Kostenvergleich: Kettenantrieb <-> Zahnriemenantrieb

  • Ich hatte heute zu dem von mir geplanten Bot zum Antrieb diesen Tipp hier bekommen und mache deshalb ein neues Thema mit einem direkten Kostenvergleich auf:

    Die mech. Vorgabe für den Preisvergleich: ein 70kg-Bot mit 4 Rädern (Luftreifen a' 400mm), Abstand der Achsenmitte zueinander = 46cm, ein 500W-Getriebemotor je Antriebsstrang, zusätzliche Untersetzung 1,6:1

    Verlauf der Kraftübertragung: Getriebemotor -> Spannrolle -> 1.Rad -> 2.Rad -> Getriebemotor.

    Vorgesehen ist für die Kette ISO-Nr. 083 (12,7 x 4,88mm) und für den Zahnriemen T10 x 16mm.

    Auflistung der einzelnen Positionen (Quelle: Mädler-Onlinepreisliste):

    Preise Kette:

    Kette: 4m Kette = 42,-
    für Motor: 2x 12Z = 4,40
    für Spannrolle: 2x 18Z = 34,-
    für Achse: 4x 19Z = 12,-
    Kettenschloß: 2x 1,70 = 3,40
    Summe (netto) = 95,80 EUR

    Preise Zahnriemen:

    Riemen: 2x 1,7m = 56,-
    für Motor: 2x 15Z = 13,-
    für Spannrolle: 2x Rolle = 42,-
    für Achse: 4x 24Z = 44,-
    Summe (netto) = 155,00 EUR

    Hinzu kommen Märchensteuer und Versand.
    Weiters müssen die "Rohlinge" bearbeitet werden, u.a. müßen für den Motor doppelseitige Abflachungen gefräst werden.

    Fazit: der Einsatz von Zahnriemen statt Kette verteuert den Antrieb um 60%. Unberücksichtigt dabei sind die o.g. Vor- und Nachteile, insbesondere die Folgekosten bei Wartung/Reparatur.

    Dies mal zur Info für andere (Hobby-) Konstrukteure.
    Für alternative (Preis-) Vorschläge bin ich stets dankbar.

    Nachtrag (edit):

    Ich habe eben die eBäy-Anzeigen abgeklappert und kann sagen, dass keiner der gewerblichen Anbieter im Bereich T10-Zahnriemenscheiben günstiger ist als Fa. Mädler. Einzig die Ketten in ISO 083 sind bei M. deutlich teurer (+ 100% ggü. Wettbewerb), keine Ahnung warum...

    Noch ein Tipp für die Konstrukteure: bei Mädler gibt es ein Online-Tool zur Berechnung/Dimensionierung eines Zahnriemenantriebs mit frei definierbarer Anzahl von Zahnriemenscheiben in allen Variationen, wobei auch gleich eine grobe Prüfung auf mögliche Fehler/Reserven durchgeführt wird.
    Dieses Tool finde ich recht hilfreich...
    .

    Einmal editiert, zuletzt von Lars (28. Januar 2012 um 00:08)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Lars
    Für alternative (Preis-) Vorschläge bin ich stets dankbar.

    Kommt auf die Möglichkeiten an diese Komponenten auch selber Herzustellen zu können, wenn man diese Möglichkeiten hat oder hätte, wäre der Riemenantrieb die Günstige Alternative, da hier dann nur noch der Riemen nach geordert werden muß, die Restlichen kosten liegen dann beim Rohmaterial!

    Kosten für Zeit und Aufwand nicht eingerechnet, einen Heawy oder Selbstbau Projekt deiner Art sollte immer Spaß machen es zu erschaffen und soweit es geht nicht nur gekaufte, Zusammengesteckte, Komponenten Beinhalten, solch eine Herstellung von Zahnriemenscheiben ist relativ simpel, für eine Hobby Werkstatt, wobei Ritzel oder Kettenräder doch mehr Aufwand benötigen und einen größeren Maschinen Park erfordern!

  • Zitat

    Original von IceMaster

    Kommt auf die Möglichkeiten an diese Komponenten auch selber Herzustellen zu können, wenn man diese Möglichkeiten hat oder hätte, wäre der Riemenantrieb die Günstige Alternative, da hier dann nur noch der Riemen nach geordert werden muß, die Restlichen kosten liegen dann beim Rohmaterial!

