Elektrotechnik für Anfänger

  • Da es hier im Forum einige Neulinge gibt, die sich nicht so recht mit der Elektronik ihrer Bot´s auskennen, wollte ich mal eine Art "Unterricht" geben. Da ich aber auch nicht "allwissend" bin, bitte ich um die Unterstüzung der Elektro-Gurus, mich zu korrigieren oder zu ergänzen, wenn ich mal daneben liege.

    Zum Beispiel hatte ich mir gedacht mal zu erklären was ein Spannungsteiler ist oder wie lange hält mein Akku, wie groß muss ich ihn dimensionieren? warum brauche ich einen bestimmten Regler für Brushlessmotoren, wie funktioniert so ein Regler eigentlich.
    Und ähnliches. Natürlich kann jeder der etwas zu sagen hat etwas hier rein schreiben. Zum Beispiel bei Fragen oder wenn er selbst etwas erklären möchte.
    Aber bitte keine Fragen wie: Wie baue ich einen Fahrregler? Wie baue ich mir einen Empänger? Oder andere komplexe Themen bitte gesondert fragen.
    Denn wie schon im Titel steht "Elektrotechnik für Anfänger"

    Erfahrungen sind was sehr nützliches, leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

    Funken: Multiplex Combi 80, Multiplex Combi 90

    Ants: Drum1 (kaputt), Drum2 (kaputt), Böse (reden wir nicht drüber)

    Bastellein: Alles so alt das die Bilder fehlen

    • Offizieller Beitrag

    Mike, gute Idee.

    Einiges von den angesprochenen Themen findet man zwar im Wikipedia, aber das ist stellenweise doch schon ziemlich "weitläufig".
    Leg ruhig los. Falls mir was auffällt, was ich anders in Erinnerung hätte, dann würde ich mich mit Dir absprechen.

  • Ok, dann würde ich morgen mit dem Spannungsteiler mal anfangen, da das gerade in Bezug auf die Servos aktuell ist.

    Erfahrungen sind was sehr nützliches, leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

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  • So dann leg ich mal los. (Ich komm mir so vor, wie ein Lehrer :D )

    Lektion 1: Der Spannungsteiler (Bild1.1)

    Spannungsteiler ein komisches Wort. Auf den ersten Blick erkennt man nicht was dieses Wort bedeuten soll.
    Man kann ihn aber sehr leicht bauen und berechen (oh mein Gott! MATHE?!?!). Keine Panik. Es sieht nur so
    schwerer aus als es ist.

    Aber nun zum Aufbau. Ein Spannungsteiler besteht in der impelsten Form aus nur zwei Widerständen die in
    reihe geschaltet sind.
    Aber was bedeutet in "reihe" geschaltet? Ganz einfach.

    Nemen wir mal an die Spannung1 beträgt 10V und beide Widerstände haben 100Ohm.
    Dann fließt der Stom (A) von + über beide Widerstände nach -. Den Strom können wir entweder messen oder
    berechnen.
    Da ich aber hier nicht messen kann, wird gerechnet.
    Die Formel für den Strom ist U (Spannung) geteilt durch Widerstand (Ohm).

    Also: 10V geteilt durch (/) (2 mal 100Ohm) -> 10V/(2*100Ohm)= 0,05A oder besser 50mA (Milliampere)

    Jetzt können wir berechnen, wie viel Spannung an jedem Widerstand abfällt. Wir wissen die Spannung (10V)
    den Widerstand (100Ohm ein Widerstand) und den Strom durch beide Widerstände (50mA).
    Die Formel für den Spannungsabfall an R1 ist: R1*Iges (Widerstand mal Strom)

    Also: R1*Iges -> 100Ohm*0,05A=5V

    Es fallen also 5V an dem ersten Widerstand ab. Da der zweite Widerstand auch 100Ohm hat und der Strom überall gleich ist (nur in der Reihenschaltung), müssten an dem zweiten Widerstand also auch 5V abfallen.

    Wir kontrollieren: R2*Iges -> 100Ohm*0,05A=5V

    Schwer oder? :))

    Nun wird es schwieriger!


    Der belastete Spannungsteiler (Bild1.2)


    Ein belasteter Spannungsteiler ist eigentlich nichts anderes als ein "normaler" Spannungsteiler. Nur das
    ihm ein anderer parallel geschaltet ist.

    Wir nehmen wieder eine Spannung von 10V und Widerstandswerte von 100Ohm (R1,R2,R3).

