Featherweight - Steroid

  • Hallo an Alle ;)

    Aufgrund von Zeitknappheit bin ich leider zu keiner begleitenden Baudokumentation gekommen, dafür möchte ich jetzt zumindest einen Build-Diary-Thread für Steroid eröffnen und den aktuellen Zustand dokumentieren.

    Frontansicht
    Die Front von Steroid besteht aus einem 4 mm dicken Titan-Schild. Boden und Topplatte bestehen aus 10 mm dickem Polycarbonat.

    Seitenansicht
    Die Seiten- bzw. Heckpanzerzung besteht aus HDPE, wobei die Seitenpanzerung eine Wandstärke von 20 mm aufweist, die Heckpanzerung eine Stärke von 12 mm. Die auf dem nachfolgenden Foto zu sehende Frontpanzerung stellt die ursorünglich geplante Frontpanzerung da (2,4 mm Stahl). Aufgrund von Gewichtsproblemen und starken Gegnern wie z.B. Valkiri 3 wurde letztendlich dann das Titan-Schild verwendet. Dieses wurde von Mario über Nacht vor dem Event hergestellt (Danke nochmals ;) )

    Ansicht von unten
    Auf dieser Abbildung ist das interne Layout von Steroid ganz gut zu erkennen. In der Mitte sitzt die Elektronik sowie der Akku (5 Ah, LiPo 5S), eingeschlossen von 4 RobotPower Magnum 775 Motoren. Die Motoren sind grundsätzlich hervorragend, der Import aus den USA kostet aber einiges und die nicht-metrischen Maße machen die Schrauben und Reifenadapter-Beschaffung aufwendig. Auch hier Danke an Mario für die Herstellung der Wheel-Hubs ;)

    ESC-Ansicht-Top
    Zu sehen ist ein Spektrum AR610 Empfänger gemeinsam mit zwei BotBitz 85 A ESC's, wovon insgesamt 4 Stück verbaut sind (ein ESC pro Motor). Der Kabelsalat ist furchtbar, kurz vor dem Event war keine bessere Lösung mehr möglich. Ich gelobe (Ver)besserung ;)

    ESC-Ansicht-Bottom
    Hier sind die restlichen beiden BotBitz ESC's zu sehen, sowie die vergoldeten Stromverteilerblöcke aus dem Car-HiFi-Bereich (bei Conrad erhältlich). Übrigens: Die Sicherung stammt auch aus dem Car-HiFi-Bereich: Eine 80 A Rundsicherung für Car-HiFi-Endstufen ;)

    Bitte um Fragen/Anmerkungen/Verbesserungsvorschläge ;)

    • Offizieller Beitrag

    Irgendwie hatte ich diesmal beim MMM auch keine Gelegenheit, Dein neues Schmuckstück genauer unter die Lupe zu nehmen.

    Interessant ist die Lösung mit der Absicherung. Ich verwende gerne die KFZ-Flachsicherungen, aber die gibt es in der Größe FKS1 aber nur bis 40Ampere.

    Die Rundsicherung von Dir (=Glasicherung?) habe ich beim Conrad jetzt auf den ersten Blick nicht gefunden, aber dafür was Anderes:

    http://www.conrad.de/ce/de/product/…ef=searchDetail

    bzw.
    http://www.conrad.de/ce/de/product/…t=detview1&rb=1

    Nachdem mein Zweikanal-Fahrtregler zukünftig noch ein paar Ampere mehr leisten muss, wäre das vielleicht eine Alternative.
    Ehrlich gesagt, hätte ich mich nicht getraut, eine Glassicherung (?) in einem Bot einzusetzen. Die Dinger kriegen die Wärme nicht so schnell weg, sind also "flinker" als normale KFZ-Schmelzsicherungen. Und gerade beim Anfahren oder Blockadebetrieb des Bots treten ein paar Ampere mehr auf, als im regulären Betrieb. Ich denke, eine Sicherung "ohne Glas" reagiert hier gutmütiger. Aber wie Dein neuer Bot bewiesen hat, funktionierts trotzdem. :D

