Empfehlung LiPo Ladegerät

  • Hallo zusammen,

    da ich mit meinem LiPo-Lader recht unzufrieden bin, wollte ich auf der Messe mal nach einem Schnäppchen schauen, vielleicht habe ich ja Glück.

    Dazu müsste ich aber erst mal wissen, welche in Frage kämen. Aktuell habe ich ein altes ISDT Q6. Mein Neffe hat ein ISDT 608AC. Beide haben ihre Probleme und scheinen nicht ausgereift zu sein. Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Darf auch ruhig ein paar Euro kosten, wenn es dafür dann aber auch was taugt.

    Viele Grüße 🖖🏼

  • Habe mir zuletzt ein imax b6 mini geholt.

    Ich hatte zuerst mit dem Gedanken gespielt, mir ein größeres Mehrfachladegerät zu kaufen, aber viele hatten davon abgeraten. Es ist wohl nicht unüblich, dass bei den großen Geräten eine der Einheiten kaputt geht.

    Mein Gedanke bei dem b6 mini war, dass ich beliebig viele davon an ein einziges dickes Netzteil packen kann.

  • Ich hab' ein paar von den IMax B6.

    SKYRC IMAX B6 V2 60W 6A 1~6S DC Ladegerät/Entladegerät
    Special features include a Battery Internal Resistance Meter, Battery Voltage Meter, Storage Mode, Re-Peak Mode for NiMH/NiCad batteries, lipoly battery…
    hobbyking.com

    Wichtig war für mich, dass sie auch LiFePO4 können. Entsprechend ist beim MMM jeder Lader für einen anderen Akkutyp oder Zellenzahl vor-eingestellt.

    Bei den letzten Lieferungen wurde ein Netzkabel mit Anschluss für chinesische Steckdosen geliefert. :D Aber der Anschlussstecker am Netzteil ist ein Herz-Stecker, Kabel kriegt man zu kaufen. (Und wer hat nicht ein abgeschnittenes Netzkabel zuhause und kann dann das abgeschnittene Chinesenkabel mit dem Herz-Stecker anlöten. (Obwohl löten in 230V-Kabeln verboten ist... :saint:)

  • Für die MMMs habe ich mir damals auch 4 von diesen Imax B6 gekauft. Die messen schätzen alle leicht unterschiedliche Spannungen, wenn man sie mit dem selben Akku testet. Bei Lipos natürlich suboptimal.

    Zu Hause verwende ich ein Junsi X8. Das ist super, aber auch eine andere Preisklasse.

  • Welche Ladeleistung stellst du dir vor? Wie viele Ladeausgänge? AC oder DC Eingang?

    Mein persönlicher Favorit ist aktuell das SkyRC B6AC Neo. Klein, vernünftiges Bedienkonzept und integriertem Netzteil. Das integrierte Netzteil reicht für das meiste, wenn es mehr sein soll kann auch ein externes Netzteil angeschlossen werden. Falls ein Händler die am Messestand hat hole ich mir vielleicht noch eines auf der Intermodellbau...

    Von den oben erwähnten Imax B6 würde ich die Finger lassen, außer du bist dir 100% sicher, dass du ein Originales SKYRC bekommst.

  • Bei meinem ISDT funktioniert das Einstellrad nicht mehr richtig. Es gibt da auch ein Tutorial, wie man das Problem beheben kann. Hat danach 3 Tage funktioniert und jetzt ist es wieder Mist. Das Einstellrad vom Junsi DX8 soll auch nicht so gut sein. Wie sind deine Erfahrungen bei X8?

  • PyroBots

    Bringst du das Junsi X8 auch mit nach Dortmund? Wie ist deine Erfahrung mit dem Einstellrad? Ist das gut bedienbar und langlebig?

    Ja werde ich mitnehmen. Kannst du dir dann anschauen. Mit der Bedienung bin ich zufrieden. Wie langlebig es ist kann ich noch nicht sagen. Habe es selber erst seit einem halben Jahr. Macht aber einen guten Eindruck.

  • Hallo zusammen,

    ich habe mich am Ende für das Junsi X8 entschieden. Schönes kleines Gerät, jedoch verbesserungswürdig in der Bedienung.