    Errechnen wir erstmal den Gesammtwiderstand der Schaltung. Oben war das ja einfach. Da brauchte man auch
    nur 100+100 rechen. Hier müssen wir aber etwas mehr rechen. Als erstes rechnen wir die Parallelschaltung
    aus. R23. ((1/R2)+(1/R3))hoch-1 Daraus ergibt sich folgende Rechnung (kleinschrittig gerechnet):

    1/100Ohm+1/100Ohm -> 0,01+0,01=0,02 1/Ohm (1 durch Ohm)

    0,02 1/Ohm sind doch nicht 0,02Ohm? oder?
    Nein, deswegen müssen wir jetzt auch den KEhrwert daraus nehmen.
    Es gibt zwei Möglichkeiten dies zu tuhen. Die erste wir rechen 1/0,02 oder wir rechenen 0,02 hoch-1.
    Ich bevorzuge 0,02 hoch-1. daraus kommem 50Ohm.

    Jetzt haben wir aber immer noch nicht den Gesammtwiderstand der Schaltung. Und weiter geht es einfacher.
    Jetzt rechnen wir R1+R23 -> 100Ohm+50Ohm=150Ohm.
    Nun können wir wie oben den Gesamtstrom berechen (der fließt aber nur durch R1 warum zeige ich gleich).
    I=U/R -> 10V/150Ohm=0,066666....A

    Die Spannung an R1 ist also: R1*Iges -> 100Ohm*0,06666...A=6,667V (3. Stelle gerundet)
    Da der Strom bei R2 und R3 über die Verhältnisse aufteilt, ist der Strom an R2 nur 0,033...A groß.
    Warum? R2 und R3 sind gleich groß. Also teilt der Strom sich auch zu zwei gleichen teilen auf.

    Also rechnen wir: U2=R2*I2 -> 100Ohm*0,0333A=3,333V
    Kontrolle: Uges=U1+U2 -> 6,667V+3,333V=~10V

    MERKE!!!:
    -Bei einer Reihenschaltung ist der Strom überall gleich groß, die Spannungen nicht.
    (einfach zu berechnen mit U=R*I)
    -Bei einer Parallelschaltung sind die Spannungen überall gleich groß, die Ströme aber nicht.
    (sie teilen sich über die Verhältnisse auf)

    So ich hoffe das das für den Anfang nicht zuviel ist. :]


    --------------
    Edit:

    (Anreiz von IBF)

    Grundformel(n) für das "Idiotendreieck"

    U=R*I
    R=U/I
    I=U/R

    U ist die Spannung. Einheit ist V (µV, mV, V, kV)
    R ist der Widerstand. Einheit ist Ohm (µOhm, mOhm, Ohm, kOhm)
    I ist der Srom. Einheit ist A (µA, mA, A, kA)

    Erfahrungen sind was sehr nützliches, leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

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    Ants: Drum1 (kaputt), Drum2 (kaputt), Böse (reden wir nicht drüber)

    Bastellein: Alles so alt das die Bilder fehlen

    Einmal editiert, zuletzt von Krümmel (17. April 2010 um 18:45)

  • Interessiert sich nur pazerbot für dieses Thema?
    Ich hatte gedacht das sind mehr! :evil:

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    Bastellein: Alles so alt das die Bilder fehlen

  • Ich zumindest lese still mit :D

    IIch hab ja auch einiges aufzuholen ;)
    Kannst ruhig weitermachen. :]

    • Offizieller Beitrag

    Zunächst ein paar Testfragen, ob das auch alle verstanden haben: :D

    1)
    An den zwei äußeren Potianschlüssen der Elektronik eines Servomotors liegen 5V. Das Poti mit einem Wert von 4700Ohm steht genau in der Mitte. Wieviel Spannung mißt man zwischen dem mittleren Potianschluss und Masse/GND ?

    2)
    Wir haben eine Versorgungsspannung von 12V. Es soll für Testzwecke mit einem Spannungsteiler eine Spannung von 5V erzeugt werden. Der Gesamtwiderstand der beiden Widerstände soll 240 Ohm betragen.
    Welcher Widerstand ist von Minus zum mittleren Anschluss zu wählen? Welcher Widerstand ist vom mittleren Anschluss zum Pluspol zu wählen ?


    ==================================

    Danke Mike, Referendarprüfung als Lehrer bestanden... :D

    Kleine Ergänzung: die oben angewendeten Formel fallen unter das Stichwort Ohmsche Gesetze .