    Überrascht bin ich, dass Du Botbiz-Fahrtregler verwendest. Ich dachte, es kommen hier Deine Eigenbau-Fahrtregler rein? (Bei einem ist Dir ja die Leiterbahn abgeraucht, aber ein Stückchen verzinnter/versilberter Draht und etwas Lötzinn helfen. ;) )

    Generell gefällt mir an dem Bot, dass er "einsichtig" ist. Da hat man gegenüber dem Publikum mehr davon, als von einem geschlossenem Stahlkasten.
    Beim Turnier hatte ich keine Probleme beim Fahren bzw. Lenken von dem Bot bemerkt. Aber jetzt mal ehrlich: Gibts durch den unterschiedlichen Achsabstand von linker und rechter Seite nicht ein paar Probleme beim Kurvenfahren? (=> unterschiedliche Radien ?)

    Dass die Abstandshalter (M5?) von dem Frontschild so gut gehalten haben, das ist erstaunlich. (Bei Boober hat's mir jedesmal die beiden Rammdorne verbogen, und das war M10.)

    Faszinierend habe ich beim Lesen von der Botvorstellung gefunden, dass Du in der Panzerung wirklich "große Materialstärken" verwendet hast. Da ist also genügend Fleisch da, um mit der Fächerscheibe die ganzen Narben und Wunden abzuschleifen, ohne gleich "auf Grund" zu kommen. :D

    Wie sieht's eigentlich mit dem Gewicht aus? Ist da noch etwas Luft für eine "angedeutede Waffe"?

  • Danke für die Fragen und Inputs ;)

    @Reiner
    Ich verwende keine Rundsicherung sondern in dem "runden" Sicherungsgehäuse befindet sich die zweite von dir verlinkte Mini-ANL Sicherung von SinusLive. Ich hatte zwar auch ein paar Bedenken bzgl. der Gutmütigkeit des Auslöseverhaltens, letztendlich sind die Sicherungen aber ja für Car-HiFi-Endstufen ausgelegt - und wenn da einmal ein großer Bass kommt folgt auch die entsprechende Stromspitze. Insofern sollten sie wohl nicht bei jedem fetteren Bass auslösen ;)

    Die BotBitz-ESC's waren eine absolute Notlösung, da mein Vertrauen in meine Eigenbau-Technik aufgrund der verdampften Leiterbahn zu diesem Zeitpunkt auf dem Tiefpunkt war und ich eine schnelle Lösung brauchte, um Steroid doch noch für das Event zum Laufen zu bringen. Eventuell wird er ja in einer anderen Konstruktion von mir verbaut ;) - Ich werde, sobald ich wieder zum ESC komme noch ein paar Fotos der Elektronik einstellen.

    Die Frage nach dem Einfluss aufs Fahrverhalten ist eine, welche die Leute beschäftigt ;) Auch auf dem Event haben mich etliche Besucher gefragt, ob das denn einen Einfluss hat. Ich kann dazu nur sagen, dass mir beim "Knüppeln" in der Hitze des Gefechts nichts aufgefallen ist. Leider hatte sich im Rahmen der ersten beiden Kämpfe die kraftschlüssige Verbindung aller Reifen mit den Motorachsen gelöst - die Sechskantmutter auf der Motorachse hatte die aus Kunstoff bestehende Sechskantaufnahme einfach "abgedreht". Dadurch war defakto kein brauchbares Steuern mehr möglich, was man auch im Video ziemlich gut sehen kann:

    https://www.youtube.com/watch?v=PmXmovTcuzU

    Die M5-Abstandshalter haben zwar gehalten, aber nur weil ich keinen ernsthaften Kontakt damit hatte. Einen hat es verbogen ;)

    Ansonsten ist Steroid gewichtstechnisch am Anschlag (siehe Löcher in Deckelplatte), ein aktives Wirksystem wird in diese Maschine jedenfalls nicht mehr kommen ;)

    PyroBots
    Die Anordnung der Reifen hat den Grund die Gesamtgröße des Bots und damit das Gewicht so gering als möglich zu halten. Die Schnauzer/Steroid Konstruktion ist der einzig mir bekannte Weg um einen Featherweight-Pusher zu bauen, der 4 Motoren unterbringt und länger ist als breit - Das Gegenteil gefällt mir optisch nämlich einfach nicht ;)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Die Frage nach dem Einfluss aufs Fahrverhalten ist eine, welche die Leute beschäftigt Augenzwinkern Auch auf dem Event haben mich etliche Besucher gefragt, ob das denn einen Einfluss hat. Ich kann dazu nur sagen, dass mir beim "Knüppeln" in der Hitze des Gefechts nichts aufgefallen ist.