    Ich möchte hier aber noch von einer anderen Erfahrung berichten, die ich gemacht habe. Ich brauchte für die Arbeit ein Lipo-Ladgerät, optimalerweise direkt mit zwei Kanälen. Habe aufgrund der besseren Bedienbarkeit ein ISDT K4 DUO genommen, was ich schnell bereut habe. ISDT ist einfach schrott für viel Geld. Ich habe mit dem Ladegerät versucht, einen 1S Akku zu laden. Das Ladegerät hat den Ladeversuch immer direkt mit einer Fehlermeldung abgebrochen. Habe es dann nochmal mit dem alten ISDT Q6 von mir versucht. Funktionierte ohne Probleme. Jetzt muss man dazu sagen, der 1S Akku ist kein klassischer LiPo aus dem Modellbau, sondern ein Akku mit einer integrierten Schutzelektronik, die vor Überladung, Tiefentladung, Überspannung, zu hohen Strömen und Kurzschluss schützt. Ich habe am Ladeausgang einfach mal ein Oszi geklemmt, um zu schauen, was da Sache ist und dann auch den Fehler gefunden. Das Ladegerät gibt zu Beginn des Ladevorgangs einen Spannungsstoß von etwa 7V aus. Ich vermute, dass die Schutzelektronik dann kurzzeitig die Verbindung unterbrochen hat, was zu der Fehlermeldung führte. Zum einen ist die Frage, warum das alste ISDT Gerät keinen Spannungsstoß ausgibt und zum anderen ist die Frage, warum macht das K4 Duo das??? Ein herkömmlicher Akku unterbricht die Verbindung nicht, wodurch dieses Problem gar nicht auffällt. Aber dennoch kann das dem Akku nicht gut tun. Ich bin dann mit dem Ladegerät zum Händler gefahren (Modellbauhandel) und habe denen alles vorgeführt. Die waren sehr hilfsbereit und interessiert und haben dann ein neues K4 DUO aus dem Lager geholt. Das gleiche Verhalten. Wir alle vermuten, dass ISDT hier ein Hard- oder Software-Problem bei dem K4 DUO hat, das entweder noch nicht aufgefallen ist oder ignoriert wird, weil es bei üblichen Modellbauakkus nicht auffällt. Der Mitarbeiter des Modellbaugeschäfts hat mir gesagt, dass er einen guten Kontakt zum ISDT Vertrieb hat und das weiterleiten wird.
    Man hat mir dann zur Lösung des Problems ein ToolKitRC Q6AC LiPo 1-6S 15A 4 Kanal Ladegerät AC/DC für den gleichen Preis angeboten. Habe von dem Hersteller noch nie zuvor gehört. Wirkt aber durchdacht, die Menüführung ist übersichtlich und es lädt die Akkus ohne Probleme. Mein Fazit daraus: Ich hatte bereits drei ISDTs in den Händen (Q6, 608AC und das K4 DUO). Alle wirkten im ersten Moment wertig, schick und leicht zu bedienen. Aber alle waren am Ende enttäuschend. Ich werde definitiv nie wieder Produkte von ISDT kaufen, auch wenn die mittlerweile weit verbreitet sind. Falls einer von euch ein K4 DUO nutzt, kann er ja mal schauen, ob er auch diese Spannungsspitzen zu Begin eines Ladevorgangs bei einem herkömmlichen 1S Akkus feststellen kann. Mit einem Multimeter konnte ich lediglich etwa 5V messen, da das Multimeter zu träge ist. Aber auch die 5V sind zu hoch.

  • Laut Chat-GPT kann dies ein "normales" Verhalten sein. Manche Ladegeräte nutzen diese Spannungsimpulse zur Identifikation des Akkus und Messung des Innenwiderstandes. Ich bin da dennoch skeptisch. Andere Ladegeräte messen auch Innenwiderstände der Zellen und senden keine Spannungsimpulse aus...

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    Danke für die umfangreiche Beschreibung von den Ladegeräten-Erfahrungen und der Schilderung des Effekts.

    Akkus mit integrierter Schutzelektronik benutze ich regulär für meine Bots nicht. (Sowas ist bei mir nur in den Akkus für Werkzeugmaschinen und Gartengeräte enthalten. => Makita / Husqvarna)

    Dass am Anfang eines Ladevorgangs ein kurzer Spannungs- (Strom-?)Puls gesetzt wird, das wusste ich von den bei mir verwendeten IMAX-Geräten. Einmal kurz einen Peak und dann wird offensichtlich gemessen, wie das "Rückstellverhalten" gegenüber der Start-Spannung ist. (So habe ich mir das erklärt.) Wenn ich ein LiPo-Ladegerät entwickeln müsste, würde ich auch erst mal ganz vorsichtig einen Ladepuls machen und dann überprüfen, ob der Akku damit zurechtkommt. Könnte ja sein, dass da ein Akku mit geringer Kapazität dranhängt und der bedankt sich dann recht herzlich, wenn gleich zu Anfang mit 4A geladen wird.... 8|

    o.o.t.:
    An anderer Stelle hatte ich das schon mal erwähnt, hier noch einmal: Wer einen Staubsauger der Firma Dyson hat, vorsicht beim Laden!
    Nach meiner Meinung haben die einen gravierenden Fehler in der Ladeelektronik. Die schaltet nicht rechtzeitig ab.
    Im Freundes und Familienkreis gab es jetzt schon zweimal einen Wohnungs- und Hausbrand wegen einem Dyson-Staubsauger, der zum Brennen angefangen hatte. Einmal mit einem Schaden von 250k€. :cursing:

    Bei meinem Kumpel hat auch der Staubsauger nachts zum Brennen angefangen (war in einem Holzschrank der Küche untergebracht.) Nur durch den ausgelösten Rauchmelder wurde Schlimmeres verhindert. Trotzdem ein massiver Versicherungsschaden. Dyson hat natürlich nichts zugegeben und im Bericht der Feuerwehr hieß es nur "technischer Defekt".

