Fräse defekt => brauche Tipp über "üblichen" Aufbau

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    Wie schon in anderen Threads öfters angemerkt, "rattert" meine Fräse, dass es nicht mehr feierlich ist. :(
    Beim letzten Mal aufgefallen, dass der Fräser stellenweise um einen Millimeter vorwärtsschnellt, dann ist wieder Leerlauf.

    Heute habe ich mir dann mal ein Herz gefasst und die Fräse versucht zu zerlegen.

    Angefangen habe ich, dass ich an der oberen Vierkantschraube gedreht habe, Gekontern an dem Flansch der Spindel (oder heißt das Pinole?)

    Bild1:


    Als Folge ist dieses Teil nach unten rausgefallen. (Die Halterung für die Spannzange war allerdings noch drin):

    Bild2:


    Hab' dann mit einem Rohr dieses Teil herausgeschlagen:
    Bild3)


    Das Lager in dem Teil (zweites Foto) hat Spiel. Ist das korrekt? Würde erklären, warum dass meine Fräser ständig rattern.


    Mir kommt es vor, als ob hier an der Halterung für die Spannzange ein Teil der Pinole (?) abgerissen ist. Das Gegenstück (noch im Fräskopf eingebaut) ist nämlich genauso ausgefranst.
    Bild4:


    Hab' versucht herauszufinden, wie ich diese Pinole (?) aus dem Fräskopf herauskriege. Derzeit keinen Schimmer.... :(

    Diese Pinole (?) kann ich oben (siehe oberstes Bild) nach unten drücken. Da ist also eine Feder drin. Aber an der Oberseite mit einer Art "Sicherungsring" in einer Nut gesichert. Darum herum ist eine Hülse.

    Wie ist der übliche Aufbau von so einer Fräse? Hat jemand einen Tipp, wie ich den Rest von dieser Pinole (?) aus der Maschine kriege, ohne dass mir die Feder um die Ohren fliegt?

  • Welche fräse hast du denn genau?

    Wie werden die Fräser gespannt? mechanisch mit tellerfedern die hydraulisch geöffnet werden oder musst du schrauben?

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    So wie es aus sieht ist der Konus geschraubt, auf Bild 1 sieht man oben den 4Kant, daran sitzt eine Gewindestange die den Konus in die Aufnahme zieht!

    Du müsstest den 4 Kant oben Festhalten und dann die Hülse die darunter ist, auch auf Bild 1 zu sehen, ab schrauben, normales Rechts Gewinde, oben auf den 4 Kant passt eine 1/4" Nuss, also der 4 Kant von der Nuss auf der Rückseite muß nur Minimal auf gefeilt werden, so hab ich mir dafür ein Werkzeug gebastelt! :D

    6 Kant Vorne in die Nuss Eingeschweißt, "13mm" so kann man Perfekt mit einer 13mm Nuss Ansetzen!

    Hier mal ein Thread zu dieser Anzugsstange...

    http://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?f=11&t=9237&start=10

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    Also da ist definitiv etwas abgebrochen, jetzt geht es darum die restlichen Teile zu bergen. Der kleine Vierkant ganz oben auf dem Fräskopf ist in wirklichkeit eine lange Schraube. Am unteren Ende der Schraube ist eigentlich dein Spannzangenfutter befestigt. Also ist vermutlich diese lange Schraube auch abgerissen? Die Hülse mit den beiden seitlichen Abflachungen kontert die lange Vierkantschraube (die wird unten breiter) und hilft normalerweise beim Ausdrücken der Spannzange. Die Hülse muss runter, mit nem Vierkant die Schraube gegenhalten und an den Abflachungen der Hülse Maulschlüssel ansetzen. Sollte ein übliches Rechtsgewinde sein. Wenn du die Hülse runter hast sollte sich die Schraube rausziehen lassen, ist ja schließlich abgerissen. Wenn nicht melde dich erst nochmal, dann müssen wir uns noch was einfallen lassen. Unter der Hülse hast du ja schon eine Feder entdeckt. Schutzbrille aufsetzen und Fräskopf ganz runter drehen oder was unterlegen, jetzt gehts an die Innereien. Die Abdeckscheibe der Feder musst du nach unten drücken und einen Sicherungsring seitlich rausziehen. Das braucht etwas Kraft. Und nochmal: Schutzbrille! Ich weiss jetzt aus dem Kopf nicht mehr genau wie es weiter ging, aber ich glaube die restlichen Innereien fallen nach unter raus.
    Deine Maschine war doch von einem "Markenchinesen", oder? Ich glaub die verbauen überall den gleichen minderwertigen Billigkram wie bei meiner blauen Maschine.

