• Hi Alle
    In den Opelwerken wird wohl der Kahlschlag regieren,
    der Standort Deutschland ist wieder mal zu teuer ,die betreffenden Werke haben jetzt 60 Tage Zeit ,ein Konzept vorzulegen und die Kosten reduzieren ,dann sieht man weiter,schade für die Arbeitnehmer denen keine Schuld trifft.Auch die Zuliefererbetriebe trifft es.
    Ich hab immer gern Opel gefahren ,sie bauen gute Motoren .
    Gruß Desaster

    Wer nichts baut,hat auch nichts zum Vorzeigen.

    • Offizieller Beitrag

    Tja, es liegt weder an den Rüsselsheimer/Bochumer-Autos noch an den Lohnkosten (liegen in der Automobilindustrie bei 15 bis 20% der Gesamtkosten). Es geht nur darum, die Stunde der Gunst zu nutzen, um die Leute "klein zu machen". Auch wenn (wie bei uns in manchen Werken) jedes Jahr Rekordgewinne zu verzeichnen sind... egal... es werden Leute entlassen. Ist ein reines politisches Thema. Da würde das beste Auto nichts dran ändern....

    Rechnen tun sich die Verlagerungen ins Ausland ohnehin nicht. Die Leute, die vorher in Deutschland die Arbeit gemacht haben, sind jetzt im Flieger, um im Ausland die Fertigungen am Leben zu erhalten.
    Die Ware, die man von den ausgelagerten Fertigungen kriegt, kann man oft direkt vom Lastwagen in den Schrottcontainer umladen. So was kann sich nicht rechnen. Es geht nur um den erhobenen Zeigefinger gegenüber der Arbeitnehmerschaft.... ;(

    Aber, liebe Ruhrpottler.... wir fühlen mit euch! Nur nicht unterkriegen lassen! Soviel ich weis, sind im Ruhrpott auch viele Stahlwerke geschlossen worden, weil sie zu teuer waren (?). Die Stahl-Nachfrage am Weltmarkt ist gigantisch, die Stahlpreise steigen unaufhörlich. Also wird'S doch langsam zeit, wieder ins Geschäft einzusteigen? So wirds mit Opel auch wieder werden (*trostspend*). Wer verdient sonst die Millionen für die ganzen Vorstände in den Konzernen...

  • Hallo!

    "Fahrt mehr Opel"

    Sorry, so ernst die Situation bei euch sicher ist, wenn ich das lese, bilden sich bei mir Blasen auf der Netzhaut.

    Meine Familie (inkl. meiner Eltern) fährt seit fast 50 Jahren Opel! Waren füher immer eher langweilige aber zuverlässige, robuste und preiswerte Autos.
    Bei uns stehen auch (noch) zwei dieser Exemplare: ein Corsa und ein Sintra.

    Ein kurzer Abriss der Erfolgsgeschichte:

    Corsa:
    Nach knapp 30000 km großes Service: Kühler hat starke Korrosionsschäden, Ersatzteil; Ölwanne durchgerostet (hab'ich überhaupt noch nie erlebt), Ersatzteil; Lichtmaschine defekt, Eresatzteil. Leider war ich damals im Ausland und meine Frau ist nicht so die Technikerin. Ich hab um teueres Geld aus Übersee in der Werkstatt angerufen und ersucht, wenigstens eine günstige Austauschlichtmaschine einzubauen. Es wurde mir kundgetan, dies sei leider nicht möglich da eine Opel Vertragswerkstätte nur Neuteile einbauen darf. Gut, was tun, zähneknirschend damals für die Gesamtreparatur knappe 1800 Euro auf den Tisch gelegt. das Auto war damals drei Jahre alt und war kaum gefahren!
    2 jahre später: Lichtmaschine wieder defekt (anscheinend ein Konstruktionshighlight von Opel), diesmal selbst ausgebaut, 80 Euro für aufgearbeitete LiMa bezahlt. Auf der alten LiMa sehe ich einen Aufkleber "refurbished in France" also eine aufgearbeitete, die mir die Werkstatt um nur 570 Euro fast kostenlos überlassen hat!


    Sintra:
    Nach 120000 km Motorschaden (Auto war bei jedem Servicetermin) Zahnriemen gerissen: 2800 Euro

    2 Monate später: Servolenkungsschlauch geplatzt: 30 cm Billighydraulikschlauch zum Diskontpreis von 145 Euro, selber eingebaut, Wartezeit auf das Ersatzteil : 7 Wochen!

