Fräs und Drehmaschine...

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    Hab' mir ja vor gut zwei Jahren eine Fräs- und Drehmaschine gekauft. Heute drehte die Fräsmaschine plötzlich nicht mehr.
    Nach einigem Suchen festgestellt, dass der Strom irgendwo zwischen Netzstecker und Motor nicht weiterkommt.

    Also zunächst mal die ganze Elektronik von der Fräse weggebaut damit ich denn Fehler irgendwie eingrenzen kann:

    Der Hersteller hat von allen ICs und MOSFETs die Typbezeichnung herungergekratzt, damit man ja nicht ein Ersatzteil integrieren kann.:evil:

    In der Filterelektronik (Baugruppe rechts) ist kein Fehler erkennbar. Die 230V gehen durch.

    Dann die Steuerelektronik ausgebaut. Auf der Platinenrückseite dann die Überraschung:

    Wie jahrelang in einer feuchten Waschküche gelagert ab und zu mit Waschlauge besprüht....

    Ob ich da den Fehler eingrenzen kann... ohne Schaltpläne und Typbezeichnungen an den Bauelementen.
    :rolleyes:

  • Ich würde erstmal sagen Kontackwäsche und alles nochmal nachlöten. Bei sowas geht gerne mal ein Triak oder Mosfet hops. Wenn die dicken Leiterbahnen sich verändert haben würde ich mal die Bauteile daran untersuchen. Meistens kann man mit einem Oszilloskop die Anteuerung solcher Bauteile ausmessen und herausfinden um was es sich für ein Teil handelt. Was für eine Maschiene ist das denn genau? Stehen da Bezeichnungen auf der Platiene? Es müsste doch ein Schaltplan im Netz sein.

    Erfahrungen sind was sehr nützliches, leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

    • Offizieller Beitrag

    Die Platine auf dem Foto kommt mir doch sehr bekannt vor, so einen Schrott hatte ich in meiner Maschine auch. In der Garantiezeit ist sie mir 3 mal abgeraucht, der vierte Ausfall war dann ein verbrannter Motor. Beim fünften Mal war es dann wieder die Platine. Hab die tolle Elektronik und den Motor in die Tonne geworfen und mir einen gebrauchten SEW Movidrive und einen neuen Motor angeschafft. Die Maschine war danach deutlich kraftvoller und laufruhiger!

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    Die Baugruppe habe ich jetzt gereinigt und nachgelötet.
    Erfolg: keiner ; ich kriege aus dem Ding kein einziges Millivolt an den Motorausgängen heraus. Und ohne Schaltplan bzw. Bauteilbezeichnungen (die Beschriftung wurde an den Bauteilen abgekratzt) tu ich mich schwer, über Reverse-Engineering einen Schaltplan zu erstellen.

    Ich versuche jetzt über den Fräsmaschinen-Lieferanten einen Ersatz zu kriegen. Die neue Baugruppe in Betrieb nehmen und dann mal die Spannungen nachmessen. Vielleicht finde ich dann den Fehler auf meiner defekten Baugruppe.
    => .... kostet ja alles keine Zeit... :rolleyes:

    Heute musste ich unbedingt meine Fräsmaschine benutzen. Nachdem dort ein Gleichstrommotor vorhanden ist, habe ich mit diversen Akkupacks improvisiert.

    Links unten am Tisch das Metallgehäuse ist ein Netzteil. Liefert 10A bei 15V. Oberhalb im roten Gummi sind zwei NiCd-Akkupacks aus einem Elektrofahrrad. Ergeben in Reihe 24V. Links stehend ist der Raptor ""Weps". Etwas zerlegt, aber den 12V-Akkupack konnte ich gut brauchen. Davor steht der Featherweight "Blähboy", ebenfalls mit 12V-NiCd-Pack.

