• Offizieller Beitrag

    Wie einige sicher wissen bin ich immer gerne bereit zu improvisieren, also an dieser Stelle ein "tipp" fürs creusabro bohren.

    Ich hatte das Problem, dass wir eine Creusabroplatte hatten in die wir vier Löcher mit einem Stumpfen HSSCO Bohrer reingewürgt haben. Das der Bohrer stumpf war merkt man ja leider immer erst dann wenn es zu spät ist, dass heißt das Creusabro härtete an der Bohrstelle aus und nichts ging mehr. Da die Bohrlöcher nun leider nicht ganz exakt passten, musste ich entweder eine neue Platte schneiden und bohren, oder die Löcher aufbohren. Der Versuch mit einem scharfen etwas größeren HSSCO Bohrer die Löcher aufzuweiten ging leider schief. Das ausgehärtete Creusabro hat mir ruckzuck den Bohrer wieder stumpf gemacht, befor auch nur ein Loch aufgeweitet war.

    Ok resümee des ganzen gequassels ist, dass ich einen Betonbohrer mit Hartmetallschneide auf meinen elektrischen Schleifstein (es geht aber auch gut mit einer Dremel mit Diamantscheibe) scharf geschliffen habe. Damit war es überhaupt kein Problem die Löcher in das Creusabro zu bekommen, auch das Ansenken der Bohrlöcher ging mit dieser Methode. Und wenn man bedenkt, dass ein Betonbohrer ca. 2€ kostet, dagegen ein HSSCO bohrer aber so um die 6 - 12€ ist das auch preislich eine sehr interessante alternative.

  • Bist ein alter Fuchs, Dirk ;) . Hört sich nach einer guten Idee an. Das muss ich am WE gleich bei meinem neuen "Wundermaterial" testen. Dagegen ist Creusabro ein feuchtes Handtuch, nur lässt es sich halt nur suboptimal bearbeiten :heul:

  • Wie ihr habt keinen Plasmaschneider ?? Der gehört doch mittlerweile zum Standard einer mittleren Hobbywerkstatt =) :engel:

     Jetzt keinen Roboter zu bauen wird mit Robotwars TV-Entzug nicht unter 3 Jahren bestraft ...visit:  http://www.robotwar.de

  • Doch, haben wir natürlich =)
    Aber von 6,5 auf 7 aufbohren ist damit nicht so leicht...

  • Zitat

    Original von bat_boy
    Ach ja hast du ja angedeutet, dass du teilweise Creusabro 8000 (?) einsetzen willst. Bin gespannt ob du da Löcher hineinbekommst ;) Schneiden geht wohl nur mit Laser oder Wasser oder?

    Nein wir verwenden jetzt Böhler K700, einen austenitischen Manganstahl, der die angenehme Eigenschaft hat, sich bei Zug oder Druck extrem zu verfestigen. Das Zeugs bekommt eine Oberflächenhärte von über 600 HV, das sind satte 2000 N/mm² und bleibt trotzdem im Kern "weich" (ca 800-1000N/mm²)
    Team Mechaniacs Beitrag zur aktuellen Spinnerdiskussion =) .

    Siehe http://www.bohler.nl/download/koudwerk/Bohler_K700.pdf

  • Zum Nachbearbeiten von Löchern (Aufweiten, Langloch, ...) eignen sich auch die Frässtifte für Proxon Micromot oder Dremel, z.B. die Schleifsteine für Sägeketten Nr. 454.

  • Diese Werkzeuge eignen sich leider nur sehr beschränkt bis gar nicht für die obigen Materialien. Ich hab´einen Bosch Fingerschleifer für gewerblichen Einsatz, ein ziemlich kräftiges Teil........Ergebnisse mit C 4000: eher sehr bescheiden :(

  • Zitat

    dass ich einen Betonbohrer mit Hartmetallschneide auf meinen elektrischen Schleifstein (es geht aber auch gut mit einer Dremel mit Diamantscheibe) scharf geschliffen habe

    Diese Methode funktioniert auch für K700! Heute erst praktiziert. Den Steinbohrer angeschliffen und mit großer Bohrmaschine in Ständervorrichtung und viel viel Druck sowie einer Menge Bohrwasser regelrecht reingestantzt! Titan zu Bohren war schon ein Schmankerl, aber das K700 - "mein lieber Schwan".
    Normale Metallbohrer, sowie HSS haben auf voller Schiene versagt!

    Flexen mit dünner Scheibe geht ziemlich gut ... Bohren allerdings erfordert rohe Gewalt, aber es geht :jeah:

    Soviel zu unserem Materialtest für heute!

  • Zitat

    Original von bat_boy
    p.s. bin gespannt was der Helmut macht, wenn er dieses nanoflex zeugs hat......

    Der ist dann gut im Training, wir bauen unseren Bot ja auch komplett aus K 700, allerdings das meiste geschweisst, so 20 Löchlein kommen aber auch rein. =)

    An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Jungs von der Metallurgieabteilung bei Böhler, die uns großzügig mit dem Material versorgt haben (inklusive dem dazugehörigen Schweissdraht). :jeah:

  • Übrigens:
    das Material keinesfalls vor dem Bohren ankörnen! Die Stelle wird so hart, dass man kaum mehr durchkommt.
    Dasselbe gilt ( mit geringeren Auswirkungen) auch für C4000, Hardox, Rostfreizeugs etc.

    • Offizieller Beitrag

    kann ich bestätigen! die zu bohrende Stelle nur anreißen und mit einem kleineren Hssco ansenken.

    Tja vorbohren oder nicht? das ist die Frage, ich habe mit beiden Methoden gute wie schlechte erfahrungen gemacht. Ist der vorbohrer gut und scharf geht es recht einfach, aber falls er stumpf wird, bekommst du das größere Loch nicht mehr hinein ( das Material härtet an den Bohrrändern aus). Bei 6mm habe ich es noch recht gut geschaft direkt ein Loch hineinzubohren, aber auch hier das Problem, dass mit stumpf gewordenen Bohrern.... aber ich habe jetzt einen Satz modifizierter Betonbohrer :jeah: , ach ja auch hier gilt finger weg von dem Baumarktschrott!!!!!! sind zudem nicht viel billiger.....

    Gruß Dirk

  • Bis 10 mm bohre ich grundsätzlich net vor. Bei den Betonbohrern könnte dies allerdings notwendig sein, wegen der doch ziemlich breiten Querschneide. Vielleicht kann man ja mit so einem Dremel Dingens und einer dünnen Schleifscheibe einen Hinterschliff versuchen ? Mal testen.

    Das mit den stumpfen Bohrern kann ich auch bestätigen. Da kommst durch das Material dann kaum mehr durch.

  • K700 Bohrprozedur:
    Beim Steinbohrer Hinterschliff ja, war beim Titan auch schon ganz praktikabel. Vorbohren -> Nein, direkt mit dem eigentlichen Bohrer leicht rein, vorher nur mit Stift den Punkt markieren. Ankörnen tut nicht gut. Kraftvolle Bohrmaschine, viel Druck sowie "much" Bohrwasser und drauf auf die Mama. Wir waren anfangs wirklich erstaunt, dass das so schwer geht, aber mit ein paar Tricks :D

    Echt ein Teufelszeug!