    Viel Spass, Dirk

  • statt nur schutzbrille lieber sichern!
    beim zerlegen zwischen feste anschläge wie einen großen schraubstock spannen.
    so eine feder kann mit mehreren kN vorgespannt sein!

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    Zunächst mal vielen Dank für die Rückmeldungen und Tipps.
    Werde dann mal mein Glück versuchen.

    Leider gleich bei den ersten beiden Aktionen gescheitert.

    Die Gewindestande, die oben in der Pinole sitzt, ist fest. Kriege ich nicht raus. (Werde morgen am Autobahnparkplatz von einem fliegenden Händler wohl etwas Dynamit kaufen und mein Glück damit probieren.... :D)

    Dann wollte ich den Rest von der Pinole von der Spannzangenaufnahme ablösen. Trotz Schraubstock und brachialer Gewalt geht da nichts....

    Nur zur Kontrolle:
    Das Reststück muss schon bei der grünen Kante abgelöst werden, und nicht bei der roten, oder?

    (Werde aus den gefundenen Internet-Fotos nicht ganz schlau...)

    Einen Punkt hatte ich vergessen zu erwähnen.
    In dem Stück von Bild 2 ist das Lager enthalten, in dem das untere Ende der Pinole läuft. Das Lager hat ca. ±0.5mm Spiel. Eigentlich darf da nichts sein.... :( . Bleibt die Frage nach dem Henne-Ei-Prinzip: War zuerst das Lager defekt und die Pinole ist deswegen abgerissen, oder durch die abgerissene Pinole hatte die ganze Einheit so einen Schlag, dass das Lager irgendwann kapituliert hat.

    Die Fräse hatte schon von Anfang an nie richtig sauber funktioniert, aber ohne Erfahrung und Kennerblick traut man sich da auch nicht beim Lieferanten reklamieren.

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    Danke für den Hinweis, was zu dem Mk gehört und was nicht.
    Da war ich dann auf dem Holzweg. Ich bin davon ausgegangen, dass die beiden flachen Schenkel dafür da sind, um den Mk mit dem 25er Schlüssel kontern zu können, wenn oben mit der Gewindestange der Mk angezogen wird.

    Ok, dann werde ich den Abzieher mal woanders ansetzen.;-)

    Das Lager ist einstellbar? Ok... mal genauer hinschauen, ob ich da was finde.

    Danke für die Tipps!

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    Hast du denn die Hülse oben am Fräskopf runter?

    rot: mit einem Vierkantschlüssel festhalten, der müsste mitgeliefert sein
    gelb: mit dem Maulschlüssel lösen

    Zitat

    Original von IBF
    Ich bin davon ausgegangen, dass die beiden flachen Schenkel dafür da sind, um den Mk mit dem 25er Schlüssel kontern zu können, wenn oben mit der Gewindestange der Mk angezogen wird.


    So ist es auch! MK2 Konus vom Spannzangenfutter wird eingesteckt, mit der langen Anzugschraube "reingezogen", mit dem kleinen Vierkant und dem 25er Schlüssel festgezogen.
    Die Demontage erfolgt normalerweise, wenn die Pinole sich nicht zerlegt hat in der Reihenfolge:
    -Die Hülse oben ist runter.
    -Die Anzugschraube wird ein oder zwei Umdrehungen gelöst (4-Kant und 25er Schlüssel)
    -Die Hülse wird aufgedreht und unten mit dem 25er Schlüssel gegengehalten. Die Anzugschraube darf sich dabei nicht mitdrehen.
    Dadurch wird der MK2 gelöst und man kann den Rest ohne Werkzeug auseinandernehmen.

    Das Spannzangenfutter musst du an der roten Linie von der MK-Aufnahme trennen.

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    Nochmals vielen Dank für die Tipps bzw. Anleitung.

    Zusammen mit Thomas (der Sohn von einem Freund aus unserer Ortschaft; => lernt Zerspanungstechniker) haben wir uns die Fräse heute vorgenommen. Thomas traut sich da mehr als ich, ich hab' da immer etwas Bammel, von dem Feingewindezeugs was zu ruinieren.

    Trotz fehlender Federring-Zange usw. Erfolg gehabt:

    Und das ist der Übeltäter:

    Ein Anfrage an den Hersteller (http://www.elmag.at) ist raus. Mal sehen, ob die mir mit einer Ersatz-Pinole helfen können.