  • interessant, 2 mal durchgelesen und doch noch kaum was verstanden :P
    auch wenn ich mich schwer tue ist das echt toll von dir, danke für die unterweisung großer meister ;)

  • 5 V.....R2 ( x )
    -----=----------
    12 V...240 Ohm

    R2 ( x ) = 240 Ohm * 5V
    .............------------------
    ......................12V

    R2 ( x ) = 100 Ohm
    ------------------------
    ------------------------

    Oder ganz einfach:

    Gesammtspannung........Gesamtwiderstand
    ------------------...=...-------------------
    Teilspannung....................Teilwiderstand

    [Edit] :
    R1 = Rges - R2
    R1 = 240 - 100
    R1 = 140 Ohm

    ( sowas schreibt man ja sonst nicht hin :) )

    Die Punkte dienen nur als Platzhalter, einfach ignorieren
    achja, und R2 (x) ist nicht als funktion anzusehen :) x ist lediglich die gesuchte variable


    Mfg Franky

    ( nicht das jetzt böse Worte kommen.. aber nen Spannungsteiler hab ich noch nie berechnet :) )

    "sind das diese "roboterkriege", wo sich dann diese panzerwagen auf die mütze geben?"
    "Stahl ist eigentlich Murksresistenter"

    2 Mal editiert, zuletzt von Franky (17. April 2010 um 09:12)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Gizmo
    (1) 2,5V
    (2) oben=140R, unten=100R

    Dafür brauch man den Georg Simon Ohm aber gar nicht... Die Ergebnisse sind einfach zu bekommen wenn man weiß wie und deshalb ist der echte Sieger derjenige der den Lösungsweg hier angeben kann (mit korrekter Einheitenrechnerei!)...

    Spielverderber. :D

  • Wheatstonsche-Messbrücke?! Ok das ist heftig. Da muss ich zugeben da habe ich selber probleme.
    Ich rechne immer mit dem 3.Satz. Ich wäre dankbar, wenn jemand anders dieses erklärt.

    Ich mach trotzdem mal eine Berechnung des Vorwiderstandes einer LED.


    Berechnen des Vorwiderstandes einer LED

    Zunächst was ist eine LED. Eine LED ist ein kleiner meist durchsichtiger runder Plastikkörper
    mit Anschlussbeinchen. Die Anschlussbeinchen sind nicht gleich lang. So kann man einfach erkennen
    wo "Plus" und wo "Minus" ist. Das lange Beinchen ist Plus, also die Anode. Demnach ist das kurze
    Beinchen Minus, also die Katode. OK, genug des vorgeplänkels.
    Den Vorwiderstand einer LED zu berechnen ist ganz einfach. Es ist eine einfache Reihenschaltung
    von zwei Widerständen.
    Nemen wir an die LED hat folgende Werte: U typisch=3,18V, U max=3,33V und I typisch=20mA,
    I max=30mA. Also welche Werte sollte man den nun nehmen? Am besten die typischen Nenndaten also
    U=3,18V und I=20mA. Jetzt kann man den Widerstand der LED berechnen. Die Formel würde also lauten:
    R=U/I -> 3,18V/0,02A=159Ohm. Die mA müssen in A umgerechnet werden ->0,02A. Die LED besitzt bei 20ma
    also einen Widerstand von 159Ohm. Jetzt brauchen wir noch die Versorgungsspannung. Nehmen wir mal
    8V (zwei volle Lipozellen). Da die LED ohne Vorwiderstand kaput gehen würde müssen wir nun den
    Vorwiderstand berechen. Die LED darf nur von einem Strom von 20-30mA durchflossen werden. Also rechen
    wir den Gesamtwiderstand bei 20mA aus. R=U/I -> 8V/0,02A=400Ohm. Der Gesamtwiderstand beträgt also
    400Ohm. Jetzt müssen wir nur noch den Widerstand der LED von dem Geamtwiderstand abrechnen.
    400Ohm-159Ohm=241Ohm. Der Vorwiderstand sollte also nicht kleiner sein als 241Ohm.

    Übunsaufgaben:
    Uled=2V I=10mA Uversorgung=5V
    Uled=3,33V I=30mA Uversorgung=12V
    Uled=3,5V I=40mA Uversorgung=18,5V

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  • ahh,gut Krümmel.

    Ich fand,das war sehr gut formuliert.
    Habs auf anhieb verstanden :] .
    Danke.
    weiter,weiter,wieter..:D:D

  • Spannungswandler von 12VDC auf 230VAC oder die kleinen von 11V auf 5V für die Empfängerelektronik?

    Erfahrungen sind was sehr nützliches, leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

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