Schrägverzahnung

    • Offizieller Beitrag

    Wer in Hattingen da war, hat bei Mario bestimmt sein Feather-Fahrgestell gesehen. Er hat dabei seine 900er Motoren mit Schrägverzahnten Zahnrädern versehen.

    Ich grüble jetzt darüber nach, ob so eine Getriebekonstruktion wohl zu Problemen führen könnte.
    Schrägverzahnte Zahnräder haben den Vorteil, das immer mehrere Zähne gleichzeitig Eingriff haben. Sie laufen wesentlich "runder" und können höhrere Kräfte übertragen. Aber durch die Schräge wirkt auch eine recht große Axialekraft. Diese Kraft längs der Motorachse muss durch die Lager des Motorankers aufgefangen werden. Ich glaube nicht, dass diese dafür tatsächtlich ausgelegt und geeignet sind. Wer mal bei einem Motor dieser Bauart (ob nun 550er, 750er oder 900er) an der Welle gezogen hat wird feststellen, dass diese sich etwas längs verschieben / bewegen läßt. Das bedeutet, dass diese Motoren auf der Ankerwelle keine Drucklager haben, welche eigentlich eine axiale Belastung auffangen können. Bei den kostengünstigen Motoren sind auch keine Rillen-Kugellager verbaut, die eine gewisse Axialkraft aufnehmen können, sondern nur Sinter-Bronze-Buchsen. Ich vermute also, dass bei der Verwendung von Schrägverzahnten Zahnrädern direkt auf der Welle, der Motor einen sehr hohen Verschleiß ausgesetzt wird. Zumal man bedenken muss, dass das Welle-Anker-Packet je nach Drehrichtung im Motorgehäuse hin und her geschoben wird und sich praktisch "ausschlägt".

    Eine Lösung wären entweder eine Entkoppelung über zwei zusätzliche Drucklager oder doppeltschrägverzahnte Zahnräder. Diese Zahnräder sind aber sehr teuer und vom Einbau auch schwieriger zu handhaben (nur sehr geringe Toleranzen zulässig).

    • Offizieller Beitrag

    Bei meiner BMW hat sich letztes Jahr der Kardan verabschiedet und dabei auch noch das Gehäuse vom Hinterradantrieb in den Tod gerissen. Bekanntermaßen ist im Hinterradantrieb ebenfalls die ganze "90°-Kraftübertragung" enthalten. Ich habe mir die Anleitung besorgt, um die (noch guten) schrägverzahnten Zahnräder in das neue Gehäuse umzubauen. Erkenntnis: Lass es! Um eine brauchbare Toleranz einzustellen, wird mit Zwischenringen im "Mikrometer-Bereich" =) gearbeitet. Es sind x-Randbedingungen zu berücksichtigen, damit die Sache einigermaßen rund läuft, die Kraft nicht in Sing-Geräusche umgewandelt wird und sich die Ritzel und Lager nicht gleich beim Probelauf verabschieden.

    Es ist ja nicht so, dass ein Feather-Antrieb mit einer zweirädigen-Qualitätskutsche zu vergleichen ist. Aber alleine die Erkenntnis, was alles in den drei Dimensionen eingestellt werden muss, damits zusammenpaßt und sich wieder dreht.... :kotz1:

  • Ich denke das es bei "nur Sinter-Bronze-Buchsen" nicht ratsam ist diese zu belasten. Es dürfte den Wirkungsgrad der gesamten Kontruktion nach unten ziehen. Aber....... es geht hier ja nicht um Laborbedingungen und eine Mindesthaltbarkeit von 10.000 Stunden ist auch nicht gefordert. Von daher...Creativity rules

     Jetzt keinen Roboter zu bauen wird mit Robotwars TV-Entzug nicht unter 3 Jahren bestraft ...visit:  http://www.robotwar.de