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    Sollte dir der Ersatzteilpreis etwas hoch vorkommen kannst du ja mal bei den Mitbewerbermaschinen Optimum, HBM, diverse andere... nachschauen, scheint alles der gleiche Kram zu sein. Vielleicht gibt es die Pinole da günstiger. Das untere einstellbare Kegelrollenlager macht bei mir immer Ärger, selbst wenn ich die Fixierschrauben mit Schraubensicherung extra strong verklebe hat das Lager nach wenigen Betriebsstunden wieder Spiel, das fühlt man wenn man an der Spannzange rappelt, seitlicher Schlag >1/10mm.

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    Ja, mal schauen, was Elmag dafür verlangt. Ich würde den Preis hier dann mal zur Info posten.

    Das untere Lager wird nur über eine Scheibe nach oben gedrückt bzw. "vorgespannt". Diese Scheibe hat seitlich ein Feingewinde, wo es dann eingeschraubt wird. Damit kann also versucht werden, eine "Spannung" auf das Lager auszuüben. Eine Konter- bzw. Fixierschraube für diese Scheibe gibt es nicht, obwohl das eigentlich dringend notwendig wäre. So wie ich das sehe, erzeugt die Drehbewegung von dem Lager immer auch etas "Reibung" auf dieser Scheibe. Kein Wunder, wenn die mal etwas locker wird. Und schon hat das Lager spiel und der Fräser rappelt. Vermutlich ist dadurch dann die Pinole gebrochen.

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    Wenn es die gleichen Maße wie bei meiner Optimum BF20L sind, würde ich direkt auf einen Werkzeugwechsler umsteigen...

    http://www.cnc-shop.mobasi.com/Ersatzteile/We…83c41971381c6fc

    müsste aber passen, die Teile sehen ziemlich genau wie bei mir aus!

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    Zitat

    Original von IceMaster
    Wenn es die gleichen Maße wie bei meiner Optimum BF20L sind, würde ich direkt auf einen Werkzeugwechsler umsteigen...

    http://www.cnc-shop.mobasi.com/Ersatzteile/We…83c41971381c6fc

    müsste aber passen, die Teile sehen ziemlich genau wie bei mir aus!

    Ich weis nicht, was die Pinole für die MFB20 kostet (hab' von Elmag keine Rückmeldung bekommen). Aber 430 Euro für einen Werkzeugwechsler würde sich bei mir wahrscheinlich nicht auszahlen.
    Aber interessant, was es alles gibt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab' zwar bei der Bestellung des Fräsersortiments auch einen Denkfehler gehabt (verschiedene Fräserdurchmesser mit verschiedenen Schaftdurchmessern. => Besser wäre gewesen, immer den gleichen Schaftdurchmesser zu nehmen, dann spart man sich das Wechseln von der Spannzange....), aber ich krieg' das Zeugs zumindest noch aus dem MK raus.

    Vielen Dank für's Heraussuchen von dem Beitrag über die Fehlerbeschreibung/-ursache.

    Die gerade beschriebene Pinole mit den Lagern usw. ist haargenau der gleiche Aufbau wie bei mir!

    Die Verspannung von dem oberen Lager war aber angezogen, da hatte der chinesische Mitarbeiter vom Herstellerwerk wohl nichts vermurkst. Aber das untere Lager war wohl definitiv nicht angezogen bzw. die Spannscheibe hatte sich gelockert.

    Faszinierend,.... die BF20 scheint bei der Mechanik baugleich mit meiner Elmag zu sein. (Raider = Twixx :D )

    • Offizieller Beitrag

    Hab' Rückmeldung von Elmag bekommen.
    Das defekte Teil wird nicht als "Pinole", sondern als "Spindel" bezeichnet. Gibt es aber nicht als separates Ersatzteil. Es wird eine komplette Pinole geschickt. (Bin neugierig, was da alles dabei ist...).
    Preis: 170 Euro inkl. Märchensteuer. ; zzgl Versand und Nachnahme.


    Hat eigentlich schon mal jemand dran gedacht, so eine gebrochene Pinole/Spindel zu schweißen? Im Prinzip beim Bruch eine umlaufende Kerbe einschleifen und dann zuschweißen. Hinterher dann an der Drehbank den Überstand wegnehmen. Man darf nur nicht bis ganz nach innen schweißen, sonst leidet an der Innenseite der Konus für den MK.
    ???

    • Offizieller Beitrag

    Da es gehärtetes Material ist, wird niemand auf die Idee kommen das zu schweißen, da bekommst du niemals das gleiche Gefüge hin, geschweige denn eine Rundlaufgenauigkeit von 0,01mm, jeder gelernte Schweißer wird dir davon abraten, das wird niemals passen!