    Ergibt in Summe also eine Nennspannung von 63V. Damit lief die Fräse zwar etwas zu langsam, aber ich konnte meine Ausschnitte machen.
    Ich empfehle also jedem Schlosser ein paar Raptoren/Featherweights in der Werkstatt zu haben, damit er bei Ausfall der Fräse-Elektronik noch etwas weiterarbeiten kann. :D

  • Hattest du keinen Stelltransformator? Gleichrichter dran und fertig. Oder einen Dimmer und da einen Gleichrichter drann. Die Netzverschmutzung ist ja nur nebensache *g

    Erfahrungen sind was sehr nützliches, leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

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    Zitat

    Original von Krümmel
    Hattest du keinen Stelltransformator? Gleichrichter dran und fertig. Oder einen Dimmer und da einen Gleichrichter drann. Die Netzverschmutzung ist ja nur nebensache *g


    Ein einstellbarer Trenntrafo wäre im Labor vorhanden gewesen. (... schwergewichtige Sache...). Aber an einem Gleichrichter mit mehr als 80V hat's gescheitert.
    Ehrlich gesagt hätte ich nicht geglaubt, dass ich so viele Akkuzellen brauche, um ein bißchen Drehzahl herauszukitzeln. (Gestartet wurde mit 12V,... zu wenig Drehzahl,... also dann 24V,.... usw. :rolleyes: )

    Zitat

    Schmeiß den Motor weg, wirst auf Dauer keine Freude dran haben unglücklich


    Die Kohlen habe ich mal neugierigerweise angesehen, sehen noch ganz gut aus. Klar, die ganze Fräse ist in Summe jetzt vielleicht 3 bis 4 Stunden gelaufen.
    Werde mal sehen, ob ich einen passenden AC-Motor finde.

    • Offizieller Beitrag

    So nun gibt es wieder was von mir zu Berichten, :D bin nun auch ein Stolzer Besitzer der Anfangs in diesem Thread Erwähnten Fräsmaschine, steht nun bei mir in der Garage, Fertig aufgebaut und eingerichtet, der Hüfthalter ist auch dran und alles Passgenau mit der Messuhr Angebracht, hatte auch keinen Verzug beim Anschweißen, dann kann nun endlich bald das Richtige Bot bauen beginnen! ;)

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    Zitat

    Original von Flatliner
    Die Platine auf dem Foto kommt mir doch sehr bekannt vor, so einen Schrott hatte ich in meiner Maschine auch. In der Garantiezeit ist sie mir 3 mal abgeraucht, der vierte Ausfall war dann ein verbrannter Motor. Beim fünften Mal war es dann wieder die Platine. Hab die tolle Elektronik und den Motor in die Tonne geworfen und mir einen gebrauchten SEW Movidrive und einen neuen Motor angeschafft. Die Maschine war danach deutlich kraftvoller und laufruhiger!

    Werde dann doch auf Drehstrom umrüsten. Hab' aber noch nicht nach Bezugsquellen gesucht.
    Hast Du eine zuverlässige Quelle, wo man den Wandler und den Motor herkriegen könnte? (... ich weiß, ich weiß,... EBay macht glücklich... aber u.U. ist hier ein Händlertipp schon mal besser als bei einem Pfuscher was einzukaufen)

  • Hast du eine CEE Dose in der Nähe der Fräse? Sonst brauchst du einen FU der mit 230V klarkommt und einen Motor der 230V im Dreieck hat (im Stern dann immernoch für CEE geeignet). Und ich würde noch eine Netzfilterdrossel vor den FU hängen, sollte die interne nicht groß sein. Oberwellen erzeugen merkwürdige Phänomenen im Haus.
    Mein Bruder meint es sollte schon ein Aktiver FU sein der die Drehzahl über einen Sensor nachregelt. Vermeidet wohl Schwingungen durch schwankende Drehzahlen. Mehr kann ich dir leider auch nicht sagen.

    Erfahrungen sind was sehr nützliches, leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

    Einmal editiert, zuletzt von Krümmel (27. Juni 2012 um 20:37)

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    Zitat

    Hast du eine CEE Dose in der Nähe der Fräse?


    Ja, in der Werkstatt ist Kraftstrom verfügbar. Das Standard-Anschlusskabel einer Werkzeugmaschine würde wahrscheinlich um 20 cm zu kurz sein, aber ich kann von der bestehenden Dose einen Abstich machen und eine zweite Dose setzen. Kein Problem.

    Zitat

    Mein Bruder meint es sollte schon ein Aktiver FU sein der die Drehzahl über einen Sensor nachregelt. Vermeidet wohl Schwingungen durch schwankende Drehzahlen.


