Einsteig ins Hobby / Robobot

  • Hallo zusammen,

    ich bin durch zufall bei Netflix über Battlebot gestoßen und da ich solche Sendungen schon früher gerne geschaut oder auf dem Pc gespielt habe, bin ich durch die Suche nach den Regeln auf das Antweight und dieses Forum gestoßen. Da ich selber immer gedacht habe, dass der Kampfroboterbau sehr teuer ist, wegen der Größe der Maschinen etc. und ich immer davon ausgegangen bin, dass es dazu keine Community in Deutschland gibt, habe ich mich früher nie weiter damit beschäftigt, aber Antweight ändern hier natürlich alles und ich bin angefixt. Dazu kommt, dass ja scheinbar in Dortmund ab und an Antweight-Kämpfe sind, was mir sehr in die Karten spielt, da ich aus dem Ruhrgebiet komme und solche Turniere mir einen schönen Anreiz liefern.

    Wirkliche Erfahrung in Elektrotechnik etc habe ich leider keine, auch wenn ich mir nach Anleitung einen Röhrenverstärker für meine Gitarre bauen konnte, aber ich denke auch hier ist Antweight ein guter Einstieg. Ich habe zwar bereits einen Roboter "gebaut", aber dabei handelt es sich um einen Raspberry Pi bot mit Sensoren und Kamera, also nicht für einen Kampf geeignet und der Fokus lag auch hier mehr auf dem programmieren als das "bauen" des Fertigbausatzes. Zum Einstieg ind as Thema habe ich natürlich das Antbook gelesen, aber ich denke der Aha-Effekt kommt beim basteln :D

    Meine Plan wäre gewesen, da ich vorzugsweise gerne erstmal bei Ants evtl. Beetle bleiben wollen würde, mir einen 3D Drucker zu besorgen und als erstes Projekt diesen Bot (https://www.thingiverse.com/thing:4623536 ich hoffe der Link ist okay) zu kopieren, da dort direkt die Teile mit angegeben werden und ich ab dort dann ja mit neuen "Formen" etc. Erfahrungen sammeln könnte.

    Zum Schluss hätte ich noch zwei Fragen:

    Meine erste Frage wäre zunächst, wie wettbewerbsfähig sind 3D Drucke im Antweight und vllt sogar in höheren Klassen wie Beetle und wenn sie noch bei den Beetle genutzt werden, welche Grundfläche haben die dort genutzen Drucker so? Ich möchte mir eig einen Einsteigerdrucker holen wie den Ender V3, aber er sollte schon möglichst den Anwendungsbereich abdecken.

    Meine zweite Frage betrifft die Teile des oben genannten Bots und zwar ist der Link zur Batterie nicht mehr verfügar (180mah lipo) und da dachte ich, ich frage direkt mal hier nach einer guten Alternative. Mir machen die Teile des Bots am meisten Probleme, weil ich hier wie bereits gesagt einfach 0 Erfahrung habe.

    Das war es erstmal mit meiner "vorstellung " und falls ihr sonst noch Fragen an mich habt, immer her damit =)

    LG

    Robobot

    • Offizieller Beitrag

    Hui, gleich nen Drucker anschaffen als Einstieg nenn ich mal motiviert ;)

    Erstmal willkommen, und soweit klingen die Pläne sehr realistisch und erfolgsversprechend. Von druckern hab ich keine Ahnung, deswegen nur noch als kleine Idee:

    Wir haben hier die relativ einmalige Raptor-Gewichtsklasse (6kg). Die ist explizit als Einsteigerklasse konzipiert, in der man mit Akkuschrauber und Stichsäge aus ein paar Schneidbrettchen ein brauchbares Chassis bauen kann. Räder genauso, nur noch etwas alten Fahrradreifen drauf.

