6x5,6x6,6cm...
    nett... nicht wahr?

  • Hi Unskilled Worker
    Super ein Raptor mehr dann, vielleicht wird er ja fertig bis zum Event,und gute Besserung auch.
    Gruß Desaster

    Wer nichts baut,hat auch nichts zum Vorzeigen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    der L200 kann 2,5-3A... bei ausreichender kühlung... strom und spannung sind über drei widerstände einstellbar...


    Ich arbeite mit dem L200 schon seit über 10 Jahren. Mein Labornetzteil habe ich damit aufgebaut.
    Bei 2.5A macht er dicht, 3A habe ich nie geschafft. Eine kleine "Sauerei" hat der IC, die in den Beschreibungen so ganz locker unter den Tisch gekehrt werden: Das Abregeln bei zu hoher Verlustleistung: Wenn man so locker 25V einspeist und man will nur 5V haben, dann bleiben da zwangsweise 20V am L200 auf der Strecke. Bei einem Strom von 2A sind das 40Watt. Da wirds dem Kerlchen warm um seine PN-Übergänge und er regelt den Strom zurück... Daher beim Einsatz als Labornetzteil mit einer Vorstabilisierung arbeiten. Die ist übrigens in dem o.g. Datenblatt auch in der Appllikationsbeschaltung enthalten.

    Im o.g. Datenblatt sind sehr viele Applikationsbeispiele. Kannte ich noch nicht. Leider fehlen zwei wichtige Diagramme: Nämlich wie man anhand der gesuchten Spannungen und Ströme die passenden Widerstände bekommt, ohne lange mit Formeln-Umstellen etc arbeiten zu müssen. (Fehlende Diagramme könnte ich als Scan bereitstellen, wenn Interesse besteht...?...)

    • Offizieller Beitrag

    du hast schon recht... das abregeln bei hohen verlustleistungen ist manchmal etwas nervig... aber dafür macht es den regler recht sicher...

    der maximale ausgangsstrom ist auch noch vom hersteller abhängig... und von der minimal nötigen differenz V_ein zu V_aus...

    ich habe bei einigen typen (ntürlich MIT vor-regelung, zwangskühlung mit lüfter und riesigem kühlkörper) bei einigen typen (frag mich jetzt nicht mehr welcher hersteller das war, ist schon ein paar jährchen her...) 3,2A hingekriegt... allerdings nur bis ich dann meinen vorrat an IC's aufgebraucht und neue bestellt habe... anderer hersteller ---> bei 2,6A war schluss :-O

    man muss wirklich die chip-temperatur extrem niedrig halten... sonst spricht die interne sicherheits-schaltung an und der ausgangsstrom wird reduziert...

    mit einem externen leistungstransistor wäre man da besser bedient gewesen... dann kann man sich die vor-regelung sparen und lieber die leistungsstufe etwas aufmotzen... :engel:

    Zitat

    (Fehlende Diagramme könnte ich als Scan bereitstellen, wenn Interesse besteht...?...)


    na klar... immer her damit ... =)

    • Offizieller Beitrag

    Ok, hier die beiden Diagramme, die das Leben bei der ersten Dimensionierung der Widerstände erleichtern. =)
    Der Wert des "Referenz"-Widerstandes ist auf 750Ohm festgelegt. Welchem kranken Gehirn diese Festlegung eingefallen ist, möchte ich gerne wissen. Ich benutze immer 820 Ohm, die Diagramme muss man dann halt ein bißchen gutmütiger abschätzen....