    Das ist in der Fräse etwas eigenartig gemacht. Es gibt einen Hallsensor. Der geht auf die (bisher noch vorhandene) Baugruppe, bei der 230V für den Drehzahlsteller eingespeist werden. Im Prinzip sind auf der Baugruppe nur ein paar Netzfilter und ein Spannungskonstanter. Und eben ein bißchen Elektronik für den Hallsensor. Davon geht dann auch ein Anschluss zu der Platine weg, an der die Drehzahl angezeigt wird. Das Zeugs läuft von dem Drehzahlsteller (o.g. defekte Einheit) vollkommen unabhängig. Heißt: Es ist nur die Drehzahlanzeige, aber keine Regelschleife, um die Drehzahl konstant zu halten.

    Wie das bisher bei dem DC-Motor mit der konstanten Drehzahl gemacht wurde, das weis ich nicht. Auf dem Baugruppe für die Drehzahleinstellung (=defekt) sind zwar drei fette Shunts, aber damit kann man nur den Strom messen, nicht die Drehzahl. => Ich weiss also nicht, wie man hier eine konstante Drehzahl mit dem Drehstrommotor erreichen könnte.

  • Vielleicht doch. Ein DC Motor hat doch Polpaare. Die ziehen keinen konstanten Strom sondern immer halbe Sinuswellen. Über Umwege kann man die Drehzahl so auch regeln. Du sagst deine Fräse hat jetzt noch einen DC Motor. Wie wäre es mit sowas. Nicht gerade Nezfreundlich aber simpel. http://www.elektrikforen.de/attachments/el…eichrichter.jpg

    So werden bei uns die richtig richtig dicken DC Motoren angesteuert. Ist vom Prinzip her nix anderes als eine Aktive Phasenan- bzw abschnittssteuerung mit Gleichrichtung.


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    Mal ne ganz dumme Frage. Ist die Platiene unten rechts ein Schaltnetzteil? Bzw kommt da überhaupt Spannung raus.

    Erfahrungen sind was sehr nützliches, leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

    Einmal editiert, zuletzt von Krümmel (28. Juni 2012 um 08:54)

    • Offizieller Beitrag

    Mittlerweile sind die Teile für die Umrüstung eingetroffen. (Danke Flatliner-Dirk für die Fotodoku und die Tipps bei dem anstehendem Umbau).

    Das war leider mal wieder typisch, wie es bei der Bestellung und Anlieferung nicht laufen sollte. Habe mir eine Firma ausgesucht, die einen guten Umfang an Material (Motoren und FU) anbietet. Und vor allem auch Beratung, nachdem ich keine Ahnung hatte, welcher Motor am Besten bei meiner Fräse draufpasst.

    Habe dann bei den Frequenzumrichtern eine Empfehlung gekriegt, die hat gut ausgesehen . Bei der Anlieferung dann festgestellt, dass das Ding gar kein werkstatttaugliches Gehäuse hat. Ok, als Elektroniker hätte mir die angegebene Schutzart IP20 was sagen müssen (große Lüftungsschlitze, für den Einbau in Zählerschränke geeignet), aber trotzdem... wenn ich der Firma schon schreibe, dass es in die Werkstatt soll.

    Beim Motor dann die volle Bauchlandung. Ich hatte mir anhand der Bildchen einen Motor mit einem wellenseitigem Flansch B14K ausgesucht. Dann der Anruf von der Firma, ob sie den Flansch auch abmontiert anliefern dürfen. Hm... ok... ich werde ja wohl noch fähig sein, einen Flansch mit drei Schrauben an einen Motor anzuschrauben.

    Bei der Anlieferung war kein Flansch dabei, der irgendwie Ähnlichkeiten mit der Abbildung im Online-Shop gehabt hätte. Also reklamiert.
    Am Wochenende wurde dann kommentarlos ein Paket angeliefert. Sieht nach Flansch aus. Aaaaaber: So wie das aussieht, wird der nicht zusätzlich auf dem Motor angeschraubt, sondern ich muss das bestehende Chassis zerlegen. Also irgendwie die Front von dem Motor ablösen.

