Empfehlung Schweißverfahren/Schweißgerät für Anfänger

  • Ich möchte mich in Zukunft auch mit dem Thema schweißen befassen. Im Internet habe ich mich schon etwas schlau gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass Fülldrahtschweißen ohne Gas am einsteigerfreundlichsten ist. Als günstiges Einsteigergerät habe ich das Güde SG 120 gefunden. Bevor ich viel Geld ausgebe würde mich aber eure Meinung dazu interessieren.

    Wird schon schief gehen...

    die hier ist Emily, Dominic ist der andere

  • Hallo,
    ich würde immer zu einem MAG Schweißgerät raten, da das , wenn man nicht schweißen kann, am einfachsten zum Erlernen ist.
    Empfehlung Schweißgerät?

    Das Fülldraht Schweißgerät könnte ein bisschen schwach sein.
    bei dickeren Blechen macht das nicht mehr mit.
    Nett ist natürlich, daß man kein zusätzliches Gas benötigt.
    Allerdings kommst du je nach Schweißbedarf damit vielleicht nicht weit.

    MAG wäre dann eher so etwas, das würde zwar meinen Ansprüchen noch nicht genügen, ist aber fürs Hobby wohl schon eher passend.
    https://www.werkzeugdiscount24.de/guede-schutzga…et-mig-192-set7

    Falls Dir das zu teuer ist, einfach mal nach einem gebrauchten MAG Gerät suchen.
    Das ist ein sehr weit verbreitetes Schweißverfahren.

    • Offizieller Beitrag

    Hm.... ich hatte hier gestern einen Post mit der Empfehlung von einem zugehörigen preiswerten Schweißhelm mit automatischer Verdunkelung gepostet. => Hat das jemand gelöscht? ?(

  • Ich persönlich würde dir von diesen Fülldraht Geräten abraten. Ich habe Jahrelang im Beruf geschweißt und selber viel versucht.
    Bei diesen Geräten hast du viele Probleme.

    • Vorschub haut oft nicht richtig hin, der Draht knickt gerne
    • Der Fülldraht ist oft korrosiv, ich hatte selbt so ein Gerät und der Draht ist in 2 Monaten durch die Luftfeuchtigkeit so gerostet das die Rolle unbrauchbar war
    • Die Naht ist meist nicht schön, im Endeffekt ist das eine aufgerollte Elektrode und du musst die Schlacke genau so runterschlagen.

    Als Einsteigergerät in unserem Hobby lege ich dir ein Kombiniertes WIG Gerät nahe.
    Damit kannst du einerseits WIG Schweißen, was dir erlaubt sehr genau udn fein zu schweißen, das ist sehr praktisch bei kleinen Teilen und kleinen Bots
    Und du kannst damit ELektroden Schweißen und die Ganze Bandbreite an Tollen Elektroden Nutzen.

    Ich empfehle: LCD Vision
    https://www.lcdvision-schweisstechnik.de/D-INV-160-WIG-…-160A-230V-IGBT

    Die Geräte sind keine PRofi Geräte, aber sie leisten Gute arbeit. Service der Firma ist auch TOP. Nutz selbst ein Digitales Gerät seit Jahren und bin sehr zufreiden.

    Mit Etwas Übung kriegst du WIG Schweißen auch schnell raus. Elektrode ist ebenfalls zu Üben, aber da gibts auch genug Elektroden die sehr Anfängerfreundlich sind
    und gut zünden und abbrennen. zB eine Böhler OHV oder eine Böhler ETI.

    Was das WIG schweißen betrifft hast du auch die volle Breitseite an Schweißzusätzen, von Rostfrei bis Hightech Zusätzen für das Fügen verschiedenster Legierungen.
    Ich schweiße sogar Hardox 600 damit.

    • Offizieller Beitrag

    ich benutzte auch einen einfachen Schweißinverter für Elektrode (ich mag die Phönix blau) und wig. Wig ist hier aber nur rudimentär von der Funktion und eher schlecht brauchbar. Hat aber nur knapp 180€ gekostet.

    Würde auch zu einem besseren Gerät raten, ich werde wohl auch ein neues Gerät mir anschaffen. Kaufe also doppelt.

    • Offizieller Beitrag

    Ehrlich gesagt habe ich immer Probleme mit den Kurzbezeichnungen. Zur Übersicht mal kurz aus Wikipedia dargelegt:


    (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwei%C3%9Fen vom 06.11.2019)

    Bin jetzt nur überrascht, dass mein Schutzgasschweißen (offensichtlich MIG) für Nichteisenmetalle verwendet wird. Ich kann mit meinem Draht nur Eisen schweißen, (?)


    Zitat von Bat_Boy

    Kaufe also doppelt.