    3 Monate später Kupplungsdruckplatte gebrochen (das ist wirklich alles wahr!) Neue Kupplungsdruckplatte und Nehmerzylinder für Kupplung getauscht. Zum Austausch muss die halbe Frontpartie abgebaut werden (Vorderachse, Verstrebungen Stabi's etc.) Im Zuge dessen hat mir die Werkstatt auch gleich die jährliche Überprüfung gemacht und dabei festegestellt, dass ein Radlager defekt sei- kein Probelm, ein Radlager kostet ein paar Euro, oder?
    Nicht bei Opel, in diesem Radlager ist der Sensor für's ABS eingepresst- kostet günstige 380 Euro, dafür war es auch schon nach 6 Wochen lieferbar! Gesamtkosten für diese Reparatur: 2040 Euro!

    Das sind nur die Highlights. Von 3 neuen Batterien in 6 Jahren( natürlich teure Spezialdinger mit seitlichem Anschluss- Innengewinde ) und anderen Kleingkeiten will ich gar nicht reden- übrigens ist mir vorige Woche die Servolenkung wieder ausgefallen.......

    Das nächste neue Auto kommt im Frühjahr, ich weiss noch nicht, welche Marke es wird- welche es nicht wird, weiss ich ganz genau!!!

    Gruss,

    Helmut

  • Hallo Mechaniac
    Unsere Astra hat jetzt 108 000 km runter ,und es war noch nichts größeres dran,nur letztens bei 95000km
    am Kühler war was ca 400 Euro.
    Gruß Desaster

    Wer nichts baut,hat auch nichts zum Vorzeigen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab ebenfalls 2 Bekannte die Opel fahren und ständig Probleme haben... Nicht so schlimm wie Mech, aber an unseren 3 Autos bisher (Audi, VW, Benz) waren zusammengenommen weniger Schäden als an jedem der beiden Opels... Der eine ist ein Astra Cabrio, der andere ein Corsa...

  • Zitat

    Unsere Astra hat jetzt 108 000 km runter ,und es war noch nichts größeres dran

    Das sollte ja wohl auch selbstverständlich sein. Ein gescheites Auto ist damit gerade eingefahren...

    • Offizieller Beitrag

    Wahnsinn, was bei Mech's Opel so gelaufen ist. Nach meinen Erlebnissen mit meiner Honda bin ich davon ausgegangen, dass die Zitronen alle aus Fernost geliefert werden.
    In unserer Familie werden VW/Audi gefahren. Liegt daran, dass Vater/Bruder/Freunde alle bei Audi in Ingolstadt arbeiten/arbeiteten. Den WA-Rabatt läßt keiner sausen.

    Vor Jahren hatte Opel Probleme bei der Umstellung auf die neuen Lackiervorschriften (...da mußten alle Autobauer auf neue Lacke umstellen, die "irgendwie auf Wasserbasis aufgebaut" waren (???)). Alle deutschen Autohersteller hatten anfangs Probleme, aber Opel hat ziemlich lange gebraucht, bis der Prozess stabil war. Jedenfalls hatten bei unserem Opelhändler die Demo-Fahrzeuge, die im Freien geparkt waren, schon nach ein paar Monaten ein paar Roststellen an den flachliegenden Karosserieteilen. (Ist sogar in der Lokalzeitung darüber berichtet worden).

    Um aber Opel mal in Schutz zu nehmen. In unserem Oldi-Club ist ein Mitglied, der hatte einen 13 Jahre alten Kadett (?). Fast 300000 Kilometer. Gut, alle Reparaturen wurden selbst durchgeführt, das gehört sich so in dieser Zunft. Aber die Kiste lief eigentlich ganz zuverlässig.

    Wenn ich Mech's Beschreibung so lese, dann brauche ich über meinen Golf nicht mehr zu schimpfen (11 Jahre alt, hat auch erst 185000km drauf; der Vorgänger-Golf wurde nach 13 Jahren mit 275000km verkauft), nur weil jetzt nach 11 Jahren der Kühler nicht mehr ganz stubenrein war.

    Was mich bei Mech's Beschreibung so wundert: ewig lange Lieferzeiten auf Ersatzteile. Das ist dann echt ein Problem von Opel-Österreich. Und die vier Prozent mehr an Mehrwertssteuer dürften's auch nicht rausreißen. Hm...