    Jetzt meine Frage, vielleicht hat das schon mal jemand von euch gemacht:
    Bei dem Motor ist an der Welle eine Nut eingefräst, bei der dann ein "Keil" eingelassen ist. Also sozusagen der Mitnehmer für das Ritzel. Den Fachbegriff für diesen Keil kenne ich jetzt nicht.
    Bei dem neuen Motor sitzt dieser Keil bombenfest dran. Wie löst man den nach eurer Erfahrung am Besten ab? Soll ich den in Wellenrichtung mit einem Abzieher irgendwie lospressen? Also ein sehr langer Weg. Oder lieber von der Flanschseite her "abhebeln". Wir dann wohl diverse Verwürgungen an der Kante bzw. der Nut geben.

    Wenn ich den Flansch so anschaue, dann wird da wohl auch noch ein Lagerwechsel mit notwendig sein.... :rolleyes:

    Das ganze Projekt erinnert mich ein bißchen an die Schaukel....

  • Mach mal ein Foto. Bei uns im Motorenbau wurde gerne ein Hammer und ein Meißel genommen und, dann der "Keil" in richtung Motor runtergemeißelt. Die Kerben und Kratzer wurden dann mit einer Feile wider geplättet. Hast du einen Bunsenbrenner? Die Lager gehen sehr einfach raus, wenn man das Lagerschild erwärmt und dann das Kugellager austreibt. Allerdings darf sich das Lager nicht verfärben sonst ist es hin. Sollte das Kugellager an der Welle hängenbleiben hast du Glück. Alte Schild runter neue drauf und Fertig. Solltest du dir das nicht zutrauen könnte ich auf der Arbeit mal fragen ob die gegen ne Tasse Kaffe mal den Lagerdeckel tauschen können.

    Sollte das Lager lose sein. Bei uns werden immer die Lager auf die Welle gepresst (vorher erwärmt und dann draufgeschoben) oder geklebt.

    Erfahrungen sind was sehr nützliches, leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Bei uns im Motorenbau wurde gerne ein Hammer und ein Meißel genommen und, dann der "Keil" in richtung Motor runtergemeißelt.


    Danke Mike für den Tipp. Ich orientiere mich mal dann an euch Profis vom Motorenbau.

    • Offizieller Beitrag

    Ganz einfach "Passfeder" :rolleyes: ...

    Um Sie raus zu bekommen, kommt es drauf an wie die Nut aus sieht, wenn Sie vom Motor weg offen ist, ist es ziemlich einfach, nee Reißnadel in den Spalt zwichen welle und Feder, und leicht drauf los schlagen, bis sich das Teil leicht hebt, den Rest machste mit einen Schrauben dreher, halt aushebeln...

    Wenn es so wie auf den Bild aus sieht, wird es etwas schwieriger, aber dazu mehr, wenn wir mehr wissen zu deinen Gegebenheiten, stehe gerade noch zwischen Tür und Angel!

    Aber noch was, wärme am Lager ist nie gut, egal ob das Lager noch nicht angelaufen ist, innen ist schmiere, je nach Lager unterschiedlich, wenn die erst mal weg ist, :( nicht gut, dann kannst du das lager gleich Tauschen wenn du es so ab bekommen willst!

    edit:

    Aber am einfachsten wäre wohl wenn es so wie auf dem Bild ist, die Feder in den Schraubstock spannen, ist denke mal du hast einen Maschinen Schraubstock, der hat genügend Power das ding sicher zu halten, der Rest erklärt sich dann eigentlich von selber, Motor einfach hinten nach unten weg drücken, normal sollte die Feder im Schraubstock bleiben, wie gesagt, so würd ich es machen, wichtig nur das der Schraubstock das hält, bei einen Vernünftigen Schraubstock kein Problem, darum auch Maschinen Schraubstock, der hat glatte Backen und die Feder bleibt auch heil! ;)

    • Offizieller Beitrag

    Wow, das ist ja schon recht dreist daß du das Motorgehäuse jetzt selbst umbauen sollst. Die Paßfeder ist wahrscheinlich nur eingepreßt und normalerweise aus sehr weichem Material. Wenn du die vermurkst kannst du aus einfachem Baustahl was neues feilen.
    Ich hoffe du bekommst die Lager gewechselt.