  • Also wenn ich ein LiPo-Lader entwickeln würde, würde ich schauen, ob ich anhand der Anzahl der Einzelzellmessungen über den Balancer und der Gesamtspannung am Ladeanschluss eine plausible Zellenanzahl ermitteln kann. Falls ja, würde ich in keinem Falle einen Impuls über der Ladeschlussspannung abgeben 🙈

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    Mit "was Brauchbares entwickeln" wäre praxisbezogen. Aber daran denken: Im Industriegeschäft stehen hinter jedem Ingenieur mindestens zwei Kaufleute, die dafür sorgen, dass nur das Billigste vom Billigen verbaut wird. :cursing:
    Zu Beginn eines Projekts ist nicht bekannt, was das Gerät mal können soll. Vorgegeben/Bekannt ist nur der F-Preis (=Fertigungspreis) und wann es fertig entwickelt sein muss (Termin bis zur Nullserie). <X

    Paradebeispiel Makita-Akkus:
    Die Original-Akkus haben intern eine Elektronik. Von jeder Zelle geht ein Drähtchen zu der Mini-Platine. Offensichtlich wird beim Laden also aus-balanciert. Mit dem Original-Lader läuft das bestens. (Zumindest bisher).
    Dann gibt es Makita-Akkus aus EBay. Wesentlich billiger. Seltsamerweise lassen sich die nicht am Original-Makita-Lader wieder aufladen. Akku aufgeschraubt und kurzer Blick unter das Röckchen: Eine andere Elektronik und es fehlen die Drähte zu den Zellen.
    Mit dem beim gleichen Händler erhältlichen Makita-Lader klappt das Laden dann. 8|
    Heißt: Dieser "Makita-Nachbau" lädt die Zellen ohne auszubalancieren. Und damit das funktioniert, muss im Lader dann entsprechend diese eigentlich notwendige Funktion "überbrückt" werden.
    (In den Baumärkten gibt es ja auch billige Rauchmelder zu kaufen, die haben nicht mal eine Rauchkammer. Funktionieren also gar nicht. Nur beim Drücken des Testknopfs wird der Alarm ausgelöst. Und wer von den normalen Käufern benutzt schon ein Aerosol-Spray um einmal im Jahr die Rauchmelder zu testen?)

    Jetzt wieder die Brücke zu uns als Entwickler und der Faust im Nacken von den Kaufleuten: Verkauft wird über billigste Herstellkosten und entsprechend billigem Verkaufspreis. Wenn versucht wird, etwas "Gutes" zu entwickeln, ist das zum Scheitern verurteilt.... ;(
    (Dafür ist dann das Geheule groß, wenn Kunden ein paar Cent im Einkauf gespart haben, aber hinterher die Bude abgefackelt wird.)


    Nur kleine Ergänzung:
    Die zwei fetten China-Makita-Akkus liegen am Labortisch und bekommen einen Anschluss für den IMAX-Lader. Dann klappt das ausbalancieren....

  • Du brauchst die Kapazität auch nicht. LiPos werden nach den CC-CV Verfahren geladen. Erst wird mit konstantem Strom (CC) geladen, bis die Ladeschlussspannung erreicht wurde. Dann wird der Rest mit konstanter Spannung (CV), der Ladeschlussspannung, geladen. Den Ladestrom und die Ladeschlusspannung stellt man ja ein. Wenn der im CV Modus lädt, geht der Ladestrom automatisch runter, je voller der Akku wird. Irgendwann ist der Strom minimal und der Akku ist „voll“ und der Ladevorgang wird beendet. Die Kapazität ist irrelevant 🤷🏼‍♂️

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    Wenn ich ein LiPo-Ladegerät entwickeln müsste, würde ich auch erst mal ganz vorsichtig einen Ladepuls machen und dann überprüfen, ob der Akku damit zurechtkommt. Könnte ja sein, dass da ein Akku mit geringer Kapazität dranhängt und der bedankt sich dann recht herzlich, wenn gleich zu Anfang mit 4A geladen wird.... 8|

    Bezog sich auf IBFs Kommentar. Quasi nochmal prüfen, ob der vom Nutzer eingestellte Ladestrom ok ist.

    Aber ja, eig. wir das vom Nutzer eingestellt und sollte in dessen Verantwortung stehen.