  • Hallo,

    Zitat

    Original von IBF
    Um aber Opel mal in Schutz zu nehmen. In unserem Oldi-Club ist ein Mitglied, der hatte einen 13 Jahre alten Kadett (?). Fast 300000 Kilometer. Gut, alle Reparaturen wurden selbst durchgeführt, das gehört sich so in dieser Zunft. Aber die Kiste lief eigentlich ganz zuverlässig.

    Icvh stimme Dir 100% zu. Mein erstes Auto war ein B- Kadett um einen Tausender (Schilling =) ) mit mehr als 200000 km auf dem Buckel. Mehr war damals für einen armen Schüler nicht drin. Das Auto hat noch 4 Jahre gehalten, ausser normale Verschleißteile tauschen nix daran getan. Seit 27 Jahren hab ich fast die ganze Palette durch. Von Kadett bis Omega! Bis zum letzen Autotausch war ich immer zufrieden- bis auf Kleinigkeiten, aber das sehe ich als normal und entschuldbar.
    Meine Mutter hatte mit Ihrem Astra übrigens ähnliche Probleme (net ganz so arg wie ich).....Nach 45 Jahren Opel nun Mazda! Meine Mutter ist übrigens ziemlich konservativ und markentreu.

    Meines Erachtens hat sich Qualität und Service bei Opel in den letzten Jahren katastrophal verschlechtert, was sich natürlich mittelfristig auch in den Verkaufszahlen niederschlägt.

    Zu den Ersatzteilen: Der Sintra ist eigentlich ein Ami mit deutschem Motor, die Ersatzteile werden per Schiff aus Amiland antransportiert, geht auch in deutschland net schneller. IMHO eine absolute Frechheit, da man bei den horrenden Preisen wohl zumindest ein Lager irgendwo in Europa erwarten könnte.

    Gruß, Helmut

  • Zitat

    einen 13 Jahre alten Kadett (?). Fast 300000 Kilometer

    Seit einiger Zeit steht im VW-Museum in Wolfsburg ein Golf I. Tachostand: exakt 1.000.000 Kilometer. Mit der ersten Maschine.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Hat der nen 7stelligen Kilometerzähler

    Hehe, gut erkannt. Von meinem ersten Golf (Golf I) weis ich: hat 6 Stellen. (Aber damals hatten die PreisProLiteranzeigen bei den Tankstellen auch noch keine Stelle vor dem Komma ;(

    1Mio km ist gut. :jeah: Mein Bruder hatte nur knapp 500000km auf seinen Motor gebracht, dann hat er sein Mobil gegen ein jüngeres Baujahr (zum Schnecken-Abschleppen) eingetauscht.

    @Mech: Ja, ich glaube auch, dass da der Sparzwang zugeschlagen hat. Aus "Rentabilitätsgründen" werden irgendwelche Zulieferteile verwendet, bei denen noch keine Qualitätstests nach den gültigen deutschen/europischen Normen durchgeführt wurden. Von Langzeittests will ich mal gar nicht reden. Eher eine "Bananenentwicklung" (Bananenentwicklung => reift beim Kunden)

    Das mit der "Markentreue" wird sowieso immer schwieriger. Bei Ford ists ein Mazda mit einer blauen Ford-Pflaume am Kühler.... Daher auch der Spruch "Du meinst, du fährst mitm Ford fort, und dann haste d' Matz da."

    Mit Opel ists in Süddeutschland wie mit den italienischen Motorrädern geworden: Viele Freunde, aber wenig Käufer. Als Leihwagen werden bei uns in der Firma immer die Kisten von Hertz angemietet. Die haben auch viele Astras. Mit denen fahre ich lieber, als mit den Daimler-Bonz (A-Klasse). Man muss nur aufpassen, dass man eine brauchbare Motorisierung erwischt, sonst wirds auf Langstrecken langweilig (ständig wird man überholt,....). Ansonsten könnte ich auch nichts gegen Opel sagen. Die haben bei uns nur keinen "Heimvorteil".

    Es ist halt ein Jammer, dass die Ami-Muttergesellschaft in guten Zeiten den Profit nach Übersee abschöpft und in schlechten Zeiten dann die Beschäftigten verhungern läßt. Typisch..... (Darum (und wegen Irak) hat meine Frau vor zwei Jahren auch keine Harley-Davidson bekommen...)