    Ich habe zwar Drehbank und Fräse in Berlin zur freien Verfügung, bin aber leider kein Mechaniker. Eher baue ich Dir eine H-Brücke mit 200A auf und bringe diese zur Serienreife. Zahnriemenscheiben aus dem Vollen fräsen ist für mich einfach UNMÖGLICH!!!
    Ich glaube, hier gibt es Grenzen. Diese Mechanikteile muß man m.E. einfach kaufen; Basta!
    Weiters glaube ich, dass man ein wirklicher Experte und Idealist auf diesem Gebiet sein muß, um diese Teile selbst anfertigen zu wollen. Sooo speziell sind sie ja auch wieder nicht... (für Spezialitäten ist die individuelle Einzelanfertigung natürlich voll gerechtfertigt und oftmals der einzige Weg)

    Meine Welt ist die Elektronik, hier kann ich mal das eine od. andere zaubern. Mit Mechanik habe ich nicht so viel am Hut und da unterscheiden sich vermutlich die User hier im Forum...

    Dennoch: vor einem guten Mechaniker ziehe ich absolut meinen Hut!

    • Offizieller Beitrag

    *gg* Das trifft sich doch gut, :D ich komme aus Berlin bin von Beruf Bauschlosser, was das Mechanische angeht also voll im Saft, und stehe mit der Elektronik meiner Bots auf absoluten Kriegsfuß, habe tierische Probleme meinen 4QD 200 zum laufen zu bekommen hier zwei Beispiele wie dieser aus sieht...

    http://www.4qd.co.uk/prod/4qd.html#models

    http://www.robotmarketplace.com/products/4QD-200-48.html

    Trifft es vom Bild her zwar nicht genau, hat nur zwei MOSFET auf der linken Seite, das Problem bleibt aber, ^^ er will nicht anspringen, warum bekomme ich einfach nicht Raus, er lief schon mal, damals in Liverpool 2004 seit dem nichts geändert bei Raumklima zu hause im Schrank sicher gelagert und in Zandvoort 2009 einfach nicht mehr zum laufen bekommen der Grund ist bis heute nicht bekannt, das wäre der Hammer da jemanden vor Ort zu haben der Ahnung und Zeit hat mal rauf zu schauen! ;)

    edit:

    *gg* auf meiner Homepage sieht man mehr!

    http://devil-crew.eu/luzifer.html

  • Zitat

    Original von IceMaster
    *gg* Das trifft sich doch gut, :D ich komme aus Berlin bin von Beruf Bauschlosser, was das Mechanische angeht also voll im Saft, und stehe mit der Elektronik meiner Bots auf absoluten Kriegsfuß, habe tierische Probleme meinen 4QD 200 zum laufen zu bekommen hier zwei Beispiele wie dieser aus sieht...

    Wenn Du Probleme mit dieser Steuerung hast solltest Du versuchen diese runterzubrechen, um sie in überschaubarere Bereiche eingrenzen zu können. Wenn die Steuerung im Bot nicht läuft muß diese eben auf dem Labortisch mit Labornetzteil und typengleicher Last in Betrieb genommen werden. Diese sollte dann mit geringeren Strömen gemäß Herstellervorgabe laufen. Hierzu sind vom Hersteller eigentlich Schaltpläne mit Meßpunkten / Reparaturanweisung nötig, um einzelne Arbeitspunkte innerhalb der Elektronik verifizieren zu können. Ohne diese Unterlagen ist es ein wenig aussichtreiches Unterfangen. Besonders problematisch wäre es m.E. wenn die Steuerung mit herabgesetzter Leistung vergleichsweise gut läuft, aber unter Volllast Fehler aufzeigt. So gut sind meine Fähigkeiten und mein Messgerätepark leider nicht, um mich in das technische Design einer mir unbekannten Leistungselektronik problemlos einzuarbeiten. Ich bin Programmierer und kein Hardcore-Elektroniker, diese Sachen versuche ich mir nach und nach anzunehmen.

    Ehrlicherweise muß ich eingestehen, dass 200A ein ganz schöner Schuh sind. Die Fotos zeigen, dass die 4QD-Entwickler einen ganzen Haufen Analogtechnik draufgepackt haben, wofür es sicher Gründe gab. Ohne detailierte Serviceunterlagen wird hier m.E. nichts zu machen sein.