ST Demoboard als ESC ?

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    Hallo zusammen,

    ich bekam grad von ST eine Werbemail.
    Nutze ja im Moment die Flipsky VESC4.12 ESC´s für die Skateboardmotoren, mit guten Ergebnissen.
    Allerdings kosten die ja je nach Händler zwischen 50 und 60 Euro jeweils.

    Das ST-Demoboard https://www.st.com/en/evaluation-…BJgWEG3ufNRlQ==
    kann wohl auch einen Motor an bis zu 6S Lipo mit max. 40 A Motorstrom betreiben. Das könnte wohl für Fahrmotoren
    ausreichend sein. Interessant ist der Preis von 18$ für das Board. Müßte man nur noch eine FW für bauen...

    Was meint Ihr ?

    LG
    -Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hab' mal versucht, ein bißchen "unter das Röckchen" von dem Board zu schauen.

    Datasheet von den MOSFETs (STL180N6F7): https://www.st.com/resource/en/datasheet/stl180n6f7.pdf
    Unter Extremtemperaturen geht der maximale Strom auf 20A runter. Ist ok. (Offensichtlich aber kein Thermoschutz auf dem Board vorhanden. => Ein zusätzlicher Kühlkörper wäre zu empfehlen.)
    An sich eigentlich von den Kennwerten her keine schlechten MOSFETs. Der Gehäusetyp ist halt auf "platzsparend" designed. Hat den Nachteil, dass die Verlustleistung nur spärlich über die Anschlussbeine abgeleitet wird.

    Der Treiber auf dem Board (L6387) ist nach meiner Ansicht bezüglich Spannung und Strom falsch ausgewählt. Das ist ein Hochspannungstreiber, der dafür nur maximal 650mA kann. Da dauert das Aufladen der Gate-Kapazität von den MOSFETs schon etwas länger.....

    In der Beschreibung von dem Board ist nur die Rede von den STL180N6F7. Das sind N-FETs, also optimal für die LOW-Side der H-Brücke geeignet. Aber wenn diese N-Fets auch für die High-Side verwendet warden, dann braucht man eine Ladepumpe, die die Versorgungsspannung um 12 bis 18V höher setzt, um die N-FETs brauchbar anzusteuern. Die ist dann in dem Treiber 6387 mit enthalten. In dieser Richtung ist das Konzept des Treibers also gut geworden.

    Wäre bestimmt ein interessantes Projekt, da die Hardware wirklich preisgünstig ist. Dafür kriege ich für meine Fahrtregler nicht mal eine unbestückte Platine.
    Meinerseits aber nicht mehr realisierbar. Ich habe schon zu viele Fahrtregler-Projekte in der Warteschlange und möchte es mir eigentllich nicht mehr antun, mich auf einen neuen Prozessortyp einarbeiten zu müssen.
    Wenn jemand (zusammen mit Buchi, der kennt sich mit dem Prozessor aus) das Projekt stemmen will, dann biete ich gerne meine Unterstützung beim Design des Programm-Flows an.

    • Offizieller Beitrag

    War jetzt auch bloß mal ein Hinweis, nachdem ich gerade wie Werbung dazu erhalten hatte, und das Board schon
    sehr günstig ist.
    Mit den STM32-Prozessoren bin ich sozusagen "noch am Anfang", habe gerade mal zwei Fahrtegler und noch
    ein paar Kleinprojekte damit gemacht, bin also bestimmt kein Experte. Aber da die Leute von ST ja von deren
    eigenen FOC-Algorithem usw. sprechen, könnte ich mir vorstellen, dass die da schon funkltionierende Libraries
    haben, auf denen man zumindest für erste Versuche mal aufbauen könnte.

    Leider spinnt die Bestellfunktion auf der ST-Seite momentan; ich konnte keine Boards ordern. Werde mir das
    auf jeden Fall mal anschauen. Ob man dann den Leistungsteil bei einem eigenen Design noch ändert (mir wären die 6S
    zu wenig), oder das ganze einfach als billigen freiprogrammierbaren ESC nutzt, kann man dann sehen.

    LG
    -Michael

    • Offizieller Beitrag

    Ja, WENN ich die Dinger mal herkriege. ST hat sich auf meine Meldung, dass deren Webshop das Bestellen nicht
    zuläßt nicht gemeldet. Aber sie haben von ihrer Webseite den "Order at ST.com"-Link rausgenommen, so dass man
    nur noch über Rutronik bestellen kann.
    Icn bin gerade dabei, herauszufinden, ob wir da eine Kundennummer haben, um die Bestellung abzuschließen.

    LG
    -Michael

    • Offizieller Beitrag

    nur noch über Rutronik bestellen

    Oh Mist.... Ich hasse es, wenn man die Teile immer nur über spezielle Distributoren bekommt und manchmal nur "mit Gewerbeschein". Dass man als Entwicklerbude keinen Gewerbeschein hat, scheint bei den meisten Kaufleuten noch nicht angekommen zu sein.

    Ich musste auch vor vielen Jahren bei Rutronik bestellen. Wenn die Bestellerei über Deine Firma nicht klappt, kann ich notfalls ja mein Glück versuchen. Keine Ahnung, ob die mich noch wollen.....

    • Offizieller Beitrag

    41 * 18mm

    =O Und hier sind dann 6 MOSFETs untergebracht, die ihre Verlustleistung an die Platine abgeben sollen?
    Ohne Test will ich nichts Böses unken, aber irgendwie kommt mir das thermisch etwas unterdimensioniert vor.
    Bin auf Deinen Testaufbau neugierig.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn die einen genügend niedrigen RdsOn haben und vom Treiber schnell genug durchgeschaltet werden, dass kaum Wärme entsteht, könnte das hinhauen.
    Vermutlich ist das Kupfer der Platine eher der limitierende Faktor. Immerhin ist die Einspeisung auf der dem Ausgang
    gegenüberliegenden Seite, der "Saft" muss also quer über die ganze Platine.
    Ich hoffe, dass ich das bald mal testen kann.

    LG
    -Michael

    • Offizieller Beitrag

    Wenn die einen genügend niedrigen RdsOn haben und vom Treiber schnell genug durchgeschaltet werden, dass kaum Wärme entsteht,

    Korrekt. Aber auch ein RdsOn muss "wechseln" nach "hochohmig" und dann wieder zurück. Der Treiber muss genügend Amperes liefern, damit er das Gate von dem MOSFET möglichst schnell durchschalten kann. Meine Low-Side-PIC-Treiber schaffen hier 2Ampere für das Gate. Es gibt auch eine Version, der kann 4 Ampere. Zur Strombegrenzung habe ich 10 Ohm zwischen Treiber und Gate geschaltet. (R = U/I = 12V/2A = 6 Ohm => lieber ein paar Reserven, falls mal jemand 16V anhängt. ;) )

    Immerhin ist die Einspeisung auf der dem Ausgang
    gegenüberliegenden Seite, der "Saft" muss also quer über die ganze Platine.

    Das ist ein etwas ungünstiges Design. Verstärke die Leiterbahnen auf alle Fälle mit Blankdraht. Nur mit Lötzinn dann dazu führen, dass das irgendwann so heiß wird, dass es zum schmelzen anfängt.

    Sehr gut bewährt hat sich ein fetter Elko an den MOSFETs, damit die beim Durchschalten nicht erst auf die Amperes warten müssen, wenn die Zuleitungen als Nadelöhr designed sind. Ich verwende immer schalt- und pulsfeste Elkos. Die kosten zwar relativ viel, aber dafür ist mir erst einer mal kaputtgegangen.