  • zitat IBF :
    Tja, es liegt weder an den Rüsselsheimer/Bochumer-Autos noch an den Lohnkosten (liegen in der Automobilindustrie bei 15 bis 20% der Gesamtkosten). Es geht nur darum, die Stunde der Gunst zu nutzen, um die Leute "klein zu machen". Auch wenn (wie bei uns in manchen Werken) jedes Jahr Rekordgewinne zu verzeichnen sind... egal... es werden Leute entlassen. Ist ein reines politisches Thema. Da würde das beste Auto nichts dran ändern....

    ich glaube schon das es an den lohnnebenkosten liegt , das verhältnis zu lohn und leistung stimmt wohl nicht mehr ganz .
    siehe renault , die bauen den dacia in rumänien , der kostet dann unter 8000 euro , ein angestellter verdient dort 150 euro im monat , da sind die lohnkosten so gering das renault das ganze auto per hand zusammen bauen lässt , ohne einen roboter zu benutzen .
    eine anfrage von den medien bei vw , warum vw nicht so ein auto baut ... antwort zu hohe lohnnebenkosten , das auto ansich hat einen bestimmten materialwert , man braucht halt doch ein paar rohstoffe wie blech ect pp , dann das verfahren beim zusammenbau , fließbandarbeit , einer steckt räder ran , einer den kabelbaum , amerturenbrett , sitze , hochzeit von motor und getriebe usw , da bauen ne menge leute dran , und jeder mitarbeiter will seinen tariflohn haben , urlaubsgeld und weihnachtsgeld , da kommt dann schon ne menge an lohnnebenkosten zusammen . hohe lohnnebenkosten + materielkosten + gewinn , so vw das geht sich nicht aus mit einen wagen für unter 8000 euro , das geht nur im ausland .
    das gleiche bei opel , der wirtschafftsstandpunkt deutschland ist zu teuer , damit auch die autos , opel und vw sind schon lange nicht mehr die autos für den kleinen mann , zu teuer .
    die japaner honda , mazda , suzuki , nissan... und koreana , hyundai , kia ... bieten mehr für weniger geld , und immer mehr deutsche schauen doch eher aufs geld .
    naja , vieleicht überlegen sich die vw mitarbeiter ja auch mit blick auf bochum und rüsselsheim ob sie immer noch 4 % mehr lohn haben wollen .
    das klingt jetzt vieleicht blöd , aber aus eigener erfahrung muß ich sagen das es die leute hier in ostdeutschland ziemlich kalt lässt was da mit vw , opel und karstadt abgeht , da hört man so im gespräch Zitat : war bloß ne frage der zeit ... , verdienen da ja auch zu viel ... und die wollen noch mehr lohn ..., warum soll es die besser gehen als uns ... , noch mehr arbeitslose und das bei harz 4 ab 2005 , vieleicht wird die politik jetzt mal wach ...
    zitat ende .
    alles zu hören von verschieden leuten hier bei den montagsdemos .

    • Offizieller Beitrag

    @Nick: Interessante Darstellungsweise. (Wir hatten, glaube ich, in der Richtung zwecks Arbeitslosenquote und sozialer Standard schon mal eine Diskussion bzw. Darlegung der verschiedenen Standpunkte?)

    So wie ich das lese, "zitierst" Du genau die Meinung, die man versucht, uns über die Medien und jetzt über das große Druckmittel "Arbeitslosigkeit", einzureden. Hast Du auch o.g. geschrieben, weil es von VW-Medien stammt.
    Dass unseren Leuten im Osten, die eine höhere Arbeitslosenquote haben, das Hemd (Arbeitsplätze im Osten) näher als die Hose (Arbeitsplätze im Westen) ist, verstehe ich noch. Wobei ich irgendwie erschrocken bin, dass man nach 14/15 Jahren immer noch geistig zwischen Ost und West unterscheidet. (Wo bleibt da das globale Denken, das uns unsere Konzerne immer so einreden wollen....).

