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Hier findet ihr ein paar Bilder zu den Modifikationen die ich an den Bürkertventilen vorgenommen habe.
Was habe ich gemacht: Das Bürkert ist ein s.g. Servoventil (hoffentlich köpft mich der Helmut jetzt nicht =) ) das heißt wenn der Magent aktiviert wird, so wird nicht direkt der Verschlusskolben nach oben gezogen und das Ventil geöffnet, sondern es wird eine Entlastungsbohrung freigegeben. Durch die Entlastungsbohrung sinkt der anstehende Gasdruck über den Verschlusskolben und der höher anstehende Druck in der Zuflussleitung hebt den Verschlusskolben (gegen eine geringe zusätzliche Federkraft) an und öffnet das Ventil. Damit das ganze funktioniert bedarf es einer Druckdifferenz von ca. 1 Bar zwischen Druck in der Zuflussleitung zu Druck in der Leitung der Entlastungsbohrung. Da aber bei dem Bürkert (und ähnliche Ventile) die Entlastungsbohrung in die Abflussleitung des Ventils entlüftet, darf P-Eingang nie gleich P-Ausgang werden, da sonst das Ventil wieder schließt. Das hat natürlich einen guten Grund, dass das Ventil Werksmäßig so aufgebaut ist. Man möchte ja schließlich nicht, dass Gas (könnte ja auch giftig sein) beim betätigen des Ventils aus der Entlastungsbohrung nach außen strömt. Bei CO2 ist das nicht unbedingt das Problem. Was passiert den nun beim Betätigen des Ventils? das Gas strömt von der Anschlussseite durch das Ventil und erhöht auf der Ausgangsseite den Druck, dass geht solange bis eine Druckdifferens von unter 1 bar eintritt und das Ventil schließt sich..... Dieses passiert auch, obwohl bei unserer Anwendung ja auf der Abgangsseite ein Pneumatikzylinder sitzt. Die Ausfahrgeschwindigkeit des Pneumatikzylinders bzw. das Füllvolumen wird aber wohl nie so hoch sein (Massenträgheit+ Last) wie das Gas aus dem Ventil nachströmt und auf der Abgangseite und in dem Zylinder den Druck erhöht. Sprich es stellt sich kurzfristig Druckausgleich ein, der das Ventil schließt. Die Kolbenstange des Zylinders wird aber trotzdem weiter ausgefahren, da ja ein gewisses komprimiertes Gasvolumen auf der Abgangsseite vorhanden ist und dieses beim expandieren den die Kolbenstange des Zylinders hebt. Durch das ausfahren der Kolbenstange sinkt der Druck auf der Abgangsseite solange, bis wieder eine Druckdifferens von P-Eingang zu P-Ausgang von über 1 Bar sich einstellt. Dann öffnet des Ventil wieder... Diese passiert abhängig vom dem Hub des Pneumatikzylinders ein paar mal während des Ausfahrens (die Ansprechzeiten des Ventils liegen im milli sekunden Bereich) Der Druck- und Kraftverlauf im Kolben ist also sehr inhomogen und dürfte wie eine Wellenbewegung aussehen. Dadurch wird nicht das letzte an dynamik aus dem System geholt.
Ich lasse nun einfach die Entlastungsbohrung in die freie Luft "ausgasen" dadurch spielt es keine Rolle mehr, ob der Druck auf der Abgangseite des Ventils gleich dem der Eingangsseite ist, das Ventil bleibt die ganze Zeit über geöffnet.
Gruß Dirk
p.s. ich gebe keine Garantie auf die Umbauten, allerdings habe ich beim Testen keine probleme mit dem modifizierten Ventil(en) gehabt.