    Wenn man das Video so ansieht, dann merkt man nichts von einer "leichten Kurve", wenn Du geradeaus fährst.
    Nach meiner Meinung müsste es bei Kurvenfahrten bemerkbar sein, dass es nach einer Seite etwas "schwerer" wird. ABer nachdem es laut dem Video ohnehin meistens "in Position drehen" und dann "Stoff geben" war, hat sich das wohl nicht bemerkbar gemacht.

  • Zitat

    Original von IBF
    ... meistens "in Position drehen" und dann "Stoff geben" ...

    Dieser treffsicheren Analyse habe ich nichts mehr hinzuzufügen ;) Die Robot Power Magnum 775er haben soviel Drehmoment und erreichen trotz Untersetzung eine hohe Endgeschwindigkeit - kombiniert mit einem guten Ansprechverhalten merkt man den Fehler einfach nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Außer du verwendest Ketten oder Riemen um die Kraft auf die Räder zu übertragen... Dann wäre auch eine symmetrische Radanordnung möglich mit 4 Motoren. Würde natürlich zusätzliches Gewicht im Antriebsstrang bedeuten. Wäre es bei einem Pusher nicht sinnvoll das maximale Gewicht auszunutzen um möglichst viel Bodenhaftung zu bekommen und möglichst viel Masse zum Rammen zu haben?
    Oder bezog sich dein "möglichst leicht" nur auf die rotierende Masse im Antriebsstrang?

  • Ja, mit einer Kraftübertragung über Ketten/Zahnriemen wäre sicher eine symmetrische Bauweise denkbar. Meine Aussage mit "möglichst leicht" bezog sich darauf, dass sich Steroid bereits knapp am Gewichtslimit befindet. Daher darf Steroid nicht mehr schwerer werden, was einen schwereren Antriebsstrang durch Umlenkvorrichtungen ausschließt. Zusätzlich ist jedes zusätzliche Bauteil ein potentieller Point-Of-Failure, der vor allem im Antriebsstrang ganz schnell die ganze Maschine lahmlegen kann.

    Vom Fahrverhalten konnte ich auch noch nichts feststellen, dieses ließe sich aber in Zukunft eventuell elektronisch stabilisieren ;)

  • Aufgrund eines zu großen Roboterfuhrparks und dem damit verbundenen großen Wartungs- und Betriebsaufwand möchte ich diesen nun etwas reduzieren. Es steht daher das Chassis von Steroid mitsamt der Elektrik zum Verkauf.

    Eckdaten:

    • Boden- und Deckelplatte: 10 mm transparentes Polycarbonat
    • Seitenteile: 20 mm weißes HDPE
    • Rückwand: 12 mm schwarzes HDPE
    • Front: 3 mm Titan
    • Alternative Front: 2.x mm Stahl mit Steroid-Lackierung

    Elektrik:

    • Removable-Link + Removable-Link-Aufnahme
    • EC5 Akku-Anschluss
    • Hacker 5S 5000 mAh Akku samt Halterung
    • Vergoldete Stromverteilerblöcke
    • 80 A Sicherung
    • Rote-12-V-Status-LED fertig verkabelt mit 12 V Spannungsregler
    • 4 mm² Silikonkabel

    Elektrik ist soweit verkabelt das bei Einstecken des Removable Link die Status-LED aufleuchtet. Zwei weitere Silikonkabel führen von den vergoldeten Stromverteilerblöcken weg in den Bot hinein, dort können dann die Fahrtregler angeschlossen werden.

    Wer Interesse hat, der möge mir eine PM schreiben.

    FAQ:

    Q: Was fehlt für einen fertigen Bot?
    A: Motoren, Reifen, Fahrtregler, Empfänger