    Aber, Nick, wenn Du mal die Presse betrachtest: Auf den ersten beiden Seiten wird gejammert und die Leute (breite Masse, Arbeiter, Arbeitslose) zum Verzicht aufgefordert, während dann ein paar Seiten weiter im Wirtschaftsteil die Renditen Purzelbäume schlagen. Die Gewinne der Firmen sind so hoch wie nie. Auf der Strecke bleiben nur die Firmen, die direkt vom kleinen Mann leben müssen (z.B. Handwerksbetriebe). Mir braucht von den VW-Pressesprechern keiner einreden, dass es in Deutschland nicht möglich ist, ein billiges Auto zu bauen. "Bauen" kann man es billig. Aber um die Preise bei den Hochpreis-Autos nicht zu verderben, MUSS diese billige Auto auch wieder teuer verkauft werden. Irgendwie sind sich da alle Autohersteller einig. Oder ist (war) ein Ford-Fiest billiger geworden, weil er statt in Deutschland still und heimlich in Spanien zusammengenagelt worden ist? (Kenntnisstand aus den 80er Jahren).
    Wer schon mal in einem Automobilwerk gearbeitet hat (... war wochenlang Semesterferienjober bei Audi...) der kennt die Herstellungsprozesse ein bißchen. Da gibt es ein paar arme unterbezahlte Hunde, die müssen im Rohbau die Karosserieteile im Schweiße ihres Angesichts und bei schlechten Arbeitsbedingungen zusammenbauen. Am Fertigungsband ists nicht ganz so sklavisch, aber der Takt ist auch unbarmherzig. Am Besten ist's noch beim Finishband oder in der Endkontrolle.
    Seltsam war damals nur: Laut Fördertakt mußten wir pro Linie und pro Schicht 180 Autos bauen. Dank umsichtiger Arbeitsweise (keine Unterbrechungen etc) und der Komprimierung der "Mitnehmerklötze" (Abstand am Band zwischen den Autos) von vier auf drei konnten wir sogar bis zu 220 Autos "durchpressen". Jeder hat geschaut, dass ja nichts passiert, um den Fluss ins Stocken zu bringen.
    Wenn ich jetzt mal meinen Freund zitiere (er ist Verantwortlich für die Anlieferung der Werkzeugmaschinen von Audi zu Skoda/Tschechien): Da dorten schert sich kein Schwanz was um die Firma. Man geht rein, arbeitet so, dass man sein Geld kriegt. Und wenn die Anlage steht... umso besser, dann braucht man nichts tun. Von der Moral zu den Maschinen ganz zu schweigen. Geschichte: Nach einigen Monaten erfolgt der Anruf von Skoda, dass die angelieferte Maschine im A... ist. Grund: Es wurde nie eine Wartung durchgeführt, obwohl alle 4 Wochen vorgeschrieben. Zitat: "Von Audi ist ja keiner gekommen und hat die Wartung gemacht, also wurde nichts gemacht". So ein Verhalten kann doch nicht produktiv sein?

    @Nick: weil Du von den günstigen Lohnkosten (150€) so beeindruckt bist: Diese Leute werden sich nie das Produkt kaufen können, an dem sie arbeiten. Dass durch die Arbeitslosigkeit bei uns die Käufer wegbrechen werden, ist auch abzusehen. Aber solange es noch günstige Kredite gibt, sollte sich jeder doch bitteschön verschulden.... Die Konzerne danken und die Banken bekommen dann irgendwann Dein Hab und Gut....(Das war jetzt zynisch gemeint !!!)

    Fazit: Glaubt nicht alles, was uns versucht wird, uns einzureden. Ist nur Geschäftemacherei! Im Lehrbuch steht ja: Man braucht nur eine Lüge so lange zu wiederholen, irgendwann wird sie dann schon geglaubt. Wie hat mal eine flüchtige Bekannte gesagt: "Es steht doch in der Zeitung, also muss es wahr sein".. .. es handelte sich um eine Bild-Zeitungsleserin. *jaul*
    Tja, und wenn die Lüge nichts hilft, dann werden repressalien durchgeführt. Wie sagte Helmut Kohl damals (1982) bei seiner Amtsübernahme: Es darf nie wieder so sein, dass wir in Deutschland nur 300000 Arbeitslose haben (=> war in den 50er Jahren so), sonst haben die Gewerkschaften zu viel Macht". Tja, er hat das Ziel seiner Sponsoren gut eingefädelt....

  • @ IBF , tja mit dem ost und west gerede nervt sicher , aber verstehen kann man die leute doch auch , der lohn netto liegt hier wo ich wohne zwischen 600 und max 1200 euro für angestellte , tarif gibt es kaum , weihnachtsgeld und urlaubsgeld auch nicht .
    und die leute hier glauben alles was in den medien steht bei einer arbeitslosenquote von ca 25 % , und leider macht sich da auch schadenfreude breit .
    ich weiß noch nicht so richtig was ich davon halten soll , mir hat noch keiner gesagt was die leute bei opel und vw verdienen , da nimmt man schon gerne die medien als richtwert für glaubwürdigkeit .
    gut, das ist ja hier auch nicht das thema , aber fakt ist auch das zu viel verlust gemacht wurde bei opel .
    und wer von uns würde nicht ins ausland gehen wenn er dort billiger produzieren kann und dadurch noch mehr kohle machen kann .