    Motoren samt Getriebe aus alten Akkuschraubern, dann brauchst du nur noch 1-2 Fahrtenregler (zB. von IBF), Empfänger, Akku und Fernsteuerung.

    gleichzeitig bietet die Klasse genug Gewicht um ordentlich Panzerung unterzubringen, damit zumindest die Elektronik sicher überlebt. Und ersatzteile kann man in Form von mehr Schneidbrettchen und Stichsäge mitnehmen ;)

    (HDPE-Platten von ebay oder so statt schneidbrettchen sind auch super, aber letztere geben noch mehr das "irgendwie was zusammenzimmern das funktioniert"-Gefühl.

    Aber ja, Beetle oder Ant sind zum drucken perfekt.

    "Spiel mit dem Feuer. Tu es.
    Denn man kann einem Kind hundertmal sagen, die Herdplatte sei heiß. Die Bedeutung wird ihm erst in dem Moment, in dem es trotzdem drauffässt klar.
    So lernt doch jeder für sich selbst, in dem großen Spiel das Leben heißt. Und das Feuer ist einer der anspruchsvollsten, dennoch lohnendsten Mitspieler."

    Ps: Nicht käuflich, aber buchbar

    • Offizieller Beitrag

    Also die 100-Euro-Drucker aus China taugen sogar was (solange sie neu sind) - später kauft man sich eh was besseres :)

    Wie "wettbewerbsfähig" das Ganze wird, hängt vom Einsatz ab. Alc Chassis mag das bei Antweight noch gehen (kann nicht qualifiziert was dazu sagen, weil ich noch keinen Ant gebaut habe), aber in den "schwereren" Klassen wird das alleine nicht reichen. Als Unterkonstruktion schon, wenn noch Material draufgeschraubt wird.

    Ich hatte z.B. in unseren Feathers die Halter für die Akkuschrauber-Getriebe gedruckt - die haben alle

    Kämpfe überlebt, auch wenn Motor, Getriebe und Räder geschrottet wurden.

    Mein persönlicher Tip: Sich nicht zu sehr einen Kopf machen, einfach was bauen und mal schauen, wie es in den ersten Kämpfen läuft. Daraus erkennt man dann sehr schnell Verbesserungspotentiale.

    LG

    -Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo und liebe Grüße aus Essen!

    Dein Plan klingt super. Antweights sind unkompliziert, günstig und schnell zu bauen.

    Die etwas teureren Komponenten wie Fernsteuerung und Lipo-Akku Ladegerät kannst Du auch für andere Gewichtsklassen weiterverwenden.

    Wenn Du Dich auf 3D-Druck fokussieren möchtest, passen Antweights ebenfalls gut.

    Bei Antweights ist 3D-Druck auf jeden Fall konkurrenzfähig. Seitdem ich einen Drucker habe, fällt es mir nicht mehr schwer im Gewichtslimit zu bleiben. Zuvor war das immer recht schwierig.

    Bei den Antweights gibt es momentan sowieso kaum richtig böse Bots. Derzeit finden in dieser Klasse keine richtigen Turniere statt sondern eher spontane Fun-Fights zwischendurch. Ich bin aber für alles offen, da ich selbst großen Spaß an den Winzlingen habe :).

    Für Beetleweights braucht es meiner Meinung nach ein anderes Material als Haupt-Panzerung, aber für die tragenden Strukturen des Chassis eignet sich der Druck meines Erachtens auch in dieser Gewichtsklasse noch gut.

    Ich kann den Ender 3V2 sehr empfehlen, wohingegen ich vom Prusa i3MK3s ziemlich enttäuscht bin. Der Prusa ist zwar auch gut, wenn nicht besser, aber der deutlich höhere Preis ist meiner Meinung nach überhaupt nicht gerechtfertigt.

    Für Antweights ist das Druckvolumen beider Modelle überdimensioniert.