    Das ist das Problem, wenn man mit der Werkstatt loslegt oder ein vermeintliches Schnäppchen macht. Mein erstes Schutzgas-Schweißgerät habe ich in den 80er-Jahren gekauft, war "Merkle", also ein Markengerät. Das funktioniert heute noch in unserer Familie. Das zweite Gerät ist ein Lorch. Ist angeblich auch eine gute Marke. Kann auch nicht meckern, ich kriege bis 8mm Stahl alles miteinander verbunden. Bei der höchsten Stromsstufe löst leider nach kurzer Betriebszeit mein Leitungsschutzschalter im Haus-Sicherungskasten aus (nicht ein B16, sondern sogar ein C16-Automat =O , also schon für Industrieanwendungen gedacht)

    Wo ich bei Schutzgas-Schweißgeräten davor warnen würde: Sich als Hobby-Schweißer eine Leihflasche zu nehmen. Sieht günstig aus, aber auf Dauer doch kostenintensiv. Ich würde eine Flasche kaufen, die man dann leer zurückgibt und eine andere Kaufflasche dafür im Austausch kriegt.
    Die Jugend ist ja noch kräftiger als die alten Säcke im Verein..... ;( Ich habe eine 10kg-Flasche statt einer 20kg-Flasche genommen. Lässt sich leichter tragen und für den Austausch leichter im Auto verstauen. :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    daher denke ich daß Du MAG schweißt

    Du bist vom Fach und daher denke ich, dass Du recht hast. Ich hatte mich bei o.g.-Wiki-Eintrag auf die Gasbeschreibung verlassen. Da steht bei MAG was von "reaktionsfreudige Gase". Bei mir steht Corgon auf der Flasche, also ein Mischgas aus CO2 und Argon. Mein Chemieunterricht ist lange her, aber Argon gehört meines Wissens in die Edelgas-Gruppe und reagiert nicht mit anderen Stoffen (? ... Irgendwas war mal, dass die äußeren Elektronen schon komplett sind....?) . CO2 reagiert auch nicht besonders freudig. Darum hatte ich bei mir auf "MIG" getippt.

    (Ohne Gas schweißen (Flasche leer) geht nicht besonders gut, der Scheißpunkt reagiert ziemlich heftig mit dem umgebenden Sauerstoff... Das Werkstück am Besten nachher handhaben wie ein Fußballtorwart: Zweimal auftippen und ausschießen...)

  • Bei mir steht Corgon auf der Flasche

    yup, das passt, in Chemie habe ich immer geschlafen, wobei das mit den Schalen, und reaktionsfreudigen Elektronen... hab ich schon mal gehört.
    Corgon als Markenname kenne ich, hatten wir auch schon im Einsatz
    anbei mal ein link zu einem der großen Gashersteller / Vertreiber https://www.linde-gas.de/shop/de/de-ig/gase/corgon


    wie man sieht, sind sich auch die Schweisser nicht einig, welches Verfahren am einfachsten und besten ist.
    Jeder hat halt so seine Vorlieben, oder Erfahrungen im Schweisskenntnisse weitergeben,...
    Das wichtigste ist wohl, daß einem das Verfahren liegt, und daß man nach Einarbeitung und Schweißübungen sich sicher fühlt und tragfähige Schweißnähte zaubern kann. :)

    auch immer sehr wichtig:

    der Scheißpunkt

    :thumbup::thumbup::saint:

    • Offizieller Beitrag


    auch immer sehr wichtig:

    :thumbup::thumbup::saint:

    Erwischt. :D;)

    Da ist mir die manuelle Korrektur von der Rechtschreibautomatik durch die Lappen gegangen. (.... Ich weis nicht, wie man das Sch...ding von Office 365 unter Windoof 10 ausschaltet. Ständig verwurstet mir das Drecksding meine Texte. Doppelte Arbeit. Einmal tippen, das zweite Mal korrigieren...)

  • So als kleiner Tipp für alle Elektrodenfreunde hier.

    Verwendet eine EV50 von Böhler.
    Damit lässt sich nicht nur fast alles schweißen (sogar Gussteile mit etwas übung), sondern sie hatt auch eine Mindestzugfähigkeit je nach eurer schweißqualität von 500 - 640 N/mm²
    EV50 ist einfach DIE universal Elektrode schlechthin.

  • Danke !Nach genau sowas wollte ich schon fragen :)
    Das sind diese hier, oder: https://www.ebay.de/itm/Bohler-Sta…5d6c72db462d62e

    LG
    -Michael


    Ja das ist sie! Die in der Auktion ist halt 4mm, das ist schon ne Hausnummer und eher bei sehr großen Teilen relevant. Für unseren Hobbybereich greif eher zu einer mit 2.5mm. Das ist dann sehr universel.
    Beim Elektrodenschweißen gibts ne Faustformel, 30-40A pro 1mm an der Elektrode. Bei einer 4mm Elektrode bist also im Bereich von über 120A wo du dann fein einstellst abhängig deines Materials etc.
    Da kann schon sein das du bei nem 3 oder 4mm Blech sofort durchschießt.

    Hier ne Tabelle für alle Elektrodenfreunde. Bitte beachted, dass dies Richtwerte sind in abhängigkeit der Bauteilgröße. Ein kleines 4mm Blech verhält sich anders
    als ein Roboterchassis mit 80 Kilo. Ein S235 Baustall anders als Hardox 500. Aber das sind die Bereiche in denen ihr dann feinsinstellen könnt und schon mal gut unterwegs seid.