  • Hi Nick
    Ich finde es stimmt Wohl noch das Verhältnis Lohn zu Leistung (Schichtarbeit usw),ich kenne da einige Berufszweige wo für weniger Leistung viel Geld gezahlt wird.
    Es ist so,der Arbeitgeber zahlt 25%Lohnnebenkosten vom Bruttolohn eines jeden Arbeitnehmers jeden Monat ,an Vater Staat ,und der Arbeitnehmer 20%
    auch nochmal dieselben Sozialabgaben an Vater Staat.
    Das sagt doch wohl alles in meinen Augen.Ich krieg übrigens auch kein Urlaubs und Weihnachtsgeld mehr seit paar Jahren,bin aber immer noch so fleißig wie vorher ,das macht mich ja so wütend.
    Gruß Desaster

    Wer nichts baut,hat auch nichts zum Vorzeigen.

  • Es tut mir leid, aber die Konzerne machen genau das was ihre Bestimmung ist: Geld verdienen.

    Es gibt sie nicht dafür das jemand Arbeit hat, nur der Provit zählt. Das ist aber auch wichtig denn ohne diesen ist der Konzern schnell weg. Er wird nicht mehr mit dem Wettbewerb mithalten können, geht pleite...wird aufgekauft - und die letzten Arbeitsplätze sind dann auch noch weg.

    Und wie erhöht sich der Profit eines Konzernes?
    Kostensenkung oder Absatzsteigerung!

    Es kann niemand leugen das wir hier in Deuschland
    ein Problem mit den Lohnkosten (und Lohnnebenkosten)
    haben. Das gilt solange wie es produktivere Länder gibt
    wo die Leute weniger verdienen.


    Klar wurden auch andere Fehler bei Opel gemacht, aber nur die Summe aus geringeren Absatz (durch Managerfehler und einfach langweilige Autos) und hohen Kosten ist die Firma in Schieflage geraten.
    Ich bin sicher das die Zentralen dabei sind über beide
    Faktoren nachzudenken.

    Aber ehrlichgesagt, wenn ich mir jetzt ein Auto kaufen wollte - Opel wird nicht in Frage kommen, obwohl ich auch Opel früher gerne gefahren bin .

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Es gibt sie nicht dafür das jemand Arbeit hat, nur der Provit zählt.

    Hm... dann stellt sich natürlich die Frage: wer ist für wen da? Die Konzerne, die sich die Millionenschaft an halbverhungerten Arbeitssklaven hält (...ihr wisst, wie ich die Übertreibung meine....), um selbst in Reichtum zu schwelgen, oder dass das soziale Gefüge so aufgebaut ist, dass es das erfüllt, wofür der Mensch da ist: leben und leben lassen.
    Das ist (war) der Vorteil von Europa gegenüber den Schurkenstaaten (darunter fällt auch die USA). Es gibt eine Gesetzlage, die Ausbeutere verhindert. Der Staat ist für die Bürger da (und nicht umgekehr). Inzwischen wurde der Einfluß des Staats erfolgreich von den Konzernen übernommen (BRD = Banken-Regieren-Deutschland).
    Früher hat es eine Firma auch noch als ehrwürdig gehalten, eine soziale Verträglichkeit zu praktizieren.
    Es wird soweit kommen, dass nur noch der Überleben kann, der den größten Revolver hat, die fieseste Sau ist und die anderen am meisten Betrügen kann. Toll! :kotz1:

    @Mot: Nichts gegen Geldverdienen. Es ist keine Schande, in einem fairen Geschäft oder durch ehrliche Arbeit Geld zu verdienen. Aber nicht, indem man Leute in eine Zwangslage manövriert, damit man sie ausrauben kann.

  • Zitat

    Die Konzerne, die sich die Millionenschaft an halbverhungerten Arbeitssklaven hält (...ihr wisst, wie ich die Übertreibung meine....), um selbst in Reichtum zu schwelgen

    Ein Konzern ist nicht um seiner selbst Willen zum Profit gezwungen, sondern ob seiner Aktionäre.