    Für Beelteweights kann ich hierüber keine Aussage treffen, da ich ab dieser Gewichtsklasse eher Rohmaterial in Form von HDPE Platten bevorzuge und Einzelteile wie Halterungen drucke.

    schnerf Hat seinen Beetle aus mehreren Teilen gedruckt und diese miteinander verschraubt. Das ist eine Möglichkeit, wenn das Druckvolumen mal nicht ausreicht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich schließe mich meinen Vorrednern an, bei den Antweights sind 3D gedruckte bots aus normalen Materialien (PLA+, PETG, PP, ABS) konkurrenzfähig. Bei den Beetles braucht es da schon spezielleres (Nylon, CF-Nylon, evtl. TPU), die Standardmaterialien würde ich da mal eher als "experimentell" bezeichnen.

    Die 150mm x 150mm meines bisherigen Druckers empfand ich als zu klein für Beetleweights. Das Druckbett meines neuen 3D Druckers hat 260mm Durchmesser, wobei das kein Entscheidungskriterium war.

    Bei Fingertech oder Pauzuolis-rc bekommt man kleine Lipos.

  • Vielen Dank für eure Antworten und es freut mich zu hören, dass mein Plan sehr gut umzusetzen ist. Dann werde ich mir mal die Teile nach und nach bestellen und schauen, dass ich den Bot zusammen bekomme =)


    Hallo und liebe Grüße aus Essen!

    Oh da sind wir fast Nachbarn, ich wohne an der Grenze zu Essen :D


    Bei Fingertech oder Pauzuolis-rc bekommt man kleine Lipos.

    Super, dann schaue ich mal da nach Lipos!

    • Offizieller Beitrag

    Sieht für mich aus als hätten sich zwei Schichten nicht verbunden bzw als gäbe es irgendwie Spannungen, die es zerrissen haben...

    Temperaturunterschiede vllt?

    Naja, bin gespannt was diejenigen, die tatsächlich selber drucken dazu sagen.

  • Also das Material ist ABS und der Drucker war in einem geschlossenen Raum, aber ich habe extra einen Schrank frei geräumt, damit Temperatur beim nächsten Versuch kein Faktor mehr spielen kann. Ich bin gespannt 👌🏻

    • Offizieller Beitrag

    PETG, PP und TPU (TPU bisher noch nicht für Roboter, aber ich weiß, dass andere das für Bots nutzen)

    finger.im.ohr
    3. Dezember 2020 um 15:31
    • Offizieller Beitrag

    ABS ist eigentlich auch unproblematisch. Braucht halt höhere Temperaturen und zwingend ein be-

    heiztes Druckbett. Und manche stören sich am Geruch.

    Die meisten verwenden als Einsteiger-Filament PLA.

    Aber die Probleme liegen wohl weniger an ABS als solches, als eventuell an einer nicht optimalen

    Produktqualität (z.B. unregelmäßige Dicke, wodurch es beim Transport "Hakeln" kann)

    LG

    -Michael

    • Offizieller Beitrag

    Wie gut haften denn die anderen Schichten aneinander?

    Der Druck ist ja nun eh hinüber. Probier mal die Schichten per Hand oder mit einer Zange auseinander zu brechen. Wenn das zu leicht geht und das Teil exakt an einer Schicht entlang bricht, ist vermutlich die Drucktemperatur zu niedrig.

    Um eine gute Temperatur für das Material herauszufinden, ist der Druck eines Temperatur-Turms gut.


    Ein anderer Grund könnte die von Buchi beschriebene Unterextrusion sein. Neben schlechtem Filament kann das auch durch falsch eingestellte E-Steps vom Extruder hervorgerufen werden. Mit dieser Einstellung bringst Du dem Drucker bei, wieviele Schritte des Extrudermotors wieviele mm Filament vorschieben. Wenn das falsch eingestellt ist, kannst Du Über- oder Unterextrusion haben.

    Von den Bildern her sieht das aber nicht danach aus. Sonst müsstest Du auch Unsauberheiten im Rest des Drucks haben. Bei Unterextrusion kleine Lücken in den Wänden und bei Überextrusion Hügel/Blobs, die hervorstehen. Auf dem Bild sehen die Flächen allerdings schön gleichmäßig und glatt aus.

    Bei schlecht verarbeitetem Filament könnte das natürlich nur stellenweise auftreten.