- Offizieller Beitrag
Reiner bekommt bald Post. Vielleicht kann er aus dem Ant3 etwas zur Ursache der Feuer herausfinden.
Das Päckchen ist eingeetroffen. Die erste Sichtung ergab: Die zwei Tantal-Elkos, die direkt an der Versorgungsspannung hängen, haben sich verabschiedet.
Die Tantals sind bekanntermaßen etwas empfindlicher als die Standard-Elkos. Dafür kleiner. Für die Gründe, "warum" Tantals den Feuertod sterben, gibt es drei Gründe:
- Falsche Polung
- Zu hohe Spannung
- Zu hoher Strom bzw. zu lange eine pulsierende Stromzuführung und Stromentnahme (wie bei einer PWM-Ansteuerung der Endstufen)
1) schließe ich aus, sonst wäre der vorherige Fahrtest in die Hose geganen
2) ist ebenfalls auszuschließen, sonst hättest Du (Ralf) mir das geschrieben
Bleibt als 3) . Laut Video hat der Fahrtest geklappt, erst beim Waffentest ist der Defekt aufgetreten. Somit die Erkenntnis: Der ESC für den Waffenmotor hat nicht genügend Kondensatoren-Kapazität verfügbar. Der Waffen-ESC bedient seine Stromspitzen über die Tantal-Kondensatoren vom Fahrt-ESC. => Die zwei Tantals des Fahr-ESC sind für solche Stromspitzen, die sich der Waffen-ESC holen will, nicht ausgelegt.
Bleibt jetzt die Suche nach einer Lösungsmöglichkeit:
1)
Auf die chinesische Methode:
Die zwei Tantals einfach weglassen. Was nicht vorhanden ist, kann auch nicht kaputtgehen. Allerdings werden dann die MOSFETs auf dem Fahrtregler etwas warm werden, weil sie ihre Stromspitzen nur noch über den Akku herbeisaugen können und kein Puffer zur Verfügung steht.
2)
Auf die Masse-Methode:
Die zwei Tantals durch reguläre Elkos mit Low-ESR (geringer Widerstand beim Laden oder Entladen) ersetzen. Dann könnte sich auch der Waffen-ESC von diesen Elkos bedienen. Damit wird der Fahrtregler aber massiv größer, so dass der Anwender im Endeffekt doch lieber die kleinere China-ESC bevorzugt.
3)
Auf die egoistische Methode:
In der Plus-Zuleitung vor dem Fahr-ESC wird eine Diode gesetzt. Damit werden die Tantals vom Akku versorgt und geladen. Aber der Waffen-ESC kann in umgekehrter Richtung keinen Strom mehr von den Tantals kriegen.
4)
Auf die Vernuft-Methode:
4a) Direkt an der Spannungszuführung vor dem Waffen-ESC wird ein fetter Elko mit Low-ESR gelötet. Damit hat der Waffen-ESC eine brauchbare Kapazität und braucht sich nicht mehr an den Tantals des Fahrtreglers vergreifen.
4b) Weiterhin dicke Zuleitungen zwischen Akku und Waffen-ESC, so dass eine stabile Stromversorgung gewährt ist.
4c) Die Spannungsversorgung von Waffen-ESC und Fahr-ESC nicht einfach von einer Baugruppe zur nächsten legen, sondern "sternförmig". Am Akku bzw. nach dem Schalter teilen sich die Plus- und Minusleitungen auf und gehen einzeln zu den beiden Baugruppen. Wenn der Waffen-ESC jetzt viel Strom haben will, dann ist er praktisch schon dicht am Akku und müsste zum Fahr-ESC eine zusätzliche Leitung (Leitungswiderstand) überbrücken. Also wird die Stromspitze vorwiegend vom Akku und nicht von den Tantals bedient.
=> Ich hoffe, hier etwas für die Verbesserung beigetragen zu haben.
@Ralf: Den Ant3-Fahrtregler müsste ich reparieren können. Besteht Interesse an einer weiteren Verwendung unter Berücksichtung der o.g. Verbesserungsvorschläge ? => Würde ihn dann wieder zuschicken.