    An dieser Stelle unterscheiden sich "moderne" Unternehmenskonzepte radikal von Strukturen in der Vergangenheit, wo es einen Chef in Gestalt des Besitzers oder zumindest mehrheitlichen Anteilseigners gab. War der Mann clever, konnte er langfristige Strategien entwickeln und brauchte sich über nächste Woche nur bedingt Gedanken machen.

    Bei einer aktiengesteuerten Struktur liegen die Dinge anders. Das Management ist verpflichtet, den Aktionären kurzfristige Erfolge vorzuweisen. Tut es das nicht, wird es entlassen. So einfach ist das.

    Langfristig orientiertes Denken und Handeln ist in modernen Unternehmen also schlicht nicht mehr möglich.

  • zitat mot :
    Es kann niemand leugen das wir hier in Deuschland
    ein Problem mit den Lohnkosten (und Lohnnebenkosten)
    haben. Das gilt solange wie es produktivere Länder gibt
    wo die Leute weniger verdienen.

    wo man sich doch dann aber fragen muß was für löhne für welche arbeit real sind bei den arbeitnehmern .
    umsonst soll nun jauch keiner zur arbeit gehen , es wird immer länder geben die billiger produzieren oder die lohnnebenkosten geringer sind .
    hier bei uns im grenzgebiet zu polen liegen die löhne zwischen 700 euro und 1300 euro netto .
    wobei die 700 euro jobs verkäufer , dienstleistung und bürojobs sind . die 1300 euro jobs sind kraftfahrer , bauarbeiter auf montage usw .
    nun die frage , sind diese löhne real oder nicht für die art von arbeit ? oder sollte es doch mindestlöhne geben oder eine lohnobergrenze um arbeitsplätze zu sichern ?
    ein beispiel , jeder kenn die auskunft 11880 , der haupts. liegt nähe münchen , wobei aber die callcenter alle im osten deutschlands gebaut wurden , und das nur um die lohnnebenkosten so gering wie möglich zu halten , da gibt es nicht mal einen tariflohn . wobei die auskunft von der telecom im westen deutschlands liegt und dort die mitarbeiter das doppelte verdienen .
    ich glaube als arbeitnehmer ist man immer auf der verlierer seite , egal wie man es dreht , und auf dauer wird wohl jeder den gürtel etwas enger schnallen müssen .

  • heute in der Bildzeitung gefunden ( Berlin - Brandenburg ) für alle heimliche oder nicht Bildleser .

    Zitat Bild :
    Die Kriese bei Opel ! 10 000 Jobs , aber nur in den Westdeutschen Werken ( Bochum , Rüsselsheim ) . Das Opelwerk im ostdeutschen Eisenach ( Thüringen ) bleibt von der Entlassungswelle verschont . In Bild sprechen jetzt zwei Opelarbeiter aus Bochum und Eisenach .

    Siegfried L (49) , seit 25 Jahren bei Opel im Bochum.
    Warum muß er um sein Job zittern ?
    (west)
    Familie : Frau und 2 Kinder
    Beruf : Montage - Arbeiter
    Arbeitsplatz : Testet Astras nach der Fertigung , wechselt kaputte Teile aus
    Einkommen : 2000 Euro netto / Monat
    Weihnachts- Urlaubsgeld : 4200 Euro im Jahr
    Tarif. Arbeitszeit: 35 Stunden / Woche
    Stundenlohn 19 Euro
    Sein Werk : erbaut 1962 , 9600 Beschäftigte , baut Astra und Zafira , dazu Teile andere Modelle , Getriebe , Auspuff .

    Kai j. (31) , seit 10 Jahren opel in Eisenach
    Warum muß er nicht um seinen Job zittern ?
    (ost)
    Familie : ledig
    Beruf : Schlosser
    Arbeitsplatz : montiert am Modell Corsa Scheinwerfer , Sicherheitsgurte
    Einkommen : 1500 Euro Netto / Monat
    Weihnachts - Urlaubsgeld : 2763 Euro im Jahr
    Tarifl.Arbeitszeit : 38 Stunden / Woche
    Stundenlohn 12 Euro
    Sein Werk : jüngstes Opelwerk ( erbaut 1992 ) , 1900 Beschäftigte . Baut den Corsa

    Zitat ende:

    nun kann sich jeder selber ein "Bild" von machen ob die Lohnnebenkosten in Bochum & Co zu hoch sind .